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Fachartikel Sonstiges

Staatsschuldenkrise 2011/2012 – die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

(7. August 2011 – mit aktuellen Nachträgen) Manch einer, der die Börse regelmäßig beobachtet, mag sich in den letzten Tagen verwundert die Augen gerieben haben. Zuerst wird eine Lösung für Griechenland gefunden und es ändert sich nichts. Dann wenden die USA ihre erste Zahlungsunfähigkeit in letzter Sekunde ab und die Börsen rauschen in wenigen Tagen um über 15% nach unten. Warum? Und was diese Woche nach der Abstufung der Bonität der USA geschehen könnte, möchte man sich besser nicht vorstellen…

Wer meinen Beitrag über die Krise aus dem Herbst 2008 (Wirtschaftskrise – Risiken und Chancen für Unternehmer) kennt, kennt auch die Ursache. Bereits damals schrieb ich: „Das Problem auf die Banken zu schieben, ist zwar einfach, aber scheinheilig. Und lenkt vor allem von der eigenen ‚Schuld‘ und Beteiligung der Politik und der Bürger ab. Und lenkt vorerst auch noch von dem viel größeren Problem dahinter, der massiven Staatsverschuldung, ab. Mit anderen Worten: Die jetzige Bankenkrise ist nur ein kleines Symptom dessen, was noch kommen wird.

Die Ursache: Kondratieff meets Staatsverschuldung

Ich führte damals aus, wie diese massive Staatsverschuldung mit dem zugrundeliegenden Kondratieffzyklus (Theorie der langen Wellen, ca. 35-60 Jahre) zusammenhängt und dass dieser im Bereich der Rohstoffe und Energie begründet liegt. Nochmals in Kurzform für alle, die nicht die lange Fassung lesen mögen.

Die Idee von Kondratieff (in Schumpeterscher Lesart) war, dass eine Basisinnovation (z.B. Dampfmaschine oder Computer/Internet) zu einem neuen Wachstumsschub führt, dieser an seine Grenzen, also einen Engpass, gerät und dann eine Krise entsteht, die ihrerseits wieder durch eine neue Basisinnovation, die den Engpass löst, beseitigt wird. Also so etwas wie die engpasskonzentrierte Strategie, bezogen auf die Gesamtwirtschaft.

Ein Beispiel vom Anfang des 19. Jahrhunderts: Die neu erfundene Dampfmaschine sorgte für die Industrialisierung und massive Produktionssteigerungen. Man glaubte, es sei ein goldenes Zeitalter angebrochen und das würde ewig so weiter gehen. Tat es aber nicht. Ganz einfach deshalb, weil die vielen Produkte, sobald sie aus der Fabrik kamen, mit Pferdewagen und Ochsenkarren verteilt wurden. Die weitere Entwicklung kam damit an ihre physische Grenze. Es folgten Bankenkrisen, politische Verwerfungen und Kriege. Erst als die Eisenbahn erfunden wurde, war der Engpass beseitigt und es gab einen langen erneuten Wachstumszyklus.

Das Charmante an dieser Theorie ist, dass sie die Entwicklung im Gegensatz zu allen derzeit aktuellen volkswirtschaftlichen Theorien nicht aus dem virtuellen Reich des Geldes, sondern aus der zugrundeliegenden realwirtschaftlichen Entwicklung erklärt. Und wie wir als Unternehmer wissen, ist das Geld immer nur eine Folge anderer Entwicklungen.

Bezieht man dieses Konzept auf die heutige Zeit, so haben wir als letzten Kondratieffaufschwung Computer und das Internet. Die Folgen dieser Entwicklungen waren die Globalisierung, die erst durch die massiv verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten in dieser Form möglich war, sowie der Aufschwung der Schwellenländer, die erstmals in voller Breite Zugang zum Wissen des Westens hatten. Die weiteren Konsequenzen daraus waren massiv gesteigerter Rohstoff- und Energiebedarf und daraus folgte wiederum ein massiver Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise seit Ende der 90er Jahre. Dies sorgte für einen riesigen Kapitalabfluss (ein zweistelliger Billionenbetrag!) aus den entwickelten Ländern, der sich in einer Verringerung des Lebensstandards hätte niederschlagen müssen. Da das politisch nicht gewollt war (man hätte dann ja die nächsten Wahlen verloren), druckte man eben Geld und flutete das System.

Die Banken reichten dieses Geld durch, vergaben es zuerst an kreditwürdige Menschen und Organisationen und als sie diese nicht mehr fanden, eben auch an weniger kreditwürdige Menschen und Organisationen. Die Geburt der Subprime-Krise 2008 – die Banken waren bereitwillige Handlanger. Um die durch den Kondratieffabschwung und die Handlungsweise der Politik in den letzten 10 bis 15 Jahren bedingte Krise in den Griff zu bekommen, wurde dann 2008 einfach noch mehr desselben gemacht: Neues Geld gedruckt und in den Kreislauf gepumpt. Das war, wie einem Drogensüchtigen auf Entzug nochmal einen ordentlichen Schuss zu setzen.

Was nicht die Ursache ist!

Bevor ich nun weiter auf die aktuelle Situation eingehe, noch eine Klärung, was nicht die Ursache ist. Manch einer sieht den Kapitalismus als Ursache. Und Nikolai Kondratieff hat diese langen Zyklen selbst auch erst ab Beginn des 19. Jahrhunderts untersucht, aber letztendlich sind diese viel älter und haben nichts mit dem Wirtschaftssystem, sondern mit Basisinnovationen zu tun.

Basisinnovationen gab es mit dem Buchdruck, der Seefahrt, aber auch mit der Erfindung des Eisens oder des Reitens oder des Staats zu allen Zeiten. Wachstum verläuft nie linear, weder in der Natur, noch in der Gesamtwirtschaft, noch in einer Einzelfirma noch bei einer einzelnen Person – völlig egal, wie man es „organisiert“. (Und in gewisser Weise kann man auch sagen, dass der Sozialismus an den Spätfolgen des nicht mitgemachten letzten Kondratieffzyklus, der Kommunikation, gestorben ist).

Manch einer macht für die aktuelle Situation die Banken, die Spekulanten, die Irrationalität der Börse oder verantwortungslose Manager verantwortlich. All das gibt es zweifellos, aber auch dort liegt nicht die Ursache. Spekulanten können nur mit dem Geld spekulieren, das da ist und das muss eben zuerst gedruckt oder durch superniedrige Zinsen zur Verfügung gestellt werden. Man muss klar sehen, dass zu allen Zeiten, wenn der Staat (oder Herrscher) hochgradig verschuldet war, ein Schuldiger (warum die beiden Worte nur so ähnlich klingen…?) gesucht wurde. Und gefunden hat man ihn immer in den Spekulanten (die spätestens seit dem Mittelalter mit den Juden gleichgesetzt wurden).

Auch die Panikmache der Medien ist nicht die Ursache. Ich kann nur eine Panik auslösen, wenn es eine reale Gefahr gibt. Wenn die USA keine Schulden, dafür aber einen ausgeglichenen Haushalt hätten, dann könnten die Medien von einem Horrorszenario quatschen, so viel sie wollten – es würde keiner ernst nehmen.

