Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Der 8. Weg
29,90 €
Bereits bei den ersten Seiten spürt man, dass man wieder einen großen Wurf des Autors der „7 Wege (bzw. besser Gewohnheiten) zur Effektivität“ in den Händen hält. Unter allen Büchern des Autors, die mir bekannt sind, wohl das Zweitwichtigste Werk.
Zu den 7 Wegen (Pro-Aktivität, Am Anfang das Ende im Sinn haben, Das Wichtigste zuerst, Gewinn/Gewinn denken, Erst verstehen – dann verstanden werden, Synergie, Die Säge schärfen) gesellt sich nun ein achter Weg: Die eigene innere Stimme zu finden und andere dazu inspirieren, ihre innere Stimme zu finden. Während es vergleichsweise einfach ist, die eigene innere Stimme zu finden, zeigt sich wahre Größe darin, andere dazu zu inspirieren. Um genau das geht es schwerpunktmäßig im Buch.
Hierbei fokussiert Covey auf sein Modell der ganzen Person, das die vier Bereiche Körper, Verstand, Herz und Geist einschließt. Diesen ordnet er vier Intelligenzen zu: Physische Intelligenz, Mentale Intelligenz, Emotionale Intelligenz, Spirituelle Intelligenz, ferner vier Attribute: Vision, Disziplin, Leidenschaft, Gewissen sowie zuletzt vier Rollen: Vorbild, Visionär, Koordinator und Coach.
Auch wenn das Vierer-Modell (v.a. bei den Intelligenzen) manchmal etwas bemüht wirkt, so sind die Resultate und vor allem seine Erkenntnisse bei den Rollen, um die es hauptsächlich im Buch geht, jede Zeile wert.
Bei den Rollen beschreibt Stephen Covey eine Abfolge. Die Führungskraft muss zuerst Vorbild werden, d.h. vertrauenswürdig und prinzipienorientiert. 90 Prozent aller Führungskräfte scheitern bereits hier: „90% aller Misserfolge bei der Führung sind charakterbedingt.“
Im nächsten Schritt geht es darum, als Visionär gemeinsame Visionen, Werte und Strategien zu entwickeln. Das heißt, diese nicht einfach zu verkünden, sondern die Menschen zu integrieren. Etwa zwei Drittel aller Mitarbeiter in Organisationen verstehen die Ziele Ihrer Organisation nicht – das ist so, wie wenn 7 Spieler einer Fußballmannschaft nicht wissen, wo das gegnerische Tor steht.
Die dritte Rolle ist die des Koordinators. Es geht um die Frage, wie man Prozesse und Systeme etabliert, die die Ziele und die Zusammenarbeit der Menschen unterstützen. Nur 13% geben an, dass Teams reibungslos zusammenarbeiten.
Zuletzt geht es um die Rolle des Coachs. Es geht um die Frage der Autonomie unter Anleitung bei Gewinn-/Gewinn-Vereinbarungen. Immerhin ein Drittel der befragten Mitarbeiter gab an, in einem Gewinn/Gewinn-Klima zu arbeiten.
Allein die hier aufgeführten Zahlen zeigen, welche Relevanz das Buch von Covey hat. Bevor nun wieder wie bei den 7 Wegen eine Heerschar von Autoren „eigene“ Bücher über das, was sie vom 8. Weg verstanden haben, auf den Markt bringt, lies lieber das Original 😉
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