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Führung/Mitarbeiter

Metamodelle der Führung – Folge 17: Die sieben Handlungsfelder (6)

Das erste unserer sieben Handlungsfelder, das wir hier im Blog besprochen haben, war die Teamzusammensetzung. Es wäre nun aber falsch zu denken, dass es alleine mit einer guten Auswahl des Teams getan wäre. Als Unternehmer muss ich mich natürlich auch um dessen Zukunft kümmern und so werfen wir nun einen Blick auf unser sechstes Handlungsfeld: die Entwicklung des Teams und der Mitarbeiter.

Auch hier, ähnlich wie bei der strategisch-visionären Führung, haben wir es eigentlich wieder mit zwei Themen zu tun: der Team- und der Mitarbeiterentwicklung. Dabei kommt der Teamentwicklung die deutlich wichtigere Rolle zu. Das Gute ist nämlich, dass wenn ein Team bereits gut funktioniert, man sich gar nicht mehr so sehr um die Entwicklung des Einzelnen kümmern muss, da vieles davon bereits das Team übernimmt. Auf der anderen Seite habe ich bei einem nicht funktionierenden Team das Problem, dass ich einzelne Mitarbeiter noch so stark fördern kann, es wird in diesem negativen Umfeld einfach nicht viel bringen.

Wenn ein Team gut funktioniert, muss ich mich gar nicht mehr so stark um die Entwicklung des Einzelnen kümmern – das übernimmt größtenteils das Team.

Jedes Team braucht eine Aufgabe

Ich sollte als Unternehmer also immer als erstes den Fokus auf die Teamentwicklung legen. Das Ziel dabei ist es ein hochmotiviertes Team zu schaffen, welches gemeinsam in die gleiche Richtung arbeitet. Da stellt sich aber erst mal die grundlegende Frage: Wie entsteht eigentlich ein Team? Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach. Es muss ein als gemeinsam wahrgenommenes Ziel geben, bei dem alle wissen, dass es auch nur gemeinsam erreicht werden kann. Nehmen wir das Beispiel eines Fußballteams. Im Idealfall haben alle ein Ziel, beispielsweise Meister zu werden. Existiert dieses gemeinsame Ziel nicht hat jeder seine eigenen Vorstellungen: der eine möchte Zauberfußball spielen, der andere seine Freunde treffen und der dritte einfach nur danach in der Kneipe sitzen. Das Ergebnis wird dementsprechend katastrophal ausfallen.

Als Unternehmer muss ich also erst einmal eine gemeinsame Aufgabe für mein Team schaffen. Eine Aufgabe, bei der alle Mitarbeiter merken, dass sie nicht als Einzelkämpfer, sondern als Team agieren müssen, um diese erledigen zu können. Viele Unternehmer klopfen sich jetzt sicher anerkennend auf die Schulter, in der Überzeugung stets klare Ziele zu formulieren. Diese lauten aber oft “5 Millionen Umsatz in diesem Jahr“ oder so ähnlich, nur damit kann ein Mitarbeiter normalerweise leider gar nichts anfangen. Ob die Firma jetzt vier oder fünf Millionen Umsatz im Jahr macht, ist den meisten Mitarbeitern nämlich ziemlich egal. Sicher, wenn der Vertriebler am Umsatz beteiligt ist wird er da schon irgendwie mitmachen. Aber wieso sollte sich der große Rest, solange der Arbeitsplatz nicht direkt gefährdet ist, an dieses Umsatzziel klammern.

Es ist der gemeinsame Glaube an das Erreichen eines gemeinsamen Ziels, der ein gut funktionierendes Team antreibt.

Ziele müssen realistisch sein

Als Unternehmer muss ich mir da schon bessere Ziele ausdenken um meine Mitarbeiter mitzunehmen. Dies muss nicht nur ein Ziel sein, das dem Mitarbeiter nicht egal ist und welches er nur gemeinsam mit den Kollegen erreichen kann, es muss natürlich auch machbar erscheinen. Angenommen ich habe die Idee für ein neues Elektroauto. Jetzt gebe ich als Ziel vor in drei Jahren bereits Marktführer sein zu wollen. Wie realistisch klingt das? Selbst größte Optimisten würden da wohl erst einmal mit dem Kopf schütteln und das gleiche machen natürlich auch die Mitarbeiter. Wenn ich aber nicht an das Ziel glaube, wieso sollte ich mir dann dafür den Arsch aufreißen? Es ist also der gemeinsame Glaube an das Erreichen eines gemeinsamen Zieles, der ein gut funktionierendes Team antreibt.

Natürlich gibt es noch ein paar weitere Dinge, mit denen ich Teamspirit fördern kann. So sollte ich vor allem dafür sorgen, dass im Team Vertrauen durch Offenheit entsteht. Hier spielt die Art der Führung eine entscheidende Rolle, nämlich in wieweit ich als Unternehmer hier dem Team diene und es nicht einfach nur von oben herab kontrolliere. Ich muss schauen wie ich das Team unterstützen kann, beispielweise durch weitere Schulungen oder besseres technisches Equipment. Wenn ich dem Team die optimale Umgebung biete stehen die Chancen gut, dass das Team von ganz alleine läuft.

Und wo bleibt jetzt die Entwicklung der einzelnen Mitarbeiter? Wie bereits erwähnt wird das meiste hier bereits im Team geregelt, vorausgesetzt das Miteinander funktioniert. Nur wenn es hier Probleme gibt, und beispielsweise neue Mitarbeiter Schwierigkeiten haben sich ins Team zu integrieren, sollte ich als Unternehmer eingreifen. Dann muss ich mir die Frage stellen, was ich noch tun kann um den Einzelnen, beispielsweise durch Schulungen oder Einzelgespräche, voranzubringen. Im Idealfall wird die Mitarbeiterentwicklung aber eben durch eine gute Teamentwicklung sichergestellt. Diesem sechsten Handlungsfeld kommt also insbesondere im Hinblick auf den längerfristigen Erfolg eines Unternehmens eine sehr wichtige Bedeutung zu. Fehlt uns nur noch das siebte Handlungsfeld und da werden wir im nächsten Beitrag auf einen alten Bekannten treffen.

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