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Stefans persönlicher Bücherschrank

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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 20.05.2015 |
In der Ruhe liegt die Führungs-Kraft

In Der Ruhe liegt die Führungs-Kraft

Kategorie(n)
Team und Führung
Autor
Hodgson Philip, White Randall
Preis

27,90 €

ISBN
3478399467

Von diesem Buch habe ich mir aufgrund des Titels mehr versprochen. Na klar, je ausgeglichener und präsenter ich bin, desto adäquater und spontaner kann ich der Situation angemessen handeln und damit auch führen.

Leider geht das Buch von so dermaßen vielen Annahmen aus, die ich nicht unterstützen kann, dass der ganze Gedankenaufbau nicht wirklich hilfreich ist. Die erste Grundannahme ist, dass wir heute mit immer mehr Ungewissheiten konfrontiert werden als früher. Dem kann ich so nicht zustimmen: Wenn in früheren Zeiten kurz mal 2/3 der Menschen starben (z.B. 30-jähriger Krieg oder Pest) kann ich dies kaum als gewisseres Leben beschreiben. Auch im wirtschaftlichen Bereich ist es schwer, von zunehmender Ungewissheit zu reden. Ja, die Dinge entwickeln sich schneller, aber ich bekomme auch sehr viel schneller Feedback. In früheren Zeiten hatte man schlicht keine Ahnung, ob jemand am anderen Ende der Welt schon viel weiter war.

Die daraus resutierende Annahme, dass eine Führungskraft heute viel häufiger unter unvollständigem Wissen zu entscheiden hat als früher, ist deshalb ebenso falsch. Ich konnte auch damals nicht wissen, welchen Preis die Waren, die ich mit meinem Handelsschiff transportierte, ein Jahr später am Zielhafen erzielen würde. Ich konnte im Gegensatz zu heute noch nicht mal wissen, ob das Schiff überhaupt ankommt.

Dann gehen die Autoren von einem extrem hohen Grad an rationaler Bewusstheit aus. Sie gestehen zwar zu, dass „manche der Verhaltensweisen, die in Führungspositionen zum Tragen kommen, nicht immer bewusst erlernt sein dürften“, aber das ist auch schon alles. Die Tatsache, dass nun ungefähr das Meiste unseres täglichen Führungshandelns aus unserem Charakter und unseren (unbewusst) erlernten Verhaltensweisen kommt, wird so nicht gesehen.

Auf Basis all dieser fragwürdigen Voraussetzungen werden dann eine Reihe sogenannter Aktivierer (z.B. Flexibilität und Fokussiertheit) und Blockierer (z.B. Detailverliebtheit oder Denkwirrwarr) beschrieben und am Ende kommt eine situative, lernende Führung raus. Das ist nun so gar nicht kreativ oder neu.

Insgesamt: Fast überhaupt nicht hilfreich…

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