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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 27.12.2006 |
Was kommt nach der Globalisierung?

Was kommt nach der Globalisierung?

Kategorie(n)
Sonstiges
Autor
Ohmae Kenichi
Preis

--

ISBN
3430172764

Das Buch ist Pflicht für alle, die in der globalisierten Welt überleben, oder noch besser, die Globalisierung gestalten wollen. Kenichi Ohmae zeigt, dass die Globalisierung nicht Zukunft, sondern Realität ist. Die Global Economy ist grenzenlos, unsichtbar, internetbasiert und spekulativ. Dementsprechend haben viele alten Konzepte ausgedient.

Das betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche. Kenichi Ohmae hebt folgende hervor: Der Nationalstaat hat ausgedient. Klassische Wirtschaftstheorien und staatliche Steuerungsmodelle a la Keynes setzen eine national abgeschottete Wirtschaft voraus. In dem Moment, in dem sich Kapital, Waren, ausgebildete Menschen und Informationen frei bewegen können, ist dem Nationalstaat mit seiner Umverteilungsphilosophie und seinem Kontroll- und Steuerungswahn die Grundlage entzogen. Kapital, Waren, Menschen und Informationen bewegen sich nämlich da hin, wo sie die jeweils besten Wachstumsbedingungen vorfinden.

Das ist eine Chance, wenn man dies begreift und die enstprechenden Bedingungen schafft: Irland, Finnland, Shanghai, Singapur, Bangalore, Silicon Valley und andere haben das vorgemacht. Das ist eine Gefahr, wenn wie in Deutschland krampfhaft alle Parteien und Lobbyisten versuchen, ihren Status Quo zu halten – er lässt sich nämlich nicht halten. Je mehr man es versucht, desto weniger gelingt es.

Die Alternative zum Nationalstaat sieht Ohmae zu geringen Teilen in überstaatlichen Zusammenschlüssen wie der EU, aber vor allem in verschiedenen Plattformen und den sogenannten Regionalstaaten. Plattformen existieren im Internet, aber auch Sprachen, Währungen usw. begreift Ohmae als Plattformen. Unter Regionalstaaten begreift Ohmae kleine schlagkräftige Einheiten von etwa 1 bis 10 Mio. Menschen.

Die Regionalstaaten haben die Aufgabe, sich zu spezialisieren. Sie müssen klären, welchen Nutzen sie der Welt bieten wollen. So definierte sich Irland 1992, als es noch das Armenhaus Europas war, als E-Hub, als Drehscheibe der Vernetzung und Telekommunikation. Und schuf zielgerichtet die Bedingungen und die Infrastruktur, um passende Unternehmen anzulocken. Mittlerweile werden in Irland die höchsten Gehälter bezahlt.

Daraus kann man Folgendes lernen:

Nationalstaaten, die klein genug für einen Regionalstaat sind, haben Vorteile, wenn sie die neuen Aufgaben annehmen. Große Nationalstaaten wie Frankreich oder Deutschland sind zu unbeweglich und vor allem zu groß für eine enge Spezialisierung.

Man muss nicht mehr reich sein, um reich zu werden. Wie Irland zeigte, kann sich innerhalb von 15 Jahren eine komplette Umkehrung ergeben. Natürlich kann das auch genauso so schnell in die andere Richtung gehen, wenn man die Zeichen der Zeit verschläft.

Regionalstaaten können (und müssen) wie Unternehmen geführt werden.

Die Übertragung einer Nutzen-basierten Strategie (wie z.B. der engpasskonzentrierten Strategie) auf die Regionalstaaten führt zum Erfolg. Die Leitfrage ist nicht: Wie können wir möglichst viel Wohlstand innerhalb (völlig durchlöcherter) Grenzen schaffen und bewahren, sondern die Frage ist, welchen besonderen Nutzen man mit den Stärken seiner Region der Welt bieten kann. Der Blick strategisch kluger Politik wechselt also vom Gewinn zum Nutzen und von innen nach außen.

Über den Wohlstand der Zukunft entscheidet nicht der bestehende Reichtum, auch nicht die Technologie (da diese allen zur Verfügung steht), sondern allein die richtige Strategie. Und dafür ist es wichtig, dieses Buch zu kennen.

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