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geschaeftsmann in der coronakrise in deutschland mit gedanken-labyrinth im hintergrund © alphaspirit / Ezume Images / kittyfly - stock.adobe.com (Collage)
COVID-19

Corona-Update und Führung

Vor 2 Monaten (im Blog-Artikel: Wie werden Herbst und Winter mit Corona) schrieb ich:

„Bis Mitte/Ende Oktober werden wir eher ein Sinken der Inzidenzkurve haben (oder jedenfalls keinen dramatischen Anstieg). Dann wird es wieder einen Anstieg geben, aber die Politik wird versuchen, dem mit Impfkampagnen, Kinderimpfungen, 2G-Regeln und Booster-Impfungen Herr zu werden. Das wird zumindest bis in den November hinein funktionieren. Danach wird es nochmal kritisch und wir können im Dezember prüfen, was vom Versprechen der Politik zu halten ist, keinen „Lockdown“ mehr zu machen.“

Stand jetzt wird es zumindest keinen Lockdown für alle geben, der auch so heißt. Die Wahrscheinlichkeit, dass wieder ein „Wellenbrecher-Lockdown“ oder was Ähnliches für alle eingeführt wird, ist jedoch durchaus gegeben. Falls ja, dann bestimmt wieder bis April. War ja letztes Jahr auch so mit dem „temporären Lockdown Light“. Natürlich werden die Zahlen irgendwann wieder abflachen – exponentielles Wachstum ist immer zeitlich begrenzt (siehe Blog-Artikel: Was man als Unternehmer jetzt angesichts steigender Corona-Zahlen tun sollte) – und ebenso natürlich wird die Politik wieder behaupten, das sei ein Erfolg ihrer Maßnahmen. Was jetzt schon abzusehen ist: die Ampel-Regierung (wenn sie denn kommt), wird in Bezug auf Corona noch unfähiger herumeiern wie die vorige Regierung. Wirklich klare Ziele oder Maßnahmen: Fehlanzeige. Übrigens selbst im Söder-Land…

Wer auf diese Art sein Unternehmen führen würde, dürfte sich nicht wundern, wenn er morgen pleite wäre. Diese Art der Führung führt dazu, dass jeder sein individuelles Interesse anmeldet. Alle laufen in unterschiedliche Richtungen. Niemand bekommt das, was er will. Ein Gesamtziel wird nicht erreicht und alle sind unzufrieden. Es entsteht keine Gemeinschaft, sondern eine Ansammlung von wütenden Egos und Teil-Bubbles. Diese Art der Führung erzeugt den Hühnerhaufen! In einer Firma hätten längst schon viele gekündigt. In einem Staat ist der Preis der Kündigung den meisten zu hoch. Und die wenigen Staaten die professionell geführt werden (Singapur, Taiwan…) sind jetzt auch aus anderen Gründen nicht so mega-attraktiv (China wird sich in den nächsten 10 Jahren Taiwan militärisch einverleiben…).

Ein Team erschaffe ich als Führender auf folgende Art (siehe Buch „Dein Wille geschehe“):

1. Ich sorge für ein als gemeinsam wahrgenommenes Ziel.

2. Ich stärke den Glauben, es gemeinsam und zwar nur gemeinsam schaffen zu können.

3. Ich sorge für Vertrauen und Offenheit untereinander.

4. Ich gehe ab diesem Punkt in die Haltung der dienenden und unterstützenden Führung und gehe ansonsten aus dem Weg.

Zu Punkt 1:

Dieses Ziel sollte kein Ego-Ziel sein. D.h. im Unternehmen als gemeinsames Ziel ein Umsatz- oder Gewinn-Ziel zu definieren, wird in den meisten Fällen nicht funktionieren: es ist vielleicht das Ziel des Eigentümers, aber ein Mitarbeiter hat herzlich wenig davon. Auch kollektive Ego-Ziele: wir wollen gemeinsam den Bonus oder wir wollen mitarbeiterfreundlichstes Unternehmen Deutschlands werden, funktionieren nur begrenzt gut. Sie befördern letztlich immer eine egoistische Haltung und sie vermitteln keinerlei Sinn. Sinn ist immer etwas, das über uns hinausweist.

