Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Der Staatsbankrott kommt! Hintergründe, die man kennen muss.
12,00 €
Eigentlich hätte mich ja schon das Cover a la Bildzeitung warnen müssen, aber dass das Buch so elend ist, hat mich dann schon überrascht. Nicht, dass die Aussage falsch wäre – der Staatsbankrott wird kommen, aber im Buch finden sich dann die üblichen Verschwörungstheorien a la Bilderberger-Gruppe etc.
Das ganze Buch ist von der Grundannahme aus geschrieben, dass es da irgendwo ein paar Mächtige gibt, die den Lauf der Welt bestimmen und natürlich fürchterlich böse sind. So hat 1910 eine Bankiersclique, natürlich in der Dunkelheit, die FED als private Institution geplant. Das mag wohl richtig sein, aber wo ist das Problem? Davor haben Staaten, Herrscher und Regierungen mindestens 800 Jahre lang nachgewiesen, dass sie auch nicht in der Lage sind, eine Finanzpolitik zu betreiben, die nicht zu Wirtschaftskrisen führt. Eigentlich muss man eher sagen, dass sich die USA in den letzten 100 Jahren im Schnitt ziemlich gut entwickelt haben und dass das allen (Amerikanern) zugute kam.
Der Autor macht sich auch alles sehr einfach, indem er die Schuld bei der „Hochfinanz“ verortet. Klar machte die Hochfinanz vor der Subprime-Krise Profite. Aber die ärmeren Menschen konnten sich auf einmal Häuser „leisten“, die sie ohne großzügige Kredite nie bekommen hätten. Und die Politik konnte sich als sozial darstellen und großzügig Geld mit der Gießkanne verteilen. Die Wahrheit ist: Die Schuldenpolitik hat allen kurzfristig genutzt und deswegen wurde sie von allen toleriert. Und die Wahrheit ist: Nicht einmal die Hochfinanz hat wirklich langfristig gedacht, wie man an Lehmans gesehen hat.
Natürlich gibt es am Ende noch einen praktischen Teil: Kauf Gold und Silber – wenigstens das ist einigermaßen sicher. Und der Staat wird – wie er es immer getan hat – alles unternehmen, um seinen Bürgern noch mehr das Geld aus der Tasche zu ziehen, das Geld zu entwerten, Goldbesitz zu verbieten usw. Natürlich ist auch das richtig, aber wer darin irgendeinen Neuigkeitswert erkennt, glaubt sicher auch an den Weihnachtsmann.
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