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Stefans persönlicher Bücherschrank

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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 10.01.2012 |
Onward: Wie Starbucks erfolgreich ums Überleben kämpfte, ohne seine Seele zu verlieren

Onward. Wie Starbucks erfolgreich ums Überleben kämpfte, ohne seine Seele zu verlieren

Kategorie(n)
Unternehmer sein
Autor
Schultz Howard
Preis

15,00 €

ISBN
3527506357

In meinem Leben war Starbucks immer eine Kaffeehauskette, wie Burger King eine Burgerkette ist. Wohl war mir durch die Lektüre einiger Bücher bewusst, dass beide Unternehmen anders funktionieren, aber diese große Kundenbindung kam bei mir nie an. Man vergleiche nur bei Facebook 27 Mio. Starbucks-Fans gegen 20.000 Burger King-Fans… Für sehr viele Menschen IST Starbucks also was anderes…

Und mit diesem Buch wurde für mich auch nochmals eine Menge anders. Howard Schultz, der Gründer war im Jahr 2000 als CEO zurückgetreten, um anderen die Führung zu überlassen. Im Jahr 2007 geriet Starbucks in eine tiefgreifende Krise und Anfang 2008 kehrte Howard Schultz als CEO zurück, um sein Unternehmen neu zu erfinden und aus der Krise zu führen. Wohlgemerkt, das hätte er eigentlich nicht tun müssen, da er privat durchaus ausgesorgt hatte.

(Quelle: Comdirect)

Howard Schultz entschied sich trotzdem dafür. Was dem dann folgt, ist eine der faszinierendsten Turnaround-Geschichten der neueren Wirtschaftsliteratur. Vielleicht vergleichbar mit dem, was Steve Jons Ende der 90er Jahre bei Apple bewirkt hat.

Allerdings glaube ich, dass nur Menschen, die wirklich selbst einmal ein Unternehmen durch eine tiefe Krise geführt haben, ermessen können, was Howard Schultz da geleistet hat. In einem Turnaround geht es vorrangig nicht um Zahlen, sondern um Emotionen. Wer diese nicht kennt, wird das Buch nur begrenzt verstehen. Allein schon die Kapitelgliederung Liebe, Vertrauen, Schmerz, Hoffnung und Mut bringt dies zum Ausdruck (und nicht von ungefähr beginnt es mit der Liebe…).

Auch die genaue Schilderung des Vorgehens ist spannend: Howard Schultz schuf sich zuerst einen Unterstützerkreis, dann begann er die emotionale Vision wiederzubeleben. Dann fokussierte er, reduzierte das Angebot und führte Starbucks zum Kern zurück.

Gleichzeitig investierte er in die Weiterbildung der Mitarbeiter, behielt die für die USA ungewöhnlichen Sozialprogramme bei, stärkte den ökologischen Ansatz und initiierte Innovationen.

Natürlich schloss er auch Stores, entließ Mitarbeiter und stellte Prozesse erbarmungslos auf den Prüfstand. Natürlich fiel ihm dies schwer und ebenso natürlich musste er es tun, um das Unternehmen als Ganzes zu retten.

Interessanterweise ging Steve Jobs Ende der 90er Jahre genauso vor: Unterstützerkreis, Stärkung des emotionalen Kerns, Ausdünnung der Produktpalette, Innovation, Kündigungen und Prozessoptimierung. In genau derselben Reihenfolge! Obwohl beides völlig unterschiedliche Menschen sind – insbesondere was ihr Menschenbild anbetrifft.

Wirklich spannend an diesem Buch ist, dass Howard Schultz hier seine Gedanken und Gefühle offenlegt – auch wenn jede Selbstdarstellung immer zugleich auch Inszenierung ist. Aber da die Wirtschaftsliteratur im Allgemeinem mit einem extremen Mangel an Emotionen gesegnet ist, kann man aus diesem Buch immens viel lernen – wenn man will!

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