Manch einer macht für die Krise auch die Ratingagenturen verantwortlich. Aber diese sind nur eine Art Thermometer und zwar eines, das immer erst mit einer bestimmten Verzögerung die Temperatur anzeigt. Die Dresche, die manche Politiker den Ratingagenturen geben, erinnert an den Irren, der auf das Thermometer eindrischt, nachdem er sich selbst den Kittel angezündet hat.

Und manch einer macht für die aktuelle Krise psychologische (oder spirituelle) Aspekte, wie mangelndes Vertrauen o.ä. verantwortlich. Aber auch das ist eine Erklärung á la „Der Schwanz wackelt mit dem Hund“. Vertrauen kann ich als Vorschussvertrauen zwar geben, aber ob das bleibt, hängt von den Handlungen des Gegenübers ab. Wenn ein Staat seine Verpflichtungen bedient, entsteht im Lauf der Zeit Vertrauen. Wenn angesichts der Situation die Wahrscheinlichkeit schwindet, dass er diese Verpflichtungen bedient, verschwindet auch das Vertrauen. Vertrauensschwund ist also aktuell Folge und nicht Ursache.

Und schließlich gibt manch einer der Politik oder den Politikern die Schuld. Und natürlich ist es richtig, dass es in der Tendenz der Staaten liegt, sich immer weiter aufzublähen und dann im Niedergang entsprechend zu verschulden. Cyril Northcote Parkinson hat das in 800 Jahren englischer Entwicklung nachgewiesen, man kann es in der Entwicklung des französischen Absolutismus beobachten und in den sozialistischen Ländern war es zum Schluss genauso. Auch das hat nichts mit dem Kapitalismus zu tun. Diese Aufblähungstendenz ist aber nur eine Art sekundäre Ursache: solange man im aufsteigenden Teil des Kondratieffzyklus ist, lässt sich das ja alles finanzieren. Aber seit wir im absteigenden Teil sind (Ende der 90er), haben sich die Schulden der USA z.B. fast verdreifacht.

Die Frage ist nur: Könnte ein Politiker die notwendigen Maßnahmen ergreifen? Ich glaube, wenn ich mir den Aufruhr angesichts der Minimaßnahmen in Griechenland und den USA anschaue: Nein! Er würde sich nicht einen Tag an der Macht halten. Minimaßnahmen??? OK, lies weiter und entscheide selbst, ob die Maßnahmen ausreichend sind!

Die aktuelle Situation

Die aktuelle Situation ist nun die: Die Sparmaßnahmen in Griechenland reichen nicht einmal annähernd aus, um zu einem ausgeglichenen Haushalt zu kommen (jährliches Minus im Staatshaushalt: rund 25 Mia. Euro. Sparprogramm: jährlich 7 Mia. Einsparungen und 12,5 Mia. Verkauf von Staatseigentum, also knapp 20 Mia. Euro. Bleibt immer noch, bei der fiktiven Annahme einer nicht weiter zurückgehenden Wirtschaft, ein jährliches Defizit von 5 Mia. Euro). Von Schuldenabbau gar nicht zu reden. Eine Art „Marshalplan“ wird nicht kommen, weil die Bereitschaft, in der Krise auch noch für die Schulden anderer zu bezahlen, noch weiter sinkt. D.h. die Zeitbombe tickt und die Lunte ist kurz.

In den USA ist es so, dass Sparmaßnahmen von 2,4 Bio US$ beschlossen wurden, allerdings über einen Zeitraum von 10 Jahren. Das ist Großrechnen, wie es nur die besten Verkäufer können. „Gespart“ werden also in Wirklichkeit nur 240 Mia. US$ pro Jahr. Bei einem Anstieg der Staatsverschuldung auf zuletzt 2 Bio US$ pro Jahr (und einem Anstieg von knapp 1 Bio. im Durchschnitt der letzten 10 Jahre, vgl. http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/usa/usa0.htm) ist das noch nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein.

In der Tat ist es nach wie vor so, dass die USA für jeden über Steuern eingenommenen Dollar knapp einen weiteren Dollar an Schulden aufnimmt. Es ist nicht abzusehen, wie sich das ändern sollte. Und betrachtet man die Erwartungen der Regierung, so erkennt man, dass der Abbau des Defizits auf reinen Phantasiegebilden beruht (http://www.gpoaccess.gov/usbudget/fy11/pdf/hist.pdf, Seite 26/27 des PDF). Dort wird eine jährliche Zunahme der Steuereinnahmen um 10% bis 2015 unterstellt – wo diese bei einem Wirtschaftswachstum von 0-3% (falls es dabei bleibt…) herkommen soll, ist unklar. D.h. die Zeitbombe tickt und die Lunte ist nicht wirklich lang. Eine Abstufung nur auf AA+ ist Schönrednerei. (Ich schrieb ja oben schon, dass die Thermometeranzeige der Ratingagenturen immer hinterher hinkt).

In Italien ist die Situation nicht sehr viel anders. Nur, dass Berlusconi sein tolles Sparprogramm jetzt noch gar nicht beginnt, sondern die Haupteinsparungen erst für 2013 beschlossen hat – dann wenn er gar nicht mehr an der Regierung ist. Fakt ist, dass bei derzeitigen Refinanzierungskosten von 6% ein Schuldenabbau für Italien unmöglich ist. Steigen die Zinsen nur ein kleines bisschen, dann kippt auch Italien. Und damit der Euro.

Krisensituationen sind ja nun an sich nichts Schlechtes. Sie zwingen einen, neu zu denken. Und diese Krise umso mehr. Weil alle bisherigen Maßnahmen vor der aktuellen Situation versagen:

  • Wurden die Schulden zu groß, hat man bisher die Zinsen gesenkt. Damit wurde der Schuldendienst niedriger. Die Zinsen sind aber schon bei 0. Also kein Potenzial mehr.
  • Gab es irgendwo Probleme, hat man einfach neues Geld gedruckt (siehe 2008). Mittlerweile sind die Schuldenberge jedoch so groß, dass neues Geld die Sache auch kurzfristig nur noch schlimmer machen würde. Also kaum noch Potenzial.
  • Gab es einzelne Krisen (Griechenland), dann hat man diese Krisen im Geld ertränkt. Bei Italien oder gar den USA würde es die Retter mit in den Abgrund reißen. Also kein Potenzial.

Angesichts der Krisensituationen fliehen immer mehr in „sichere Häfen“, wie z.B. den Schweizer Franken. Das Ergebnis: Die Schweizer Produkte im Ausland werden immer teurer (und ich mache z.B. nächstes Jahr kein Seminar in der Schweiz, schlicht weil mir die Hotelkosten zu hoch sind). Der Schweizer Aktienindex sinkt deshalb derzeit noch schneller als DOW oder DAX.

Ich sehe sicher nicht alles, aber ich sehe derzeit keine Möglichkeit, wie irgendjemand mit den bisherigen Mitteln (oder einer Steigerung derselben) die Krise lösen könnte. (Man möge mich hier gerne korrigieren…) Und ich vermute mal, den meisten Investoren geht das ähnlich. Aus diesem Grund sahen wir in den letzten Tagen den Beginn(!) eines radikalen Absturzes. Das ist nicht einfach, wie die Presse versucht schönzureden(!), dass die Investoren ein „Rezessionsszenario“ spielen.

