Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Das Maxwell-Konzept. Entwickeln Sie Ihrer Führungsqualität.
17,00 €
Das Buch von Maxwell ist nun (auf englisch) schon fast 20 Jahre alt (Deutsch: 2009). Im Stil ist es nahe bei Norman Vincent Peale, der amerikanischen Technik, besonders viele emotionale Geschichten zu nutzen, die vor allem von Geistlichen verwendet wird. So lässt einen das Buch, obwohl viele Geschichten schon ein bisschen antiquiert wirken, auch nicht kalt.
Für meinen Geschmack ist es aber stellenweise etwas übertrieben: Da wird an manchen Stellen einfach eine Geschichte um der Geschichte willen erzählt und der Zusammenhang zum gerade präsentierten Inhalt ist wenig ersichtlich. Auch werden teilweise gute Zitate bekannter Autoren „Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, sondern wie wir sind“ (Anais Nin) etc. direkt hintereinander weg geschrieben, ohne die ursprünglichen Quellen zu benennen. Das wirkt dann dicht und klug, ist aber vor allem auf die eigene Wirkung bedacht (und wenn ich führen will, ist meiner Einschätzung nach eines der wichtigsten Prinzipien, demjenigen, der etwas entwickelt hat, auch die entsprechende Ehre, wenigstens den Namen zu nennen, zukommen zu lassen.)
Inhaltlich finde ich das Konzept recht gut (wenn auch mittlerweile zig mal von anderen Autoren wiedergekäut). Maxwell reduziert „Führung“ auf eine zentrale Idee, die des „Einflusses“. Und dann fragt er sich, wie man zu Einfluss gelangt. Die wichtigsten Punkte seiner Meinung nach sind klare Prioritäten, persönliche Integrität, das aktive Suchen (und Lösen) von Problemen, die innere Einstellung, die Zugewandtheit zu den eigenen Mitarbeitern und klare Visionen.
Und Maxwell benennt auch den Preis von Führung: Selbstdisziplin. Dem kann ich nur zustimmen. Letztlich ist es immer so, dass – völlig egal, was man tut – manche Momente mit großer Freude angefüllt sind und andere mit großem Frust oder Langeweile. Das Richtige zu tun, wenn man Freude daran hat, ist keine große Herausforderung: Das schafft der letzte Hänger. Den Unterschied macht die eigene Haltung in Zeiten, in denen man frustriert, gelangweilt oder desillusioniert ist. Macht man dann auch all das, was nötig ist? Wenn ja, werden andere Menschen das merken und sie sind bereit, zu folgen – vorausgesetzt, die Vision ergreift sie.
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