Wir wollen unsere Kunden zu Schwarzgurt-Unternehmern machen – das kommt den Kunden und ihren Mitarbeitern und letztlich der gesamten Gesellschaft zugute. Wir verlassen damit den Bereich des Egoismus, der immer zur Übergewichtung von Partialinteressen führt und haben einen gemeinsamen Sinn.

In der Corona-Politik: Ich sehe aktuell kein solches Ziel! Den Zielen „Ich will nicht Corona bekommen“ stehen andere Ziele wie „Ich will mich nicht impfen lassen“ oder „Ich will mein Restaurant offenhalten“ gegenüber. Aufgabe der Führenden wäre, ein solches Ziel zu erarbeiten und dann täglich zu predigen. Zum Beispiel „Wir wollen unsere Eltern schützen“ oder „Wir wollen weltweit Corona besiegen, indem wir gemeinsam schneller lernen und konsequenter handeln als alle anderen und so Lösungen schaffen und als Vorbild wirken.“ Oder… Damit hätten wir eine gemeinsame Aufgabe und wenn 50-80% der Leute diese Aufgabe annehmen, dann ist das erst mal genug. Das wären 40-60 Millionen Menschen! Fokussiere deine Energie dann auf die, die mitmachen und nicht auf die, die meckern.

Zu Punkt 2:

Der Glaube, es gemeinsam und nur gemeinsam schaffen zu können. Damit dieser Glaube entstehen kann, muss ich zuerst einmal Räume schaffen, in denen alle wirksam werden können. Ein Ziel vorzugeben und keinerlei Einflussmöglichkeiten zu eröffnen, ist ziemlich hirnlos. Nehme ich unser Ziel mit den Schwarzgurt-Unternehmern. Es ist zwingend notwendig, dass jeder sieht, wo sein Beitrag dazu ist. Ob jetzt bei Trainern und Coaches oder auch bei der Organisation von Veranstaltungen und Betreuung der Kunden. Im Lauf der Zeit erkennen alle, dass es nur gemeinsam geht.

Im Bereich der Corona-Politik: Außer zuhause bleiben, impfen, testen und Maske aufsetzen scheint es keinerlei Einflussmöglichkeiten zu geben. Wie soll da jemals Gemeinsamkeit entstehen? Stattdessen müssen Räume geschaffen werden, in denen Menschen und Organisationen ihre Energie und Fähigkeiten zur Zielerreichung einbringen können (wie das aussehen kann, schrieb ich bereits vor einem Jahr in diesem Blog-Artikel: Problemlöser empowern – Ein neues Führungsparadigma).

Zu Punkt 3:

Offenheit und Vertrauen untereinander entsteht, wenn die Menschen zusammenarbeiten. Wenn zum Beispiel Menschen, die Freiräume haben und mitwirken wollen (Studenten, Arbeitslose, Kurzarbeiter, Mitglieder von Vereinen…) in Krankenhäusern einfache Aufgaben (Essen bringen etc.) übernehmen und damit die Pflegekräfte entlastet werden und Raum für die qualifizierten Aufgaben haben. Wenn Eltern helfen, Luftreiniger in Schulen zu installieren usw. Die Realität ist aber, dass ich Unternehmer kenne, die Luftreiniger in den Schulen ihrer Kinder installieren und sogar bezahlen wollten und das nicht durften. Dann entsteht nicht Offenheit und Vertrauen, sondern Wut.

Worauf ich als Führender noch achten muss: Über andere quatschen und vor allem negativ über andere quatschen gehört gesellschaftlich gebannt. Das zerstört Vertrauen. Hier hat sich in den letzten 20 Jahren mittels Social Media ein extrem schädlicher Mechanismus etabliert. Seien es zum Beispiel die Firmenbewertungsportale wie Kununu, in denen ehemalige Mitarbeiter einfach abkotzen dürfen. Der Vorschlag mancher Unternehmer, auch umgekehrt ein Portal zu schaffen, auf dem über ehemalige Mitarbeiter abgekotzt werden darf, würde zwar gleiches Recht für alle schaffen, aber die Situation insgesamt nur verschlimmern.

Aber als Führender im eigenen Unternehmen kann man eine Kultur definieren, in der nicht negativ über andere gequatscht werden darf. Und man kann diese Kultur durchsetzen, Mitarbeiter, die sich danach verhalten loben und inspirieren sowie Abweichungen sanktionieren. Wollen wir ein Team schaffen, dann müssen wir das sogar tun!