Was wird geschehen?

Zuallererst: Jede Prognose, was die nächsten zwei bis fünf Jahre, Monate oder auch nur Wochen geschehen wird, ist Kaffeesatzleserei. Das liegt an mehreren Gründen. Erstens, Krisensituationen haben ihre eigene Dynamik und sind vom Verlauf nicht berechenbar. Es gibt zwar die grundlegenden Konflikt-/Kräftelinien, die durch Kondratieffzyklus und Staatsverschuldung bedingt sind, aber auf diesen Kräftelinien handeln unterschiedlichste Akteure.

Ich schrieb weiter oben, dass der Kapitalismus nicht die Ursache des Problems sei. Dennoch ist es möglich, dass die aktuelle Situation mit dem Ende des Kapitalismus – in einigen Ländern – einhergeht. Das liegt schlicht daran, dass die Ursache das eine ist und die gewählten Lösungen (einer kleinen mächtigen Clique oder einer revolutionären Masse oder einer irgendwie gewählten Regierung) das andere. Wenn diese dann handlungsfähige Gruppe *glaubt*, die Ursache läge im Kapitalismus, dann kann sie diesen einschränken oder abschaffen. Auch wenn sie damit das Problem nicht löst. Angesichts der aktuell dominanten gesellschaftlichen Erklärungsmuster, dass die „Reichen“ oder die „Spekulanten“ dran schuld seien, ist das leider durchaus eine mögliche Entwicklungslinie.

Aber das ist alles Spekulation. Was wir jedoch wissen können, ist, dass es aufgrund des zugrundeliegenden Kondratieffzyklus eine Machtverschiebung noch weiter zu den Schwellenländern geben wird. Wir wissen auch, dass erst dann wieder weiteres Wachstum möglich ist, wenn die zugrundeliegenden Energie- und Rohstoff-Probleme (inkl. Nahrung) gelöst sind.

Und wir wissen, dass es erst dann wieder zu neuem Wachstum kommen wird, wenn die Staatsausgaben soweit reduziert wurden, dass sie auch der tatsächlichen Wirtschaftskraft entsprechen. Aktuell ist es so, dass weit über 50% der Staatsausgaben in den Bereich des Sozialen, der Rente und der Gesundheit fließen. Bei Staatsausgaben, die (je nach Land) 20-80% über den Steuereinnahmen liegen, ist völlig logisch, dass dieser Bereich so nicht finanzierbar ist. Das wird zwingend kippen.

Sicher ist auch, dass die Mehrheit der westlichen Staaten (inklusive Japan) Bankrott gehen wird. Dass einzelne Staaten Bankrott gehen, gab es schon oft. Das ist hinreichend untersucht. Prinzipiell gibt es für einen Staat zwei Möglichkeiten, an Geld zu kommen: Schulden machen und Steuereinnahmen – genauso wie es für Unternehmen zwei Möglichkeiten gibt, an Geld zu kommen: Durch Geldgeber/Banken und durch Kunden.

Bei einem Staatsbankrott fällt die Möglichkeit, Schulden zu machen, für ein paar Jahre angesichts des Vertrauensverlusts weg. Es bleiben also nur noch die Steuereinnahmen. Das hat zur Konsequenz, dass der Staat in vielen Bereichen als öffentlicher Auftraggeber wegfällt, damit die Wirtschaft weniger Aufträge bekommt, damit weniger Steuereinnahmen fließen usw. Also ein hübscher Negativkreislauf, der sich irgendwann mal auf niedrigerem Niveau einpendelt. (Wir reden hier bei einem Staatsbankrott eines einzelnen Landes von Rückgängen des BIP um mehr als 20%(!), wenn man sich z.B. Argentinien 1998 anschaut – die globale 2008er Krise ging mit einem Rückgang um gerade einmal 5% einher).

Zudem werden die Schulden auf irgendeine Art und Weise reduziert – z.B. Schuldenschnitt oder Inflation. Wie auch immer: Diejenigen, die Staatsanleihen halten, sind die Gekniffenen. Und wer ist das zum größten Teil? Einmal andere Staaten wie China. Mal abgesehen von einigen Rüttlern wird das China angesichts des Handelsbilanzüberschusses aber nicht so viel ausmachen. Zum anderen „institutionelle Anleger“. Dahinter verbergen sich vor allem Lebensversicherungen und Pensionsfonds. Und wessen Geld haben die? Ouups!!! Noch ein Grund, warum Rentner weniger Geld ausgeben und damit die Wirtschaft noch weiter zurückgehen wird.

Das betrifft die Situation, wenn ein einzelner Staat Bankrott geht, aber wenn es eine ganze Gruppe (USA, EU und Japan) betrifft, gibt es kein historisches Beispiel und wir wissen es schlicht nicht. Selbst 1929 betraf nicht in diesem Umfang so viele Länder. Vielleicht gibt es eine Hyperinflation, vielleicht eine Deflation – das weiß letztlich keiner und vermutlich ist das auch die Geringere unserer Sorgen. Bei aller Unsicherheit: Sicher ist, dass dieser Bankrott kommen wird. Jeder, der die Zahlen kennt, rechnen kann und die politischen „Gegenmaßnahmen“ betrachtet, weiß das.

Was heißt das für Unternehmer kleiner und mittlerer Unternehmen?

Im Unternehmercoach-Forum klang bei einigen an, dass sie keine Angst vor der Krise hätten und es wichtig wäre, diese auch in historischer Dimension zu sehen. Das ist auch mein Ausgangspunkt. Dennoch muss man einen Unterschied zwischen einer historischen Betrachtung und dem Erleben derselben Geschichte machen. Mal ein extremes Beispiel: Ich kann mich in der warmen Stube ganz relaxed mit dem 30-jährigen Krieg beschäftigen und die verschiedenen Einflussfaktoren betrachten. Wenn ich mich da aber wirklich rein versetze und mir vorstelle, dass von 3 Menschen, die ich kenne, danach 2 tot waren, dann fühlt sich das anders an. Deshalb: Ja, bitte von oben die großen Linien betrachten, um zu verstehen, was passiert. Aber Nein, das Ganze nicht zu leicht nehmen!

Bitte, lieber Leser, versteh meinen Beitrag nicht falsch: Ich will keinen Fatalismus verbreiten und es ist durchaus möglich, dass sich das nochmal beruhigt – weil vielleicht der weiße Ritter aus China kommt – und nochmals zwei oder drei Jahre zieht (wenn auch nicht wahrscheinlich und ganz sicher nicht besser).

Worauf ich hinaus will, ist Folgendes: Ich schrieb 2008: „Die jetzige Bankenkrise ist nur ein kleines Symptom dessen, was noch kommen wird.“ Die nächsten Jahre werden spannend! Und wenn jemand die Macht hat, diese zu gestalten, dann Menschen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, die Menschen, die Verantwortung übernehmen, die Menschen, die gelernt haben, auch unter Risiko Entscheidungen zu treffen, die Menschen, die auch im schwärzesten Loch noch die Chancen sehen: Unternehmer!

