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Persönlichkeit

Der innere Status – Teil 4: Gefühle

Es gibt hier zwei Aspekte, die ich im Bezug auf das Zusammenspiel zwischen Gefühlen und Status unterscheiden muss, und zwar die Wahrnehmung von Gefühlen und die Beeinflussung von Emotionen. Bei der Wahrnehmung von Gefühlen geht es sowohl um die eigenen, als auch die Gefühle der anderen. Wenn ich nicht alles wahrnehme, was um mich herum passiert, dann arbeite ich in einer Grauzone. Ich agiere, ohne wirklich zu wissen, was eigentlich passiert. In dem Moment wo ich Gefühle dagegen richtig wahrnehme entsteht bei mir eine gewisse Sicherheit. Diese Sicherheit zahlt sich letzten Endes auch für meinen Status aus. Nehmen wir mal als Beispiel ein Team-Meeting. Hier habe ich schon oft erlebt, dass irgendein Teilnehmer, oft sogar der Chef selbst, dabei ziemlich aggressiv vorgeht. Wenn man von außen betrachtet, was da eigentlich gerade passiert, stellt man ganz oft fest, dass diese Aggressivität gar nichts mit dem zu tun hat, um das es in dem Meeting eigentlich geht. Der Person, die da gerade aggressiv ist, ist gar nicht bewusst, dass sie aggressiv ist.

Wenn man dann mal anfängt nachzuhaken, dann kommt man drauf, dass die Gründe wo ganz anders liegen. Ob nun der Stress am Abend vorher mit der Freundin, oder ein anderes Projekt, das vor kurzem versiebt worden ist – es gibt etwas, das derjenige noch mit sich herumschleppt und mit hineinträgt. Dadurch wird das Meeting jedoch komplett nutzlos. Wenn man hier jetzt aber achtsam ist und wahrnimmt “Hey, Moment mal, ich bin ja gerade aggressiv – hat das überhaupt irgendetwas mit dem Meeting zu tun?“, dann ist man schon einen großen Schritt weiter. Jetzt kann ich aktiv dagegen steuern und diese Emotionen aus dem Meeting raushalten und schon bin ich viel präsenter und kann im Meeting viel adäquater reagieren und handeln. Mein Status steigt nun eben weil ich in der Lage bin, Gefühle, sowohl die eigenen als auch die von meinem Gegenüber, richtig wahrnehmen zu können.

Der zweite Aspekt ist die Beeinflussung von Emotionen. Hier gibt es bei Tony Robbins etwas das nennt sich Incantations. Etwas überspitzt formuliert hüpft man zum Beispiel morgens wie ein Verrückter durch die Wohnung und schreit sich selbst zu: “Ich bin der Größte“ oder “Ich bin der Beste“. Wie gesagt, das ist nun natürlich etwas überspitzt formuliert und in Wahrheit etwas differenzierter, trifft es aber von der Idee her. Jetzt sagt man sich, das ist doch komplett unauthentisch und macht überhaupt keinen Sinn. Aber in Wirklichkeit geht es dabei darum, in einen anderen emotionalen Zustand zu kommen um dann auch auf andere Art und Weise handeln zu können. Nehmen wir nur mal den typischen Unternehmer, der eine verdammt stressige Zeit in der Firma durchmacht. Wenn der morgens aufsteht dann schlurft er ins Bad, kriegt dabei aber gar nicht so richtig mit, dass er ins Bad schlurft. Dann putzt er sich die Zähne, vergisst dabei aber komplett eine Seite. So geht der Morgen dann auch weiter und dementsprechend durch den Wind kommt er dann auch in die Firma. Und mit so einer Stimmung kann ich dort definitiv nix drehen.

Wenn dieser Unternehmer jetzt morgens, nur als Training, fünf Minuten durch die Bude hüpfen muss, mag ihm das vielleicht komplett unauthentisch erscheinen, interessiert aber gar nicht, denn danach ist er zumindest mal wach. Und mit dieser anderen Wachheit, dieser anderen Emotion, kann er nun ganz anders agieren.  Das beruht auf einem Prinzip, das man vor etwa 100 Jahren herausgefunden hat. Es ist eben nicht nur so, dass ich durch Glückshormone zum Lachen angeregt werde, sondern auch, dass ich durch das Lachen Glückhormone bilde. Genau das steckt hinter dem Prinzip der Incantations. Ich selbst nutze diesen Zusammenhang auch für meine Seminare. Vor jedem meiner Auftritte nehme ich mir eine Viertelstunde Zeit, höre Musik und bringe mich mit speziellen Texten in die richtige Stimmung. Die lauten natürlich nicht “Ich bin der Beste“ oder “Ich bin der Größte“, stattdessen geht es mir dabei um andere Dinge, vor allem darum, dass ich für meine Zuhörer hier und jetzt präsent bin und ihnen wirklich etwas geben kann. Das wiederum verleiht dann wiederum auch mir mehr Energie. Mit Achtsamkeit und Incantations kann ich also ganz bewusst die Wahrnehmung von Gefühlen verbessern beziehungsweise meine Emotionen beeinflussen und so meinen eigenen Status deutlich anheben.

Hier geht es zu Teil 5 unserer Serie „Der innere Status“

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