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COVID-19

Never waste a good crisis (Winston Churchill)

In der aktuellen Situation geht es zuallererst um Vorsorge und Schutz: Wie sorge ich dafür, dass Mitarbeiter und Kunden gesund bleiben? Wie sorge ich dafür, dass mein Unternehmen den Betrieb aufrechterhalten kann? Wie sorge ich dafür, dass mein Unternehmen finanziell überlebt? Diese Fragen erfordern zum Teil klare und harte Antworten, die im normalen Komfort-Alltag nicht angegangen werden, weil die eigene Angst zu groß ist. Aber nun sind wir in einer Situation, in der harte Maßnahmen nicht nur möglich sind, sondern geradezu erwartet werden. Trenne dich endlich von einem Geschäftsfeld, das eh nicht funktioniert. Trenne dich endlich von dem Mitarbeiter, den du immer nur mit dir mitgeschleppt hast, von dem du aber noch nie überzeugt warst. Setze alle Kosten, also wirklich alle auf den Prüfstand und streiche rigoros! Am besten mit dem Team gemeinsam. Nutze die Krise, um die Entscheidungen zu treffen, die du schon immer mal treffen wolltest, dich aber nicht getraut hast. Wenn nicht jetzt, wann dann? Jetzt ist die Zeit!

Sind diese unmittelbaren Fragen beantwortet und gelöst, sind die harten Entscheidungen getroffen, dann ist es entscheidend, den Blick nach vorne zu wenden! Krisen sind immer irgendwann zu Ende. Und danach sieht die Welt ein Stück anders aus als jetzt. Das ermöglicht neue Chancen. Welche Chancen das sind, hängen natürlich von deiner Situation und Branche ab. Eine Chance – aber die ist nur für diejenigen interessant, die sich mein Konzept mit den 6 Monaten finanzieller Reichweite zu Herzen genommen haben – ist die Personalgewinnung: In der jetzigen Situation stellt kaum ein Unternehmen Mitarbeiter ein und manche Unternehmen gehen Pleite. Es wird in den nächsten Wochen und Monaten so einfach wie lange nicht mehr sein, neue herausragende Mitarbeiter zu gewinnen. Aber bitte nur, wenn die finanzielle Reichweite das hergibt und das prinzipielle Geschäftsmodell nicht gefährdet ist.

Chancen sind sicherlich auch im Bereich der privaten Finanzen zu sehen. Ich finde das persönlich immer geil, wenn die Kurse runter rauschen. Warum? Weil man dann endlich mal preiswerte Aktien kaufen kann. Manche finden das schräg. Aber es sind dieselben Menschen, die sich freuen, wenn sie an die Tankstelle fahren und das Benzin preiswert ist. Wer ist denn so bescheuert, sich zu freuen, wenn die Benzinpreise steigen? Die meisten Aktionäre sind in Bezug auf Aktien so bescheuert! Warum? Weil sie die Welt aus der Brille des Aktienbesitzers betrachten. Das löst Angst aus. Ich betrachte die Welt hingegen aus der Brille des Aktienkäufers. Mich interessiert nicht, was mein Besitz wert ist. Das löst keine Angst aus, sondern lässt mich Chancen sehen. Auch hier wieder die Voraussetzung: ich sollte genügend liquide Mittel an der Seite haben. Und ich brauche die richtige mentale Verfassung und Perspektive.

Manchmal ist auch das eigene Geschäftsmodell in die Jahre gekommen. Und die jetzige Situation wirkt als Brandbeschleuniger. Darin liegt eine riesige Chance, wirklich auf die Kunden zuzugehen und mit ihnen über ihre wirklichen Bedürfnisse zu sprechen. Zum Beispiel denken wir darüber nach, zumindest einen Teil unseres Angebots nicht live in Seminaren, sondern online abzubilden. Bei Sachthemen funktioniert das auch ganz gut. Bei Persönlichkeitsentwicklung ist das Live-Event einem Buch, einem Video, einem Webinar oder einer Video-Konferenz um Lichtjahre überlegen. Da wird sich das echte Gespräch und die Stimmung und Energie, die während eines Live-Seminars entsteht und die wesentlich für nachhaltige Änderungen sind, nie ersetzen lassen.

Und in manchen Fällen, zum Beispiel als Hersteller von Kommunikationssoftware oder Desinfektionsmittel ergeben sich auch unmittelbare Chancen. Manchmal entsteht auch aus der Not eine Tugend: ein Hotel im Krisengebiet Heinsberg hatte natürlich plötzlich keine Gäste mehr. Aber zugleich waren plötzlich ziemlich viele Menschen zuhause und wollten dort etwas essen. So machten sie zwar das Hotel dicht, nicht aber die Küche und stiegen ins Catering ein.
Eine Krise ist wirklich die Chance, alles ganz neu zu denken. Und vielleicht auch das Lieblingsprojekt, das seit Jahren nicht ins Fliegen kommt, endlich mal zu kippen! Nimm dir, wenn du die erste Krisenabsicherung hinter dir hast, einfach mal ein paar Stunden und stell dir vor, wie die Welt nach dieser Krise sein wird und was es dann braucht. Mach es!

Wenn uns Unternehmer eines auszeichnet, dann das: da wo andere Probleme sehen, Chancen zu finden.

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