Vielleicht eines der besten Führungsbücher überhaupt! Und das, obwohl es eben nur am Rand um Führungsmethoden geht. Ed Catmull, der Gründer von Pixar, hat hier ein Meisterwerk abgeliefert. Was das Buch so spannend macht, ist nicht nur, dass Catmull mit Pixar tatsächlich über Jahrzehnte hinweg erfolgreich war, sondern, dass er Einblick gibt in seine Art des Denkens und seine innere Haltung!

Führung ist bei ihm vor allem Reflektion. Es gibt keine fertigen Führungsmethoden, sondern die Energie von Menschen, die zusammen wirken. Und da gibt es permanent Energiefresser und Blockaden, meist ohne dass man sie als Führender selbst wahrnimmt. Ja, oft ist es für Mitarbeiter viel einfacher, diese zu erkennen als für Führungskräfte.

Manchmal sind es Kleinigkeiten. Zum Beispiel hatten sie einen sehr langen Konferenztisch und daran waren die besten Plätze in der Mitte. Irgendwann führten sie Platzkarten ein, damit die wichtigsten Leute dort sitzen konnten. Zugleich fiel ihnen auf, dass immer nur die Chefs redeten und die Mitarbeiter sich nicht beteiligten. Nach Jahren ging irgendjemand das Licht auf, dass die Leute an den äußeren Plätzen sich schon gar nicht verständlich machen konnten. Also tauschten sie den Tisch aus und schafften schließlich auch die Platzkarten ab und plötzlich beteiligten sich alle.

An anderer Stelle diskutiert er, dass im Kreativbereich laufend Verunsicherung und Veränderung entsteht – teilweise wurden die Storys der Pixarfilme sehr spät nochmals komplett umgestoßen. Wie geht man damit um, dass die Menschen dann nicht in gegenseitigen Schlammschlachten enden? Wie kann man die Emotionen schaffen, die nötig sind, dass Mitarbeiter frei und sicher und kreativ zusammenarbeiten. Auch hier gibt es zwar einige Antworten, aber viel wichtiger sind die Fragen, die er stellt.

Wer also sein Führungsverhalten reflektieren will, bekommt von Catmull Dutzende Denkanstöße. Wer nur Antworten und Methoden will, sollte hingegen ein anderes Buch lesen.