Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Aus dem Jungen wird nie was… Vom Mechaniker zum Millionär.
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Vor 10 Tagen saßen Hans Wall und ich als Impulsgeber auf dem Podium beim Entrepreneurship Summit bei Prof. Faltin in Berlin. Ich muss zugeben: Vorher wusste ich sehr wenig über Hans Wall. Beeindruckt von seiner Persönlichkeit habe ich mir dann sein Buch vorgenommen und das hat meinen positiven Eindruck noch verstärkt!
Vor allem sein Weg vom Schulversager und Fast-Kriminellen hin zu der Entscheidung, sich selbst weiterzubilden und schließlich selbständig zu machen, hat mich tief bewegt. Auch wenn viele Schreiberlinge und Wissenschaftler eher davon ausgehen, dass man sein Leben wenig beeinflussen könne und mit seinen mangelnden Talenten leben müsse, so ist diese Geschichte der Beweis dafür, dass wir doch die Macht haben, einige grundsätzliche Entscheidungen zu treffen und damit unser eigenes Schicksal bestimmen. Was wäre geworden, wenn er, als es um einen Autodiebstahl ging, nicht „gekniffen“ hätte?
Sein Weg führt dann über den Beitritt zu den Zeugen Jehovas (und die nachfolgende Trennung). Meiner Meinung nach ganz wichtig: Die christliche Grundtugend der Dankbarkeit spricht aus fast jeder Zeile. Auch wenn der Vater nach heutigen Maßstäben ein autoritäres Ekelpaket war, ist er ihm für manche Dinge dankbar. Auch wenn die Bürokratie ihm auf seinem weiteren Weg den einen oder anderen Stein in den Weg gelegt hat, so spricht aus seinem Buch doch die Dankbarkeit gegenüber diesem Land, das auch einem Schulversager eine spätere Fortbildung und nachfolgend den Aufstieg zum Millionär erlaubt hat.
Aus Autobiographien von Unternehmern lernt man oft viel mehr über den Weg zum Unternehmer als aus Sachbüchern (zumindest dann, wenn die Autobiographie nicht einfach nur eine nachträgliche Verklärung ist). Schön ist hier: Es gab nicht den Generalplan, sondern das Kämpfen, dran bleiben und die positive Einstellung zum Wettkampf. Manches hat sich ergeben, wie z.B. das Kennenlernen seines Mentors.
Aber ich glaube, das Wichtigste, was aus jeder Zeile springt, ist die Energie, die nur aus dem Kampf gegen Widrigkeiten erwächst. Ich wage die These: Hans Wall wurde nicht trotz seiner Vergangenheit Unternehmer, sondern wegen seiner Vergangenheit. Und das ist vielleicht eine der wichtigsten Lehren: Wir sollten dankbar sein für die Widrigkeiten. Sind wir bereit diese anzunehmen und daraus zu lernen, dann werden wir stärker!
Nebenbei hat das Buch auch noch einen unglaublichen Witz. Ich habe mich vor Lachen fast weggeschmissen, als ich die Schilderung las, wie sich Hans Wall an Weihnachten in sein eigenes, neues, einbruchsicheres Toilettenhäuschen eingeschlossen hat und nicht mehr herauskam… (na gut, wenn ich selbst drin gewesen wäre, hätte ich vermutlich nicht so gelacht…)
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