Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Der Chef, den keiner mochte. Warum exzellente Führungskräfte nicht nett sind
24,90 €
Führungsbücher gibt es wie Sand am Meer und Markus Jotzo ist sicher einer der besseren Autoren in diesem Bereich. Die Grundidee hinter seinem provokativen Titel ist schlicht die: Waren damals in der Schule die nettesten Lehrer auch zugleich die besten Lehrer? Eher nicht! Genauso ist es auch mit den Chefs: die lieben sind nicht immer die besten. Siehe Steve Jobs.
Im Buch finden sich ziemlich viele Ansätze, wie ich anders führen kann. Die Ideen sind gut. Aber oft nicht für alle handhabbar. Da gibt es z.B. folgende Empfehlung: „Wenn Sie allzu schnell unsicher werden, nehmen die Zweifel in Ihrem Team schnell überhand. Wenn Sie stattdessen hart und standhaft bleiben…“ Einer, der eh schon mehr auf seine Ziele fokussiert ist als auf die Bauchschmerzen seiner Mitarbeiter, hat damit kein Problem, Die Frage, die sich stellt, ist aber doch – etwas überspitzt – die: Wenn ich ein Führungsweichei bin, wie soll ich das denn machen? Mit anderen Worten: der eine braucht die Empfehlung nicht und der andere kann damit nichts anfangen.
Für mich ergibt sich noch ein zweites Problem, und zwar dass hier Führung mal wieder nur aus der Perspektive des angestellten (Mittel-)Managers gedacht wird, der eben von außen vorgegebene Ziele erfüllen muss. Als Unternehmer besteht ein Großteil meiner Führungsaufgabe jedoch darin, flexible Ziele und deren Sinn erst mal zu definieren. Ein Teil der Führungsaufgaben ist sicher ähnlich, so dass man auch als Selbständiger oder Unternehmer trotzdem was lernen kann.
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