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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 30.09.2006 |
Rad extrem

Rad Extrem. In 80 Tagen um die Welt.

Kategorie(n)
Sonstiges
Autor
Schwarz Hubert
Preis

--

ISBN
3524720013

Hubert Schwarz ist einer der unumstrittenen Meister der Kurzstrecke. Zumindest verglichen mit einem Unternehmer. Welcher Unternehmer ist denn schon nach 80 Tagen am Ziel? OK, nun im Ernst …

Das Buch schildert die Vorbereitung und Durchführung einer Rad-Tour rund um die Erde: 22.000km in 80 Tagen. Täglich 300km. Täglich 15 Stunden auf dem Rad. Natürlich ist ein solcher Vergleich ebenso unzulässig wie ein Vergleich eines Sprinters mit einem Marathonläufer, aber es drängt sich schon die Frage auf, was das bei der Tour de France eigentlich für Verlierer sind. Ein Sechstel der Strecke und ein Viertel der Zeit: kürzerer Weg, geringerer Tagesschnitt…

Oder umgekehrt gewendet – und darauf will ich eigentlich hinaus – um das zu schaffen, was Hubert Schwarz geleistet hat, muss man schon ganz besonders zielorientiert und diszipliniert sein. Und genau an dieser Stelle können Unternehmer viel von ihm lernen.

Man kann sich nicht einfach aufs Rad setzen und sich vornehmen, 22.000km später wieder abzusteigen. Zwischendurch gibt’s Gegenwind, Schneetreiben, Sandstürme, Schmerzen, moralische Durchhänger, Trance-artige Zustände, Pechserien, Verletzungen und noch einige andere Widrigkeiten. Wirklich spannend ist es, mitzuerleben, wie Hubert Schwarz immer wieder Zwischenziele definiert und je schlechter die Moral, desto näher und kleiner das Zwischenziel. Er verändert permanent den Fokus. Manchmal so weit runter, dass es nur noch darum geht, den nächsten Kilometer zu schaffen und dann wieder den nächsten Kilometer.

Genauso funktioniert dies auch beim Unternehmensaufbau. Sie brauchen einen großen Traum und je nach Widrigkeiten setzen Sie sich unterschiedlich große Zwischenziele. Allerdings – und dies macht die Übertragbarkeit aus dem Sport oft spannend und zugleich schwer: Die Ziele im Sport sind so schön eindimensional. Zurückgelegte Kilometer, benötigte Zeit. Fertig. Beim Unternehmensaufbau sind den meisten Unternehmern die Ziele gar nicht richtig klar – sie reagieren nur noch. Und dann wird man nicht mehr ankommen…

Auf einen anderen Aspekt wies mich eine Freundin hin: „Der Herr Schwarz fährt um die Erde und bekommt dabei überhaupt nichts mit. In manchen Ländern scheint er kein Wort mit den Einheimischen gesprochen zu haben. Diese Zielfixiertheit macht doch blind!“ Dem kann ich nicht zustimmen.

Erstens: Das Ziel hieß nicht: Die Welt kennenlernen oder Kontakt mit den Einheimischen aufnehmen, sondern das Ziel hieß, sich selbst dabei kennenzulernen, wie man eine gigantische Herausforderung meistert. Herr Schwarz hat in diesen 80 Tagen mehr über innere Grenzen, Motivation oder die Überwindung des Schweinehunds erfahren als die, die 80 Tage um die Welt gondeln und Einheimische kennen lernen wollen. Herr Schwarz hatt also genau das erfahren und mitbekommen, was ihm wichtig war. Man sollte sich also schon darüber Gedanken machen, ob einem a) das Ziel wichtig ist und b) der Weg, den man dabei gehen muss, das gibt, was man sucht.

Und zweitens: Ohne Ziel wäre Herr Schwarz überhaupt nicht aufgebrochen. Dann hätte er definitiv nichts mitbekommen. Gleiches gilt für die, die keine Einheimischen kennen lernen wollen. Die brechen auch nicht auf.

Mit anderen Worten: Klare und große Ziele weiten in jedem Fall den Blick – eben für das, was für die Erreichung des Ziels wichtig ist. Klare und große Ziele führen zum Handeln.

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