Wer Spiral Dynamics oder die Konzepte von Ken Wilber kennt: im Buch untersucht der Autor die Übertragung dieser Konzepte auf Organisationen, insbesondere in Richtung auf gelbe oder türkise (Spiral Dynamics) Organisationsformen. Aber auch Querverbindungungen zu Konzepten wie „Beyond Budgeting“ sind vorhanden.
 
Rein praktisch untersucht der Autor ein bis zwei Handvoll Organisationen, die sich durch Selbstführung, Suche nach Ganzheit und die Orientierung am evolutionären Sinn auszeichnen. Anhand dieser Beispiele führt der Autor aus, wie Führung durch das Team und ohne Vorgesetzte funktionieren kann, wie Entscheidungen direkt in den Teams getroffen werden können, wie ohne Führung Zielerreichung und Kostenkontrolle sichergestellt sind oder wie Konflikte gelöst werden.
 
An vielen Stellen finden sich dabei unerwartete Konzepte, die insbesondere die Anhänger der alten, hierarchischen Führung verblüffen dürften. In den meisten Fällen dürften diese Anhänger die Konzepte jedoch schlicht mit Unglauben bis Unverständnis ablehnen.
 
Letztlich steht der Autor aber vor einem ähnlichen Problem wie schon Nils Pfläging bei Beyond Budgeting: Es gibt nur ein paar Handvoll solcher Unternehmen, die untersucht werden könnten. Ob sich diese Modelle in der Praxis und der Breite – v.a. auch in unterschiedlichen wirtschaftlichen Situationen (Krisen o.ä.) bewähren, steht noch aus. Insbesondere scheint mir aber entscheidend, dass der jeweilige Initiator der Veränderung selbst auf der gelben oder türkisen Stufe stehen muss. Dies gilt insbesondere auch für seinen Nachfolger, sonst gibt es ganz schnell einen Rückfall.