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Führung/Mitarbeiter

Metamodelle der Führung – Folge 4: Zweck der Führung (3)

In den letzten beiden Folgen habe ich mich mit der Energie und dem Beitrag als entscheidende Zwecke der Führung auseinandergesetzt. Der dritte Zweck der Führung ist aber noch offen und dieser bezieht sich auf die langfristige Perspektive einer Gruppe. Mit anderen Worten, jetzt geht es um ihre Zukunft.

Die Zukunft ist für die Mitglieder einer Gruppe oft eine schwammige Sache, da die langfristige Perspektive der ganzen Gruppe oft nicht im Fokus der einzelnen Mitglieder steht. Aber der Blick auf die Zukunft ist entscheidend für die gesamte Existenz der Gruppe, und auch dafür blicken wir wieder zurück zu den Anfängen der Menschheit. Es geht bei der Evolution ja darum, dass sich eine Gruppe fortpflanzt um weiterbestehen zu können – sich eventuell sogar in weitere Gruppen unterteilt und weiter ausdehnt. Aber was ist denn nun genau für die Weiterentwicklung der Gruppe am besten? Ein Blick auf das Verhalten der Primaten gibt hier eindeutige Antworten.

Es muss gewährleistet sein, dass die stärkeren Individuen den besseren Zugang zur Nahrung erhalten. Das klingt hart, ist aber in der Praxis die sinnvollere Lösung. Wenn in einer Dürreperiode die Stärkeren sterben, dann schwächt das die gesamte Gruppe irreparabel. Das bedeutet natürlich nicht, dass sich nur die Stärkeren ernähren sollen. Wenn alle Schwächeren sterben wird die Gruppe deutlich kleiner und das hilft perspektivisch auch nicht weiter. Es muss also die Größe der Gruppe erhalten bleiben, gleichzeitig aber die Überlebenswahrscheinlichkeit der Stärkeren erhöht werden. Hier ist der langfristige Blick wichtig, denn nur wenn die stärkeren Gene sich häufiger fortpflanzen, kann die Gruppe in eine positive Zukunft blicken.

Diese relative Ressourcenzuweisung war im Falle der Primaten vor allem auf den Zugang zu Nahrung und Sexualität bezogen. Das ist heute logischerweise in einer Firma nicht der Fall, hier bezieht sich die Ressourcenzuweisung auf andere Gebiete. Man sollte sich so zum Beispiel die Frage stellen, was denn mehr Sinn hat: gebe ich den fähigeren Mitarbeitern die besseren Ressourcen oder gebe ich diese den eher schwächeren? Stecke ich mehr Energie in Produkte, die am Markt gut laufen, oder in Ladenhüter? Wie sieht die Entwicklung des gesamten Unternehmens aus? All diese Bereiche spielen eine wichtige Rolle bei der Führung eines Unternehmens. Der dritte Zweck der Führung ist also nicht einfach nur die Sicherung der Zukunft des Unternehmens, sondern deren stetige Optimierung. Wie die drei Zwecke der Führung im Zusammenspiel agieren, darum kümmern wir uns dann in meinem nächsten Artikel.

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