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Intere-externe-Konflikte © InsideCreativeHouse – stock.adobe.com
Führung/Mitarbeiter

Wie gehe ich in meinem Unternehmen mit Konflikten zwischen externen und internen Fachkräften um? (Leserfrage von Ramona)

Vielen Dank für Deine Frage Ramona. Erst mal ist es ganz wichtig zu verstehen, dass die Konfliktbeseitigung, oder auch die Konfliktreduktion, überhaupt eine ganz zentrale Führungsaufgabe ist. Viele Unternehmer denken sich leider, dass sich solche Konflikte von alleine lösen. Sie setzen ein Ziel und dann werden sich schon alle vertragen. Falls es dabei Probleme gibt, wird dann oft versucht diese einfach zu ignorieren. Das geht aber natürlich nicht, denn als Unternehmer muss ich mich mit Konflikten beschäftigen. Ich muss einen Rahmen schaffen, in dem eine möglichst konfliktfreie Zusammenarbeit von statten gehen kann. Dazu muss ich mich fragen, wie solche Konflikte aber überhaupt entstehen.

Hier gibt es nun zum Beispiel praktische Aspekte, wie die Kommunikation. Die internen Mitarbeiter bekommen sicher mehr mit als die externen Mitarbeiter und halten sich auch eher an die bekannten Prozesse. Die externen Mitarbeiter wiederum sind nicht so mit dem Unternehmen vertraut und oft auch nicht in den entsprechenden Prozessen geschult. An diesen praktischen Stellen kann ich, eben durch entsprechende Kommunikation und Trainingsmaßnahmen, einige Dinge zum Guten wenden. Doch das ist meiner Meinung nach nur die halbe Wahrheit. Ein wichtiger Punkt bei solchen Konflikten wird meiner Meinung nach viel zu selten berücksichtigt: das Statusgefüge.

In jeder Gruppe gibt es eine Art Statusgefüge. In vielen Gruppen ist es dabei so, dass der Chef erst mal theoretisch den höchsten Status hat – praktisch auch oft, aber nicht immer. Dann gibt es die internen Mitarbeiter, die einen etwas niedrigeren Status besitzen als der Chef. Die externen Mitarbeiter wiederum haben einen noch niedrigen Status. Das ist das natürliche Gefüge. Wenn jetzt aber ein externer Mitarbeiter ein extrem qualifizierter Mitarbeiter ist, auf den das Unternehmen angewiesen ist, dann bekommt dieser, oft alleine durch seine Fachkompetenz, plötzlich einen höheren Status als die internen Mitarbeiter. Genau das führt dann zu einem Statusgerangel, weil nicht wirklich klar ist, wer eigentlich wann und wie das Sagen hat: Die internen Mitarbeiter, die viel mehr tun? Der externe Mitarbeiter, der die höhere Kompetenz hat? Es ist ganz entscheidend, dass dieser Statuskonflikt geklärt wird.

Mindestens genauso wichtig ist auch die Frage, wie ich ein Team dazu kriege, gemeinsam an etwas zu arbeiten. Wie motiviere ich ein ganzes Team? Die Antwort: durch eine als gemeinsam wahrgenommene Aufgabe. Wenn also die internen und die externen Mitarbeiter die gleiche Wahrnehmung der Aufgabe haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass sie auch relativ konfliktfrei zusammenarbeiten werden. Wenn sie allerdings ihre Aufgabe komplett unterschiedlich empfinden, oder die externen Mitarbeiter nur ihre kleinen Teilaufgaben wahrnehmen, dann wird es extrem schwer diese Konflikte zu beseitigen. Damit hängt auch die Frage zusammen: Verstehen sich die externen Mitarbeiter überhaupt als Teil des gesamten Teams? Und falls ja, wird das von den internen Mitarbeitern überhaupt akzeptiert? Oder sehen die Mitarbeiter in den Externen nur „die Anderen“? Dann ist es fast schon natürlich, dass Konflikte entstehen.

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