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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 06.12.2006 |
Der Charakter von Organisationen: Organisationsentwicklung aus typologischer Sicht

Der Charakter von Organisationen.

Kategorie(n)
Team und Führung
Autor
Fournier Cay von
Preis

--

ISBN
3801708799

Die grundlegende Idee von William Bridges ist die, dass auch Organisationen einen eigenständigen Charakter haben. Zur Typisierung zieht er das Charakter-Modell des Psychologen C.G. Jung heran. Auf Organisationen übertragen bedeutet dies, dass es vier verschiedene Kriterien mit je zwei Extremen gibt: introvertiert – extravertiert, gefühlsmäßige oder verstandesorientierte Entscheidung, Ausrichtung auf Prozesse oder auf Ergebisse, Fokus auf den großen Zusammenhang oder auf Details.

Die Grundidee dahinter beschreibt durchaus real beobachtbare Erscheinungen in Organisationen und erklärt, warum aus einer introvertierten Hightech-Firma keine extrovertierte Finanzvertriebs-Organisation zu machen ist. Der Ansatz bietet damit eine Erklärung, warum manche Änderungsprozesse in manchen Unternehmen funktionieren und in anderen Unternehmen nicht.

Ebenfalls spannend ist die Beschreibung, wie ein Charakter durch den Gründer entsteht („Eine Organisation ist der verlängerte Schatten eines einzigen Mannes“ Ralph Waldo Emerson) und sich im Lebenszyklus verändert. Zur eigenen Standortbestimmung ist ein Test enthalten.

Andererseits werden solche Erscheinungen auch durch die verschiedensten Konzepte zur Unternehmenskultur erklärt. Ferner ist die Auswahl der 4 Dimensionen ziemlich beliebig und spiegelt kaum den neuesten Stand der Forschungen wieder. Genausogut könnte man z.B. die Typen des DISG- oder HDI-Tests oder auch die LimbicMap nach Häusel als Ausgangspunkt nehmen.

Fazit: Gute Grundidee. Test geeignet, um eine eigene erste Vorortung durchzuführen. Für eine differenzierte Betrachtung auf der Höhe des heutigen Wissens ungeeignet.

2 Kommentare

  • Stefan Merath - 15.04.2009
    Der Charakter von Organisationen.

    Guten Tag, Herr Schmidt,

    das ist natürlich immer eine Frage der eigenen Glaubenssätze. Ich persönlich halte die psychoanalytischen Modelle (Jung, Freud, Adler) für weitgehend veraltet. Entsprechend kann auch eine Übertragung auf Organisationen nichts entscheidend Neues bringen.
    Möchte man insbesondere die Erkenntnisse der neueren Hirnforschung mit heranziehen, so empfehle ich die Arbeiten von Hans Georg Häusel (sein Modell hat auch die eine oder andere Schwachstelle, deckt sich aber mit neuen Forschungsergebnissen). Vor allem sein Buch Brain Script (bzw. mit neuem Titel: Brain View).
    Alternativ kann man sich der Thematik „Charakter von Organisationen“ auch über die vielen Arbeiten zur Unternehmenskultur nähern. Um hier eine Empfehlung geben zu können, müsste ich allerdings die Frage, die hinter dem Wunsch nach einer differenzierteren Betrachtung steht, kennen.

  • Tom Schmidt - 15.04.2009
    Der Charakter von Organisationen.

    In Ihrer Rezension sagen Sie, für eine differenzierte Betrachtung auf der Höhe des heutigen Wissens ungeeignet.
    Was wäre denn Ihrer Meinung nach geeignet?

    Danke für Ihre Antwort!!

    Beste Grüße aus Hamburg

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