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Führung/Mitarbeiter

Metamodelle der Führung – Folge 13: Die sieben Handlungsfelder (2)

Die sieben Handlungsfelder der Führung helfen uns konkrete Maßnahmen zu entwickeln, um unseren eigenen Führungsstil zu verbessern. Wie wichtig dabei das Feld der Teamzusammensetzung ist, haben wir im letzten Artikel besprochen. Jetzt werfen wir einen Blick auf das zweite der sieben Handlungsfelder: die operative Führung.

Die operative Führung sorgt dafür, dass etwas passiert. Wir gehen zu unseren Mitarbeitern und geben diesen Anweisungen, halten Teamsitzungen und motivieren sie. Mit anderen Worten, operative Führung ist all das was ich im Tagesablauf tue, damit am Ende Ergebnisse rauskommen. Viele verstehen unter Führung oft vor allem diese operative Führung und so überrascht es nicht, dass in den meisten Unternehmen 90 bis 95 Prozent der Führung auch im operativen Bereich stattfindet.

Oft sitzt der Fokus nur deswegen auf der operativen Führung, weil man in den anderen 6 Handlungsbereichen nachlässig war.

Operative Führung ist nicht alles

So wichtig diese Art der Führung aber auch ist, beim Unternehmer sollte sie nur 10 bis maximal 20 Prozent der täglichen Arbeit darstellen. Bei Managern oder Projektleitern kann es etwas mehr sein, aber auch hier nur zwischen 30 bis maximal 40 Prozent. Schließlich ist die operative Führung ja nur einer der sieben Handlungsbereiche und oft ist der Grund, dass man dort den größten Fokus setzt, die Tatsache, dass man in den anderen sechs Handlungsbereichen geschlampt hat. Wenn ich schon in der Teamzusammensetzung Fehler begehe, weil ich zum Beispiel einen faulen Mitarbeiter ins Team hole, muss ich natürlich stärker operativ führen um die Sache wieder auszubügeln. Wenn ich mit der Peitsche hintendran stehe mag ihn das dann wirklich zurück an den Arbeitsplatz treiben, ist aber wahrscheinlich nicht nur der falsche Führungsstil, sondern raubt auch wertvolle Zeit. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Handlungsfeldern.

Nehmen wir nur das dritte Feld, Prozesse und Systeme, welches wir im nächsten Blogbeitrag genauer untersuchen werden. Wenn ich keine klaren Aufgaben und Prozesse definiere, werde ich natürlich wieder diese Fehler mit operativen Führungsmaßnahmen ausbügeln müssen. Ich löse mit der operativen Führung also sehr oft Probleme, die ganz wo anders entstanden sind.    

Effizienz zählt

Der Einsatz der operativen Führung muss vor allem effizient sein. Ein klassisches Beispiel wäre ein Teammeeting. In einem kleineren Unternehmen findet so ein Teammeeting oft einmal im Monat statt. Hier finden sich alle zusammen und es kann alles auf den Tisch kommen. Tut es dann oft auch und das kann ein ganz schönes Problem sein, weil hier oft Fässer ohne Boden aufgemacht werden und die Dinge aus dem Ruder laufen. Jeder kommt mit den kleinsten Problemen an und nachher ist die Zeit vorbei und man hat eigentlich nicht wirklich etwas gelöst. Viele Sachen sind zwar besprochen worden, aber eben nicht richtig. Oft wird auch kein richtiges Protokoll erstellt und die Ideen und Beschlüsse aus dem Meeting werden gar nicht wirklich nachverfolgt.

Wie gehe ich aber das Problem konkret als Führungskraft an? Ganz einfach, in dem ich beispielsweise themenbezogene Meetings halte. Wenn ich mich um die Jahresziele kümmern will, dann halte ich gezielt Meetings, die sich eben nur um diese Ziele drehen. Andere Probleme werden hier nicht angesprochen, auch wenn sie dringlich erscheinen. Dazu macht es Sinn Bereichsmeetings einzuführen, also beispielsweise eines für den Service, eines für das Marketing und so weiter. So ist es möglich, diese Meetings nicht nur sehr kurz, sondern vor allem auch sehr strukturiert zu halten. Jeder Mitarbeiter weiß dann genau, wann er welches Problem vorbringen kann. Damit vermeide ich elegant den großen Müllhaufen namens Teammeeting, mit dem sich die meisten Unternehmen konfrontiert sehen.

Es ist sinnvoll Bereichsmeetings abzuhalten, wenn man Meetings nicht nur kurz, sondern vor allem auch strukturiert halten will.

Die operative Führung ist ein wichtiges Feld, darf aber eben keine zu dominante Rolle spielen. Je besser ich in all meinen sieben Handlungsfeldern führe, desto weniger muss ich auf die operative Führung als Notlösung für alles zurückgreifen und desto mehr Zeit habe ich für die wichtigeren Dinge in meinem Unternehmen. Dem dritten Handlungsfeld, Prozesse und Systeme, widmen wir uns dann in der nächsten Folge.

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