Es kann (und wird) den einen oder anderen Unternehmer aus der Kurve tragen. Aber wir wissen unser Handwerkszeug einzusetzen und werden in der Situation Lösungen finden, die wir jetzt noch nicht einmal erahnen.

Und der Schlüssel ist auch und gerade in der Krise, nicht dauernd „Ich, ich, ich…“ zu denken, sondern zu schauen, wo wir einen Beitrag und einen Nutzen für andere leisten können.

Liebe Grüße

Stefan

P.S. Bitte diesen Beitrag weiterverbreiten und deshalb bei Meinungen dazu lieber ganz unten die Facebook-Kommentarfunktion nutzen. Danke.

Nachträge

Nachtrag 30.9.2011:

In den letzten Tagen beschäftigte sich die Öffentlichkeit mal wieder mit Nebensächlichkeiten: Bekommt Merkel ihre Kanzlermehrheit für den ESFS oder nicht? Natürlich bekam sie diese: es wollte kaum einer der Abweichler den Schwarzen Peter haben. Zugleich ist aber auch klar: Noch viel weiter als bis zu diesem Punkt werden die Abweichler nicht mitmachen. Aber das ist letztlich unwichtig!
Die spannendere Frage wäre: Wie beurteilt die Troika die Sparbemühungen der Griechen? Fakt ist, dass die vereinbarten Ziele vorne und hinten nicht erreicht wurden. Die Konsequenz wäre, dass keine nächste Tranche ausbezahlt würde und Griechenland pleite wäre. Nun hat die Troika drei Möglichkeiten. Erstens, sie verkündet die Wahrheit. Das wäre endlich mal eine Entscheidung mit Rückgrat, die das Potenzial hätte, langfristig Vertrauen zu schaffen. Leider stünden die Entscheider damit ziemlich ungeschützt in der Öffentlichkeit und dürften wohl ihren Job inklusive ihrer Reputation verlieren. Deswegen ist es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass das geschehen wird. Zweitens, die Troika lügt und verkündet, dass die Griechen ihre Sparziele erfüllt hätten. Dann ist die Glaubwürdigkeit erst recht dahin und es wird niemand mehr irgendwelche Drohgebärden ernst nehmen. Sprich: Danach wird nicht mehr ernsthaft gespart. Und deswegen wird zur dritten Möglichkeit gegriffen werden: man findet irgendwelche Verzögerungen und dann Zwischenlösungen. Und für die Begründung dieser Zwischenlösung irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Einzelpunkte, warum die Ziele doch im Rahmen des Möglichen erfüllt worden wären. Das mag kurzfristig einlullen, mittelfristig erkauft man sich dies jedoch durch beide negativen Konsequenzen der Lösungen 1 und 2 gleichzeitig: Es wird erstens kein Vertrauen geschaffen und zweitens nicht mehr gespart. Und so haben wir mal wieder ein tolles Beispiel, dass der Kompromiss immer die kurzfristige Schmerzreduzierung durch die langfristigen Nachteile beider Optionen erkauft. Und dann geht das Elend in die nächste Runde…

Nachtrag 27.10.2011:

Heute Nacht wurde die Pleite Griechenlands beschlossen (nichts anderes ist ein Schuldenerlass von 50%) – nur wurde dem Kind ein anderer Name gegeben. Dann wurde beschlossen, den EFSF zu hebeln und damit werden von der Politik dieselben Instrumente genutzt, die vorher zur Subprime-Krise führten (man packt Junk mehrfach ein und verkauft das dann als solide Anlage). Zuletzt versprachen Italien und Spanien, mehr zu sparen. Was ändert das an der Gesamteinschätzung?

Zunächst einmal: Im Vergleich zum oben stehenden Beitrag handelt es sich um zwei unterschiedliche Zeitebenen. In meinem Beitrag spreche ich von Jahren oder Jahrzehnten, der Beschluss von gestern ist Tagespolitik. An den zugrundeliegenden Problemen ändert sich dadurch gar nichts. Weder ist die Kondratieffproblematik gelöst, noch erwirtschaftet überhaupt nur einer der großen Staaten Überschüsse. Trotz Sparversprechungen wird das auch kaum passieren. Die USA verspricht das noch nicht mal und ist, gemessen am BIP mit der Verschuldung in einer ähnlichen Region wie Italien. Dann kommen in diversen Ländern Wahlen und in keinem dieser Länder ist die Opposition bislang mit noch größeren Sparversprechungen aufgefallen.

Bezüglich der Hebelung. Hebelung an sich ist ja nicht schlecht: Jeder Unternehmer und jeder Häuslebauer machen das. Der Häuslebauer geht mit 50.000 Eigenkapital zur Bank, hebelt diese, indem er sich noch mal 250.000 leiht und seine Hütte baut. Der Punkt ist halt nur, dass das genau so lange gut geht, wie sich an der Umwelt nix ändert. Wenn der Häuslebauer arbeitslos wird oder die Hauspreise massiv sinken und deswegen die Hütte nicht mehr zur Kreditbesicherung reicht etc., dann krachts halt. Die Frage, die sich stellt, ist folgende: Ist davon auszugehen, dass sich über die Laufzeit der Hebelung (da sprechen wir von 10-20 Jahren) irgendwann mal was Negatives an den Rahmenbedingungen ändert? Z.B. Zinsanstiege, z.B. eine Rezession, z.B. eine Schuldenkrise in den USA, z.B. eine Weigerung eines Landes, weiter zu sparen, z.B. weitere Rating-Downgrades? Ehrlich gesagt, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 99,9%, dass das passiert. Ich erinnere nur, dass die Prognosen bzgl. Griechenland von vor einem viertel Jahr schon heute nichts mehr wert sind.

Mit anderen Worten: Die gestrigen Entschlüsse haben Zeit gewonnen (vielleicht 3 Monate, vielleicht auch 1-2 Jahre) aber auf Kosten eines nochmals drastisch erhöhten Risikos. Und da die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikofalls sehr, sehr hoch ist, ist dieser Zeitgewinn kaum positiv zu werten. Mir kommt das so vor, wie ein Kind, das sich zu hoch auf den Sprungturm gewagt hat und nun beim 5m-Brett angekommen ist. Zurück geht es nicht mehr, weil da schon andere auf der Treppe stehen. Jetzt hieße es, Mut zu haben und zu springen! Stattdessen wird Zeit geschunden, indem sich das Kind auf den Weg zum 10m-Brett macht. Nun ja, stellt sich nur noch die Frage: Gibt es eigentlich auch 20m-Bretter?

Nachtrag 10.11.2011:

Jetzt lag ich mit meiner Zeitschätzung auch völlig daneben; ich war viel zu optimistisch: der Gipfel vom 26./27.10. hat gerade mal für 2 Wochen Zeit gebracht. Seither haben Merkel und Sarkozy via EU 2 Regierungen (Papandreu und Berlusconi) gestürzt und die italienischen Staatsanleihen rentieren mit mehr als 7%. Schon 6% sind nicht mehr finanzierbar. Italien kann sich damit allein nicht mehr retten. Der EFSF scheint nicht zu funktionieren, da niemand die Papaiere haben will, so dass als letzte Rückzugslinie die EZB bleibt. Diese kauft schon jetzt wie irre Staatsanleihen von Italien auf, aber das scheint in der aktuellen Größenordnung nichts zu ändern. Also wird die Politik dies – wie immer – eben einfach weiter steigern. Die Konsequenz: Vergemeinschaftung der Schulden und gemeinsamer Absturz.

