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Stefans persönlicher Bücherschrank

GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:

Meine Buchtipps

Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 10.08.2007 |
Alles, außer gewöhnlich: Provokative Ideen für Manager, Märkte, Mitarbeiter

Alles, außer gewöhnlich.

Kategorie(n)
Marketing und Vertrieb
Autor
Förster Anja, Kreuz Peter
Preis

49,99 €

ISBN
3430200164

Die Querdenker Anja Förster und Peter Kreuz rütteln mal wieder auf. Im Stile Tom Peters konfrontieren sie eingeschlafene Manager und Mitarbeiter mit den neuen Realitäten des Arbeitslebens und der Globalisierung. Beide Autoren begreifen diese Entwicklung als Chance, sich endlich aus der Gängelung und Bevormundung von Staat und starren Strukturen zu befreien. Ja mehr noch: Diese Selbstbefreiung ist der einzige Weg in die Zukunft.

Anhand vieler Beispiele werden Veränderungen aber auch Möglichkeiten gezeigt. Und das oft mit einem herrlich beißenden Humor. Das Lesen macht schlicht Freude.

Dennoch: Vieles bleibt auf der Appell-Ebene. Und das funktioniert weder bei Kindern noch bei Mitarbeitern noch bei Managern. Nach dem Lesen dieses Buches werde ich den Verdacht nicht los, dass die beiden immer dann von Großunternehmen geholt werden, wenn irgendein Manager merkt, dass man mal etwas wagen muss. Dann dürfen die beiden provozieren und aufrütteln. Und danach hat man ja etwas getan (nämlich sich aufrütteln lassen) und kann wieder zum Business as usual übergehen. Oder man spült die provozierenden Anregungen so weich, dass man es gleich hätte bleiben lassen können.

Und aus dem Gefühl, dass die Message nicht ankommt, werden dann bestimmte Punkte überzeichnet, bis sie kippen. Zum Beispiel ist die Aussage, dass morgen nichts so sein wird wie heute und man deshalb sein Geschäft jeden Tag neu erfinden müsse, so ein Punkt. Sicher, vieles ändert sich schnell. Aber man kommt schon ins grübeln, wenn man sich überlegt, dass der Kern wirklich erfolgreicher Unternehmen und Marken wie Aldi, Würth, Marlboro, IKEA etc. zum Teil seit Jahrzenhnten gleich geblieben ist. Ja, dass gerade die gleichbleibende Identität das Erfolgsrezept darstellt (zumindest dann, wenn die Identität was taugt und nicht einfach nur hohler, reglementierter Bullshit ist).

Kreuz und Förster brauchen den Gegenpart der einbetonierten Technokraten dringend. Nur so erscheint das, was sie mitteilen als wirklich revolutionär. Vieles ist jedoch alles andere als neu. Betrachtet man die Dinge genauer, so stellt man fest, dass bereits Peter Drucker vor über 20 Jahren gesagt hat, dass der Deal lebenslange Festanstellung im Tausch für Loyalität keine Zukunft hat. Oder dass Wolfgang Mewes bereits vor 40 Jahren gesagt hat, dass die größten Erfolge auf der eigenen Einzigartigkeit basieren.

Gegen Ende des Buches habe ich mich gefragt, für wen das Buch überhaupt geschrieben ist. Die Betonköpfe werden sich durch das Buch nicht ändern (Betonkopfideen sterben, wie Max Planck schon treffend bemerkte, dadurch aus, dass ihre Träger aussterben). Die Innovatoren fühlen sich bestätigt. Und die Indifferenten werden ein bisschen indifferent bleiben 😉

Fazit: Das Buch enthält das, was jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, sowieso schon weiß. Das aber auf eine oft witzige Weise. Das Buch kann sicher bestärken oder einen kurzfristigen Kick geben. Wer mehr davon erwartet, wird enttäuscht.

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