Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Business Culture Design
34,90 €
Sobald wir im Unternehmen über Unternehmenskultur reden, wird es schwammig. Und nicht mehr richtig handhabbar. Zugleich ist den meisten Unternehmern klar, dass die Kultur im eigenen Unternehmen entscheidend ist. Es macht halt einen Unterschied, ob ich eine innovative Spinnerkultur, eine Wohlfühloase oder ein durchstrukturiertes Unternehmen habe. Jedes hat seine Vor- und Nachteile und in bestimmten Bereichen auch seine Berechtigung. Aber die großen Fragen sind: Wie erfasse und beschreibe ich das? Und wie verändere ich das?
Hier baut der Autor auf dem Konzept der Spiral Dynamics von Cowan und Beck (Link zur Buchbesprechung) auf und überträgt das auf die Unternehmenskultur. Sicher ist es naheliegend, ein Konzept der evolutionären Entwicklung menschlicher Kultur und Meme auch auf Unternehmen zu übertragen (auch wenn andere das auch schon gemacht haben). Im konkreten Fall habe ich allerdings den Eindruck, dass mindestens die gelbe und die türkise Schicht nicht wirklich in der Tiefe verstanden wurden und dann in der Folge alle Unternehmen, die irgendwie innovativ sind als gelb und alle, die irgendeinen tieferen Sinn verfolgen, als türkis beschrieben werden. Das wird der Tiefe von Spiral Dynamics nicht annähernd gerecht.
Aber sei’s drum! Die entscheidende Frage ist doch, wie man Kultur verändern kann. Hier ist das Modell recht einfach: zuerst identifiziert man die vorherrschenden Meme, dann legt man einige zu ändernde Bereiche fest. Und dann kann man entweder die Rahmenbedingungen oder die Personen verändern, um die Kultur zu verändern. Aha.
Sorry, aber das wird der Komplexität nicht gerecht. Die relevanten Fragen wie Querverbindungen zu Einstellungsprozessen, Führungsstilen, Systemen und Incentives oder gar zur Unternehmensstrategie werden bestenfalls gestreift. Also ganz nett, um einen ersten Ansatz zur Beschreibung von Kultur zu bekommen, aber sehr viel mehr auch nicht.
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