Ich frage mich wirklich, wie lange es noch dauern wird, bis die Politik und die Öffentlichkeit auch nur beginnt, die Ursachenzusammenhänge zu verstehen. So lange wird halt immer noch mehr des nicht Funktionierenden gemacht…

Nachtrag 31.01.2012:

In einem lag ich richtig: Die EZB blieb als letzte Rückzugslinie und mit der Ausgabe der 3-Jahre-Kredite in Höhe von 500. Mia. Euro Anfang Dezember haben sie tatsächlich einen Weg gefunden, die Staaten zu finanzieren, ohne direkt Staatsanleihen zu kaufen (und damit weiter gegen die EU-Verträge zu verstoßen). Diese Maßnahme erwies sich als so erfolgreich, dass sie Ende Februar gleich nochmal wiederholt wird.

In einem lag ich jedoch falsch: Ich hätte nicht geglaubt, dass das eine so deutliche Wirkung erzielen könnte. Ist die Krise damit vorbei? Ja und nein! Ja, weil die EZB damit gezeigt hat, dass sie immer frisches Geld zur Verfügung stellen wird (selbst und gerade dann, wenn Griechenland und Portugal noch aus der Kurve fliegen). Diese lockere Geldpolitik hat in den USA auch schon viele Jahre funktioniert und insofern wurde richtig Zeit gekauft. Nein, weil die zugrundeliegenden Probleme der Staatsverschuldung und des Kondratieffzyklus noch immer nicht gelöst sind. Allein die Bezeichnung als Finanzkrise statt als Staatsschuldenkrise in weiten Teilen der Öffentlichkeit zeigt ja, dass das Problem nicht im Mindesten erkannt wurde.

Auch die jetzt beschlossenen Sanktionen auf EU-Ebene bezüglich der Schuldengrenze treffen das Problem nicht. Die Staaten werden diesen Verschuldungsgrad einfach mit mehr Steuereinnahmen (die Finanztransaktionssteuer dient genau dazu und hat die schöne Eigenschaft, dass die Mehrheit sie auch noch will…) erreichen. Dabei geht es um das Zurechtstutzen dieses Staats-Kraken! Zu Marx Zeiten hatten wir eine Staatsquote (in Friedenszeiten) von 5%. Nach dem zweiten Weltkrieg lag sie bei 25%. Heute liegt sie bei fast 50%. 50%, die der Wirtschaft zur Lösung der Probleme fehlen! Es geht nicht darum, dass die Staaten ein paar Prozent zu sparen, sondern es geht darum, den Staat auf eine gesunde Größenordnung von vielleicht 25% zurechtzustutzen (und sicherzustellen, dass er auf dieser Größe bleibt). Zum Vergleich: Das wirtschaftsfreundlichste Land der Welt, Singapur, hat 2,2% Arbeitslosigkeit, die höchste Quote an Millionären und eine Staatsquote von 10,7%! (Ach ja, Schulen, Straßen usw. haben die auch…)
Man könnte vieles so viel einfacher machen: ein brasilianischer Professor hat durchgerechnet, dass eine Besteuerung aller Geld-Transaktionen (also auch Geldautomaten, Banküberweisungen etc.) in Höhe von weniger als 1% alle anderen Steuern komplett ersetzen könnte. Damit würden unproduktive Tätigkeiten wie Steuererklärungen, Beratung drum rum etc. komplett wegfallen und lediglich die Banken wären paraktisch Steuererfüllungsgehilfen. Damit würden mindestens 1 Mio. Leute produktiver eingesetzt werden können. Natürlich geht das erst mal an Besitzstände und deshalb passiert das nicht ohne Not.

Überraschenderweise stehen die USA recht gut da. Für viele liegt aber die Ursache weitestgehend im Dunkeln: In den letzten Jahren haben die USA durch neue Förderungsverfahren die Öl- und Gasförderung stark erhöht. Der Erdgaspreis in den USA ist der niedrigste seit 10 Jahren (und das bei allgemein steigenden Rohstoffpreisen) – somit entsteht eine starke Unabhängigkeit von den Energielieferungen anderer Länder, einige erwarten sogar, dass die USA wieder Energieexporteur wird. Natürlich ist ein solches Konzept endlich und nicht nachhaltig, aber es sorgt dafür, dass das Handelsbilanzdefizit der USA perspektivisch verschwinden wird. Schafft die USA es zudem, den größten Teil der unproduktiven Staatskosten zu eliminieren – das ist noch nicht so sicher – dann stellen sie sich wieder einmal an die Spitze.

Nachtrag 04.06.2012:

DAX, Euro, Konjunkturprognosen usw. kennen seit Wochen wieder nur eine Richtung: nach unten. Scheinbarer Auslöser war wieder einmal Griechenland, diesmal erweitert um die Finanzierungsprobleme Spaniens. Manche mögen sich erhoffen, dass die Griechen in 2 Wochen wieder pro-europäisch wählen. Das mag sein – nur sie werden ihre Sparzusagen trotzdem nicht einhalten (können). Manche mögen sich erhoffen, dass die EZB noch mal eine Billion auf den Tisch legt. Das mag sein, aber das wissen die Märkte auch, dass das im Zweifel passieren wird.

Ich denke, im unternehmerischen Bereich kann man es oft genug beobachten, wie das Sterben abläuft: Bei Holzmann, bei Karstadt-Quelle, bei Schlecker. Visionen Fehlanzeige, Strategie Fehlanzeige, Strukturreformen werden verzögert und stattdessen werden gemäß der Salamitaktik jeden Monat ein paar Leute entlassen (und die restlichen demoralisiert) und gemäß des Prinzips Hoffnung immer mehr Gelder versenkt. Zurzeit passiert mit den Haftungsübernahmen (Rettungsschirme, Ausleihungen der EZB an die Südeuro-Banken, evtl. Eurobonds etc.) Ähnliches. Das Ergebnis wird sein, dass die Retter zum Schluss sich selbst werden nicht mehr retten können. Jede weitere Haftungsübernahme reduziert die Handlungsmöglichkeiten.
Wie geht Turnaround in Unternehmen? Steve Jobs und Howard Schultz haben es 1997 bei Apple und 2008 bei Starbucks vorgemacht. Das Allererste war die Schaffung eines emotional, anziehenden visionären Kerns, der sich am Kundennutzen orientierte. Dann die Schaffung eines Unterstützerkreises. Und erst dann radikales(!) Ausmisten des Bestehenden. Und erst dann neue Produkte.

