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Stefans persönlicher Bücherschrank

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Meine Buchtipps

Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 19.12.2014 |
Das Managementmodell der Jesuiten: Ein Erfolgskonzept für das 21. Jahrhundert

Das Managementmodell der Jesuiten.

Kategorie(n)
Management
Autor
Geiselhart Helmut
Preis

49,99 €

ISBN
3409190880

Der Jesuitenorden besteht seit fast 500 Jahren. Weltweit sind 22.000 Menschen für ihn tätig. Er hat diverse Umwälzungen und Revolutionen überlebt. Etwas, wovon fast alle Unternehmen nur träumen können. Da es eine ganze Reihe von Parallelen zwischen einem Orden und einem Unternehmen gibt, unternimmt Helmut Geiselhart den etwas ungewöhnlichen Versuch, Erfolgsgeheimnisse des Ordens auf Unternehmen zu übertragen.

Ich hatte das Buch vor rund 10 Jahren schon mal gelesen und jetzt wieder in die Hand bekommen. Zuerst einmal stand da eine ganze Menge drin, das vor 10 Jahren definitiv noch nicht drin stand 😉 Das spricht für das Buch: In den meisten Managementbüchern steht 10 Jahre später immer noch derselbe platte Mist drin. Oder anders ausgedrückt: das Buch hat eine solche Tiefe, dass es Menschen, die sich weiter entwickelt haben, immer wieder neue Perspektiven zeigen kann.

Das Buch besteht grob aus zwei Teilen: der erste Teil besteht in einem Vergleich und der Herausarbeitung des Jesuitenordens als lernendes Unternehmen. Dabei geht es um eine Institutionalisierung einer hierarchieübergreifenden Dauerreflektion. Nur dadurch kann eine kollektive Ausrichtung und gemeinsames Lernen auf einer tieferen Ebene entstehen. Dabei beschreibt er im wesentlichen Grundhaltungen wie „Alle sind füreinander verantwortlich und üben sich somit in dem Bestreben, einander geeignete Umwelt zu sein.“

Es wird auch der Prozess der Personalauswahl dargestellt (der bei den Jesuiten durchaus mal ein paar Jahre länger dauern kann). Dieser erste Teil geht tief und ist superspannend.

Im zweiten Teil geht es um die geistlichen Übungen als Quelle des Erfolgs. Letztlich handelt es sich dabei um eine Art selbstreflektierendes Meditationsverfahren zur Entscheidungsfindung. Dies hat mich durchaus inspiriert – es ist ja auch der Ursprung für die in meinem Buch „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ beschriebene Entscheidungsmeditation (zum Download). Ich halte auch Meditation und Selbstreflektion für Schlüsselfähigkeiten herausragender Unternehmer.

Aber je länger ich diesen Abschnitt dieses Mal las, desto stärker wurde ich abgestossen. Dies lag schlicht und ergreifend daran, dass bei dieser Meditation auf zwei Pole fixiert wird: Auf den Pol des reinen Geistes, des Göttlichen und auf den Pol der Bedürfnisse. Der erste Pol ist der gute, der zweite Pol der schlechte. Bei dieser Bewertung ist immer bereits entschieden, bevor ich angefangen habe. Außerdem reiht sich damit dieses Konzept in die lange christliche Tradition der Abwertung von Bedürfnissen, Emotionen etc. ein.

Und da bin ich komplett anderer Meinung! Ohne eine Einbindung der Bedürfnisse und Emotionen kann weder ein Leben noch ein Unternehmen gelingen.

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