Zu Punkt 4:

Wenn beim Schritt 2 viele Handlungsmöglichkeiten eröffnet werden, dann stellt sich heraus, dass manche dieser Möglichkeiten besondere Unterstützung oder besondere Macht brauchen. Entweder in Form von Finanzmitteln oder in Form von verbindlichen Regeln. Beides braucht Mut und die Bereitschaft, Gegenwind auszuhalten.

Im Falle von Corona: Da ganz offensichtlich die freiwillige Impfung nicht die nötigen Ergebnisse bringt, ist eine allgemeine Impfpflicht für alle einzuführen. Wo bitte ist das Problem? War früher bei Masern, Polio und Co völlig normal. Und wenn ich mir anschaue, was sich die Leute heute mit Rauchen, Saufen, Industriefraß und Körperhygiene-Chemie antun, dann verstehe ich das Problem erst recht nicht. Hat aber keiner die Eier dazu in der Hose, das einzuführen. Könnten ja eine halbe Million Leute auf die Straße gehen. Hey, es ist Winter und kalt draußen! Und lieber meckern eine halbe Million Leute als dass nochmal 100.000 sterben. (Außerdem: Falls doch einer der Querdenker beim Impfen mal tot umfällt, kann man es den Illuminaten, Bill Gates oder dem CIA in die Schuhe schieben – die sind eh an allem schuld)

Im Falle eines Unternehmens: Wenn es ein gemeinsames Ziel gibt, dann muss ich dafür auch ein Budget zur Verfügung stellen. Wenn Mitarbeitern die Qualifikation fehlt oder die Rahmenbedingungen nicht stimmen, dann muss ich diese schaffen. Und ich muss Dinge, die diesem Ziel entgegenstehen, auch mal entsorgen. Selbst wenn das nicht allen gefällt.

Was wir verändern können…

Die Politik können wir nicht verändern. Wir können aber aus ihrer Dummheit lernen. Und unsere eigenen Unternehmen können wir sehr wohl verändern. Das beginnt damit, dass wir beginnen, uns selbst zu verändern. Zuerst lernen wir mehr über Strategien und Führungsmethoden (zum Beispiel die obigen 4 Schritte) und wie wir unser Unternehmen rein finanziell krisensicher machen (mein E-Book zum Thema Unternehmensfinanzen in den Griff bekommen). Aber viel wichtiger ist, eine innere Stärke zu entwickeln, die notwendigen Dinge auch ohne zu zögern, tun zu können. Es hilft mir auch im Kampfsport exakt gar nichts, wenn ich alle Techniken kann, aber dann im Kampf die Nerven verliere.

Genau aus diesem Grund entwickeln wir Schwarzgurt-Unternehmer. Das sind Unternehmer, die aus einer inneren Haltung der Ruhe heraus agieren und die in ihrem Unternehmen ihre Seele zum Ausdruck bringen und damit das Leben ihrer Kunden und Mitarbeiter bereichern. Und die genau deshalb auch als Resultat erfüllt und finanziell erfolgreich sind. Wer also wirklich die nächsten Jahre bestehen will, sollte vor allem in seine unternehmerische Kompetenz investieren.

Wie wir das tun, erfährst du hier: Unternehmertraining.

P.S. Unser Ziel ist, unsere Kunden zu Schwarzgurt-Unternehmern zu machen. Das ist während der Corona-Zeit wichtiger denn je, denn die Anforderungen an Unternehmer sind auch viel höher! Deshalb haben wir seit März 2020 so weit es ging, all unsere Seminare stattfinden lassen (nur 3 Termine mussten verschoben werden). Manche waren kleiner, manche nicht am ursprünglich geplanten Ort, die meisten sicherer als offiziell vorgeschrieben (wir hatten schon im Herbst 20 Selbsttests, während wir offiziell erst ab April 21 welche brauchten). Ergebnis: unsere Kunden wuchsen in 2020 mit 5%, wohingegen die Gesamtwirtschaft um 5% zurück ging.

Deshalb werden wir auch jetzt unsere Seminare durchführen.

Vielleicht 2G, vielleicht kleiner oder nicht am ursprünglich geplanten Ort.
Aber wenn es irgendwie möglich ist, werden wir es möglich machen.

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