Was heißt kundenorientierte Vision im Bereich der Politik? Keniche Ohmae hat dazu schon vor Jahren gesagt, dass es auf den Nutzen für andere ankommt: Es geht also nicht um die Frage der Verteilung innerhalb eines Landes, sondern um den Beitrag den dieses Land (diese Region, diese Firma, diese Staatengruppe etc.) für die Entwicklung der Welt leistet. Eine Frage, von deren Existenz die meisten Politiker nicht einmal etwas ahnen…
Um jetzt noch etwas zu drehen, bräuchte es ein paar visionäre Politiker und Strukturen, in denen diese handeln könnten. Beides ist nicht gegeben. Meine Prognose deshalb: In einem Jahr gibt es den Euro (und einiges andere) in dieser Form nicht mehr. Darauf gehe ich gerne eine Wette ein. Vielleicht 100 Euro – ähm – Dollar.

23 Kommentare

  • Barbara - 26.01.2015
    Beihilfe zur Insolvenzverschleppung

    erst mal: zwar trat nicht alles ein, aber trotzdem erstaunliche Weitsicht in diesem Artikel! Hut ab! Sowohl Kondratieff/Fracking/Ölpreis als auch Staatsanleihen/Probleme der Lebensversicherer schon vor Jahren gesehen!

    Mich würde die aktuelle Einschätzung der Griechenlandwahl interessieren. Ich glaube, dass Merkel mal wieder eine ihrer roten Linien überschreiten wird und den Griechen weiter helfen wird, ihre Insolvenz zu verschleppen. Aber natülich wird das nachträglich wieder positiv umgedeutet: genau wie die ganzen bisherigen Rettungsaktionen angeblich Europa stabiler gemacht hätten. Das Gegenteil ist der Fall – das fält halt erst auf, wenn die ganzen Garantiezusagen fällig gestellt werden…

    Schmeisst endlich die Länder raus, die nicht vernünftig wirtschafen können und wollen!

  • Wolfgang - 16.03.2013
    Rettungswahn

    Lieber Herr Merath,

    ich glaube, sie hatten unrecht, die rettungspolitik zu kritisieren. jetzt wo bereits zypern als systemrelevant und rettungswürdig eingestuft wird, dauert es nur noch zwei bis drei jahre, bis auch mein kleinunternehmen gerettet würde, wenn die zahlen mal nicht stimmen. und in maximal 5 jahren wäre jeder Hartz-IV-empfänger systemrelevant und würde gerettet, wenn’s ihm schlecht geht 😉 wäre das nicht toll? der staat druckt genug geld, um uns alle zu retten. endlich hat er eine wirkliche aufgabe, die über die verwaltung der eigenen bürokratie hinaus geht :-)))

    Liebe Grüße

  • Franziska - 01.08.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    Hallo Stefan,

    danke für die Antwort. Aber wenn ich jetzt mal von Seiten der Politik ausgesehen argumentieren müsste, warum das AIFM-Umsetzugnsgesetz nützlich sein sollte. Wäre dann meine einzige Antwort: „Um sie mehr an die Leine zu nehmen.“? Gibt es also keine halbwegs genauere Begründung? Irgendwie sowas wie: „Das Beteiligen an einem offenen Immobilienfonds führt zu…, was dann letztendlich eine Wirtschaftskrise herbeiführt“?

    Weil es fällt mir schwer, das „an die Leine nehmen“ als einziges pro-Argument in einer Facharbeit einzubringen. Bzw. ich habe nicht das Hintergrundwissen, um mir selbst zu denken, was Politiker fälschlicherweise als Gefahr an einem offenen Immobilienfonds sehen. Ich sehe nur die Gefahr für die Personen, die hineininvestieren und ihr Geld nicht zurückbekommen. Aber wo ist da der Zusammenhang zur Wirtschaftskrise?

  • Stefan Merath - 01.08.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    Hallo Franziska,

    zur Frage der „Schuld“: Die beurteilen natürlich die Beteiligten durchaus unterschiedlich. Eine „Schuld“ ist immer eine mentale Konstruktion und sagt meist mehr über die Geisteshaltung derjenigen aus, die jemand beschuldigen als über reale Ursachen. Da die Mehrheit der Politik (und der Medien) die Schuld durchaus bei den Banken, Spekulanten etc. sieht, ist ja auch logisch, dass sie diese an die Leine nehmen wollen und irgendwelche Richtlinien erlassen.

    Da meiner Einschätzung nach die Schuld dort nicht liegt, wird diese Richtinie auch nichts bewirken (außer wieder ein paar Arbeitsplätze für ein paar Bürokraten zu schaffen, die über die Einhaltung der Richtlinie wachen).

  • Franziska - 30.07.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    Hallo Stefan,

    sehr schöner Text, da bekommt man gleich die Lust etwas zu verändern zu wollen. Ich schreibe gerade für die Uni einen Text über die AIFM-Richtlinien bzw. das AIFM-Umsetzungsgesetz. Das soll ja die Fondsmanager in die Schranken weisen. Was ich daran noch nicht verstehe ist, worin genau die Schuld der offenen Fonds an der Finanzkrise gesehen wird? Also ich kenn mich nicht gut aus, aber vielleicht kannst du oder jemand anders mir da helfen.
    Die Zeichner legen Geld hinein und bekommen so viel Geld wieder hinaus, wie die Sache noch Wert ist. Wo entstehen da Schulden außer vielleicht auf Oma Ernas Sparkonto, die investiert hat? Liegt es nur daran, dass diese Menschen dann keine Kaufkraft mehr sind?
    Zudem sagst du ja im Text, dass „Banken, die Spekulanten, die Irrationalität der Börse oder verantwortungslose Manager“ nicht die schuldigen sind. Warum dann die AIFM-Richtlinien?

  • Barbara Albrecht - 15.06.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    Hallo Herr Merath,

    schön, dass sie bei aller Krittik an den Banken nicht auch ins Banken-Bashing einstimmen. Die in den Medien unwidersprochene Aussage, dass die Bankenkrise an der jetzigen Staatsverschuldung schuld sei, ist reine Demagogie der Politik, um von der eigenen Verantwortung abzulenken: Vor der Subrpime-Krise betrug die Staatsverschuldung in Europa schon 70%, jetzt sind es 85%. Selbst wenn man diese 15% Mehrverschuldung komplett zulasten der Banken rechnen müsste, dann ist das trotzdem nur ein kleiner Bruchteil der Gesamtverschuldung.

    Die Frage ist, wer das Faß vollgemacht hat, nicht wer den letzten Tropfen rein schüttet, der das Fass zum überlaufen bringt. Und da haben Sie gute Antworten gegeben.

  • Stefan Merath - 28.03.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    Guten Tag, Herr Kirchner,

    der Ansatz, die Krise mit dem Geldsystem zu erklären, ist mir natürlich bekannt – es ist ja der derzeit herrschende Standard-Erklärungsansatz (sowohl die Volkswirtschaftler als auch die Kritiker reiten beide – unter unterschiedlichen Blickwinkeln – auf dem Geldsystem herum). Dieser greift für mich viel zu kurz, bzw. setzt theoretisch an der falschen Stelle an. Das einzige, was dabei betrachtet wird, ist der Geldkreislauf und das Ganze basiert auf der falschen Voraussetzung, dass Geld der einzige werthaltige Gegenstand sei.

