Steffen Müller
Der Klare
Schwarzgurt-Unternehmer sein bedeutet unter anderem, frei und selbstbestimmt zu leben. Aus welche Zwangssituation konntest du dich durch das Unternehmertraining befreien?
Ich steckte damals in der klassischen Zeit-Falle. Ich arbeitete schon seit Jahren hart und lang, hatte eine Familie mit kleinen Kindern, die meine Aufmerksamkeit wollten und Sport hatte ich „kurz pausiert, bis es wieder einfacher wird“ – das war schon 4 Jahre her.
Die kontinuierliche Arbeit an mir sowie dem Unternehmen und das klare Feedback der Gruppe half mir, da rauszukommen und die mir wichtigen Lebensbereiche ins Gleichgewicht zu bringen.
Welchen Aha-Moment aus dieser Zeit wirst du nie vergessen?
Das war während des Intensiv Braintrusts und schnell und schmerzhaft: In einer meiner ersten Sessions beschwerte ich mich in der Eröffnungsrunde ausführlich über die Komplexität meiner schwierigen Lage und dass ich dadurch „wie im Zombie-Modus“ agiere. Eine andere Teilnehmerin spiegelte mir: „Es ist deine Entscheidung, so zu agieren. Hör doch einfach damit auf.“ Zack, das saß.
Nach ein paar wütenden Sekunden kam die Einsicht: Stimmt komplett, ich entscheide mich jetzt dazu, anders zu handeln. Mehr brauchte es nicht – glücklicherweise, das kann in anderen Fällen ja auch viel komplizierter sein. Für mich hatte die Session damit 10 Minuten nach ihrem Start schon ihre Magie getan.
Umsatzplus, neue Mitarbeiter eingestellt, Gewicht reduziert? Verrätst du uns deine Lieblingsveränderung in Zahlen?
Ganz klar das Umsatzplus – während der Zeit vervierfachte sich der Umsatz meines Unternehmens!
Welche eine neue Gewohnheit, die du in deinem Leben etabliert hast, macht dich aus deiner Sicht zum Schwarzgurt-Unternehmer?
Die regelmäßige und intensive Meditation. Meditation dödelte bei mir einige Jahre als „Jaja, finde ich gut, mache ich aber zu selten“-Gewohnheit vor sich hin. Die Selbstverpflichtung im Unternehmercoach-Kontext, zusammen mit strahlenden Vorbildern, haben mir da den nötigen Schub gegeben, um Meditation wirklich in mein Leben zu integrieren.
Dabei ist die Meditationspraxis für mich ein Gamechanger für die viel beschworene geistige Ruhe und Gelassenheit, aber auch für die Zugewandtheit zu anderen Menschen.
Was war der größte Erfolg, den du als Schwarzgurt-Unternehmer bisher feiern konntest?
Als ich 2019 im Sommer in eine AirBnB Hütte im Wald fuhr, um wie jedes Jahr meine Jahresziele zu planen, passierte etwas Neues – nämlich nichts. Alle Ziele fühlten sich wie „Mehr vom Gleichen“ an. Nach ein paar Tagen voller Waldspaziergängen stand die Entscheidung: Zeit für einen Zeitenwechsel, Zeit für den Verkauf. Nachdem Corona den Verkauf nochmal unangenehm in die Länge zog, klappte das dann im Sommer 2020.
Gerade im IT Service Business ist es keine Selbstverständlichkeit, überhaupt verkaufen zu können. Dass es bei mir erfolgreich gelang, führe ich auch auf viele Dinge zurück, die ich bei Unternehmercoach lernte. Zum Beispiel, mein Unternehmen von mir unabhängig zu machen und gut zu positionieren. Aber auch, den Druck und die gelegentlichen Panikzustände des Verkaufsprozesses auszuhalten.
Welchen einen großen Traum, der vor dem Unternehmertraining nur ein Traum geblieben wäre, wirst du dir nun erfüllen?
Der Traum, den ich mir erfüllt habe, ist Freiheit. Das ist für mich vor allem zeitliche Freiheit und Selbstbestimmtheit. Ich liebe es, hart zu arbeiten, ich liebe es aber auch, mich davon hart zu erholen. Die Freiheit, diesen Rhythmus nun frei wählen zu können, ist für mich der größte Luxus: Beim Arbeiten oder in einem Workshop voll im Flow und in Verbindung zu sein und dann – als Gegengewicht – Vormittage unter der Woche mit dem Buch auf der Couch oder in der Crossfit-Box zu verbringen, während alle anderen arbeiten müssen, ist für mich Lebensqualität.