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Stefans persönlicher Bücherschrank

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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 30.07.2008 |
Wenn Fische fliegen lernen: Ein ungewöhnliches Führungsbuch - Die wahre Geschichte des weltberühmten Pike Place Fish Market

Wenn Fische fliegen lernen. Ein ungewöhnliches Führungsbuch.

Kategorie(n)
Team und Führung
Autor
Michelli Joseph A., Yokoyma John
Preis

--

ISBN
363601417X

Mittlerweile gibt es Filme und Bücher über den World Famous Pike Place Fish Market in Dutzenden. Und jeder, der sich mit Führung beschäftigt, ist schon mal über die fliegenden Fische gestolpert. Die Botschaft ist klar: Wenn man mit teils wenig gebildeten, teil sehr ruppigen Mitarbeitern auf einem Fischmarkt ein tolles Unternehmen aufbauen kann, dann kann man es in allen Branchen!

Was dieses Buch dennoch von den anderen unterscheidet, ist, dass die anderen Bücher alle von Beratern geschrieben wurden, die eben mal zu diesem Fischmarkt gingen, die Erfolgsrezepte studierten und dann wieder verschwanden, um ihr Buch zu schreiben oder ihren Film zu machen. Dieses Buch stammt vom Inhaber des World Famous Pike Place Fish Market selbst. Von demjenigen, der all diese Änderungen in Gang gebracht hat.

Der Unterschied ist: Er sieht nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Kämpfe und Hindernisse. Wovon die meisten im eigenen Kopf stattfanden. Der Inhaber Yokoyama war früher ein jähzorniger Boss, ein Perfektionist, der seine Leute gängelte, lautstark kritisierte und und bei Problemen einfach raus warf. Der Knackpunkt, und das macht die Authentizität und Glaubwürdigkeit dieses Buchs aus, ist dass er zuerst seine eigenen Verhaltsensweisen und Glaubenssätze über Bord werfen musste. Und dann beginnen konnte, etwas zu ändern und einen Unterschied zu machen. (Dass das ging, ist nebenbei auch eine Ohrfeige für all die Talentapostel, die durch die Welt ziehen und behaupten, dass man aus einer „angeborenen“ Schwäche (=Führungsschwäche) keine Stärke machen könne).

Aber nicht nur, dass uns Yokoyama ganz nahe an sich und an seine Schwierigkeiten heran lässt, auch die Tiefe seiner Gedanken überzeugt. Besonders überraschend (und fruchtbar) war für mich der Unterschied zwischen „tun“ und „sein“. Das Sein ergibt sich durch die Absicht, mit der man etwas macht. Wenn ich z.B. etwas Liebevolles tue, in der Absicht, liebevoll zu sein, dann bin ich auch liebevoll. Wenn ich jedoch die exakt gleiche Handlung mit einer anderen Absicht ausführe (z.B. die andere Person rum zu bekommen), dann bin ich nicht liebevoll.

Das ist insofern faszinierend, weil die Vision bei diesem Fischmarkt lautet, weltberühmt zu sein. Und das, indem sie für jede Person auf dem Fischmarkt „einen Unterschied machen“. Die Vision konzentriert sich also nicht auf das Haben (wie so oft… 20 Prozent mehr Umsatz…) oder auf ein Ziel „weltberühmt in 10 Jahren“, sondern auf eine Seins-Form. Damit beginnt die Vision jetzt, in jedem Augenblick, in dem ich handle.

Auch in den anderen 8 Kapiteln finden sich wirklich jede Menge authentischer Führungsansätze eines Menschen, der sich in den letzten 20 Jahren wirklich bemüht hat, von einem verbitterten Choleriker zu einem unterstützenden Chef und Menschen zu werden.

Mit Abstand empfehlenswerter als die ganzen anderen Fish-Bücher von Lundin und Co.

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