    Demgegenüber vertrete ich eine Ansicht, dass die einzigen Dinge, die wirklich werthaltig sind, Dinge wie Produkte, Unternehmen, Rohstoffe oder Dienstleistungen sind. Geld ist lediglich eine Konvention, um den Tausch zu organisieren und die Wertzuschreibung zu Geld ist völlig variabel. Deshalb werde ich niemals reale Prozesse erklären können, wenn ich lediglich die Geldebene betrachte. Natürlich handelt es sich um sehr komplexe Zusammenhänge und man könnte ganze Bücher drüber schreiben. Vielleicht für die, die es kennen: Die Diskussionsebene ist in etwa vergleichbar der Kritik von Ludwig Feuerbach an der Konzeption von Hegel.

    Zudem erklärt diese Geldtheorie einige Dinge überhaupt nicht: 1) Es gab diese regelmäßigen Krisen (Kondratieff und Staatsschulden), lange bevor das Geldsystem oder gar der Kapitalismus das beherrschende System war. 2) Gab und gibt es Zeiten und Länder, in denen Staaten vernünftig gewirtschaftet und sogar Überschüsse erzielt haben, in denen diese Probleme nicht auftauchten. 3) Erklärt der Ansatz nicht im geringsten die unterschiedlichen Entwicklungen in den unterschiedlichen Ländern.

    Bzgl. des exponentiellen Wachstums muss man erst mal konstatieren, dass die letzten paar tausend Jahre im Großen ein exponentielles Wachstum (wenn auch mit Dellen, Kriegen und dem Untergang ganzer Völker) stattgefunden hat. Außerdem muss man feststellen, dass schon vor 200 Jahren Leute wie Malthus und andere darauf hingewiesen haben, dass das Wachstum aufgrund der begrenzten Nahrungsmittel jetzt zuende wäre, aber dann wurde der Dünger erfunden. Die Grenzen des Wachstums standen so eindeutig nie fest und stehen es auch heute nicht.

    Natürlich ist es so, dass das aktuelle Wachstum im wesentlichen auf Raubbau basiert. Wird dies fortgeführt, ist in der Tat das jetzige Wachstum endlich und es wird ein unschönes Erwachen geben (von dem wir gerade die ersten Vorboten erleben). Aber damit sind wir wieder bei meinem Punkt: 1) geschlossene Energie- und Rohstoffkreisläufe (inkl. Wasser und Nahrung) und 2) kein staatlich gestütztes Zwangs“wachstum“ durch Transfers von Investitionsmitteln und Schulden (=Belastungen unserer Kinder) hin zu konsumtiven Mitteln (unbezahlbare Sozialleistungen).

  • Wolfgang Kirchner - 27.03.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    Sehr geehrter Herr Merath,

    zuerst mal vielen Dank für Ihre Beiträge und Ihr exzellentes Buch „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ – es hat mich dahingehend motiviert, dass ich jetzt sicher bin ein Unternehmen zu gründen!

    Zu Ihrer Einschätzung des Engpasses/Ursache der Wirtschaftskrise, kann ich Ihre Meinung nicht vollständig teilen bzw. möchte einige Punkte zur Diskussion einbringen.
    Ich sehe den Engpass im nicht Funktionieren des bestehenden (Schuld-)Geld-Systems. Der Fehler des Systems ist kurz umrissen dieser: Geld entsteht durch Kredit. Dieser muss mit Zinsen zurückbezahlt werden. Da die Zinsen nicht mit dem Kredit miterschaffen wurden, bedarf es einer permanenten Neuverschuldung um diese bedienen zu können – ein Pyramidenspiel!
    Dieser kleine Fehler wächst durch den Zinseszins im Laufe der Jahre exponential (weshalb die Geld-Systeme historisch gesehen meistens nach 50-70 Jahren crashen) und fordert daher auch ein exponentielles Wirtschaftswachstum, welches auf einer „endlichen“ Erdkugel meines erachtens nicht möglich ist – siehe Energie und Rohstoffe.
    Mein Schluss daraus ist, dass der Engpass das Fehlen eines langfristig funktionierenden Geld- und Wirtschaftssystems ist.
    Ich bin kein Kapitalismusgegner, aber das derzeitige System funktioniert einfach nicht, da sich das Kapital verselbständigen kann.

  • Manfred hebenstreit - 29.02.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    was passiert mit meinem geld bzw.Aktien,Fond usw. wenn die Raika kein Geld mehr hat,und ich will es mir auszahlen lassen(ich erfahre ja vorher nchts vom konkurs der Banken)

  • Jürgen Zirbik - 25.02.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    Hallo,
    ich freue mich immer, wenn ich Mensche treffe, die wissen, was falsch läuft. Noch noch mehr Freude kommt auf, wenn diejenigen dann auch noch anpacken und die Kuh vom Eis bringen.
    Indess läuft offensichtlich alles auf irgendeinen nichtbestimmbaren Punkt hinaus – evolutionär. Und ich persönlich gestehe, ich habe keine Ahnung, was da tatsächlich passiert und wie alles zusammenhängt. Chapeau an alle anderen.
    Jürgen

  • Piet - 21.02.2012
    Staatsschuldenkrise 2011/2012 - Die Ursachen und der Ausblick der Wirtschaftskrise

    Hallo Stefan,

    daß die Staaten sich in den letzten Jahrzehnten so ausgedehnt haben, war mir gar nicht bewußt. Von 5% auf fast 50% ist schon hart! Und daß Singapur mit 11% auskommt, ist ein deutliches Zeichen. Wenn knapp 40% des BIP einfach verschwendet werden, dann darf man sich über Verschuldung nicht mehr wundern. Danke für den Hinweis

    Piet

  • Bernd Ta - 19.11.2011
    Wirtschaftskrise 2011 - Die Ursachen und der Ausblick

    Um die aktuelle Situation aus einer höheren Perspektive zu verstehen kann ich nur The Crash Course von Chris Martenson
    (www.chrismartenson.com/crashcourse)
    schwer empfehlen.

  • Kristina Staller - 18.11.2011
    Wirtschaftskrise 2011 - Die Ursachen und der Ausblick

    Hey 😉
    Habe mir das sorgfältig durchgelesen.
    Gefällt mir nicht gut!
    Ein *** was die Politiker so alles machen!
    Liebe Grüße

  • Walter Behr - 21.10.2011
    Wirtschaftskrise 2011 - Die Ursachen und der Ausblick

    Klare Worte! Gute Beiträge erkennt man in diesen Zeiten daran, dass sie nicht nach wenigen Tagen von der Wirklichkeit überholt wurden.

    Obwohl dieser Beitrag vom August und somit steinalt ist, ist es der erste und bislang einzige Beitrag, der wirklich erklärt, was da grade abgeht.

    Weiter so!

  • Martin - 17.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011 - Die Ursachen und der Ausblick

    @Beat Neurohr

    Wenn ein Staat Geld drucken lässt – oder einfach virtuell neues Geld in Umlauf setzt, …
    dann entwertet dieses nicht mit geistiger oder körperlicher Arbeit gedeckte Geld, das im Umlauf befindliche gedeckte Geld sprich unsere Vermögen, Löhne und Renten um genau den entsprechenden Betrag.

    Bringe ich 10000 € in Umlauf, dann ist das vorhande gedeckte Geld 10000 € weniger wert.

    hier beschreibe ich das Ganze etwas genauer: onlinetechniker.de/?q=node/353

  • Beat Neurohr - 13.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011 - Die Ursachen und der Ausblick

    Grüss Dich Stefan
    das ist alles sehr interessant. Doch etwas verstehe ich als Buchhalter nicht ganz. Wenn ein Staat Geld drucken lässt – oder einfach virtuell neues Geld in Umlauf setzt: dann würde ich folgenden Buchungssatz anwenden: Bank an Eigenkapital (wie wenn ich das Eigenkapital des Staates erhöhen würde).
    Mit dem so erschaffenen Geld würde ich die Schuldpositionen bereinigen – bezahlen! Die Schulden sind dann Null und es kann normal weitergearbeitet werden.
    Wie sieht das aus, wie sind die Buchungsvorgänge wirklich, wenn neues Geld entsteht? Buchhalterisch gesehen kann man nicht einfach das System mit Geld „fluten“. Das müssen klar definierte Transaktionen sein. Das interessiert mich.
    Schöne Grüsse
    Beat

  • Stefan - 08.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011

    Sorry, Matthias,

    aber das ist dasselbe, was uns die Volkswirtschaftler (und Politiker) seit 3 Jahren erzählen. Aber wenn Vertrauen verschwindet, dann hat das einen Grund. Wenn Du einem Freund nicht mehr vertraust, machst Du das ja nicht einfach so, weil Du dazu Lust hast, sondern weil er irgendetwas getan hat, was nicht sonderlich vertrauenswürdig auf Dich wirkte.

    Und so ist das bezogen auf Geld auch. Da gibt es Ursachen und Hintergründe. Nämlich, dass die westlichen Staaten seit 30-40 Jahren handfeste Schulden machen und dies in den letzten 10 Jahren durch eine Flutung der Märkte mit Liquidität radikal beschleunigt wurde.

    Und auch dafür gibt es Hintergründe, die ich oben im Beitrag ausführte. Ich glaube, es ist ein Missverständnis, davon auszugehen, dass etwas nicht mehr verfügbar ist, wenn es einen Engpass bildet. Im ersten Kondratieffzyklus gab es ja auch noch Ochsenkarren. Trotzdem war der Transport der Engpass.

    Erklärungsmodelle, die im Reich des Geldes (oder Vertrauens) ansetzen, haben bislang nicht das geringste dessen, was gerade passiert, erklärt. Und den Vertretern dieser Modelle ist bislang auch noch nicht wirklich eingefallen, wo sie ansetzen könnten.

  • Matthias - 08.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011

    Hallo Stefan, kannst Du bitte meine Mailadr. wieder von der Seite entfernen? Ich möchte nicht von Spam geflutet werden.

    Matthias

  • Matthias - 08.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011

    Hallo an Alle,
    Meiner Meinung nach ist es keine Krise der Wirtschaft – denn wir haben genug zu essen (ungerechte Verteilung der Lebensmittel mal außen vor), Energie ist auch kein echter Engpass, es gibt keine echten Engpässe bei der Produktion von lebenswichtigen Dingen, beim Transport ohnehin nicht. Das ist alles so hoch optimiert und industrialisiert und vernetzt, so dass wir uns um unser körperliches Wohlbefinden keine Sorgen machen müssen. Ganz anders als nach dem 1. Weltkrieg oder 2. Weltkrieg. Wo ist da ein Engpass im Sinne von Kondratieff?
    Es ist eine Krise des Geldsystems, eine Krise in das Vertrauen in das Geld. Staaten (und auch private Banken) drucken Geld. Die Währung der Werkbank der Welt ist extrem unterbewertet (China, ich schätze mal um Faktor 5 bis 10). Geldbesitzer wissen nicht wohin mit dem vielen (inflationären) Geld, so dass es zu der Subprime-Krise kam. Wir haben in Wirklichkeit schon lange eine Inflation des Geldes – auch wenn es die offiziellen Zahlen vertuschen, sowie ein ungerechte Verteilung desselben (ungerecht in Bezug auf die echte Wirtschaftskraft).

    Matthias

  • Stefan - 08.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011

    Hallo Norbert,

    es gibt eine solche Sammlung (oben im Menü „kostenlos“ – Gesammelte Tipps gegen die Krise). Allerdings ist der Verlauf einer Krise, wie jetzt, wie ich oben schrieb, tendenziell unberechenbar.

    Zum Beispiel das Thema Inflation oder Deflation: Ich glaube nicht, dass irgendjemand vorhersehen kann, was da auf uns zukommt. Wenn ich das aber nicht weiß, dann weiß ich auch nicht, ob es besser ist, in Sach- oder in Geldvermögen zu gehen.

    Oder die Ergebnisse der Telefonkonferenz der G7: niemand konnte/kann vorhersehen, wie sehr die Marktteilnehmer daran glauben(wollen), dass die G7-Länder tatsächlich irgendwelche Mittel haben, zu intervenieren. Oder wie lange ein solcher Glaube bleibt.

    Ich denke, wir können sehr gut aus dem Verlauf 1989 lernen. Am Anfang flohen halt ein paar Urlauber über Ungarn. Dann gab’s ein paar Demonstrationen. Zwischendurch gab’s ein bisschen Dialog und alles schien wieder geregelt. Und eine fehlerhafte Ankündigung im Fernsehen über die Reisefreiheit brachte dann alles zum Kippen. Und auch da dachten alle noch für ein paar Wochen an eine andere DDR…

  • Norbert Klis - 08.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011

    lieber Stefan,
    diesen Beitrag finde ich wieder super – was die Ursachen und langfristigen Entwicklungen betrifft!
    ich würde mich freuen, wenn es u.a.auf Basis der Beiträge eine Sammlung der Konsequenzen und Handlungsanleitungen für Selbständige und Unternehmer gibt !!!
    Norbert

  • Markus Schwär, TQU Group - 07.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011

    Hallo Stefan,
    nachdem ich selbst schon über Kondratieff gesprochen habe freut es mich, dieser Sichtweise hier wieder zubegegnen. Unternehmern ist zu eigen, dass sie ein Problem in der Tiefe verstehen wollen, dazu ist dieser Ansatz sehr hilfreich.
    Was ist zu tun? Allen Unternehmern ist zu eigen, dass sie den direkten Zugang zu vielen Menschen haben: ihren Mitarbeiter/innen und Kunden. Ich glaube es würde sich lohnen, diesen Menschen die Kondratieff’sche Sichtweise zu vermitteln und sie durch ein tieferes Verständnis noch viel mehr zu konstruktivem (unternehmerischem) Handeln zu bewegen.
    Ein Hauptmerkmal bei Kondratieff ist, dass die Lösungen nicht auf den alten Pfaden zu finden sind.
    Also dann …

  • Cord Tepelmann, TEPELMANN.MENTOR - 07.08.2011
    Wirtschaftskrise 2011

    Hallo Stefan,

    darf ich ergänzend zu deinem Beitrag noch einen Hinweis auf den Malik-Blog geben? Eine sich super ergänzende Diskussion u. a. zum Thema „Deflation“. Deshalb für viele deiner Leser sicher auch sehr interessant.

    Mach weiter so …

    Beste Grüße, Cord

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