Natürlich ist der Roman von Tom Wolfe ein Zeitzeugnis zum Jahrtausendwechsel. Die Story kurz und knapp: Ein Immobilien-Tycoon aus den Südstaaten hat sich verzockt. Die Bank dreht die Daumenscharauben zu und demontiert ihn Stück für Stück.

Diese Demontage und den langsamen Zerfall des (alten) Helden zu beobachten und zu verfolgen ist ungeheuer spannend (und manch Unternehmer kann aus eigener Erfahrung Ähnliches berichten – obwohl sich die Banken mit Kleinunternehmern gar nicht solche Mühe machen…).

Insgesamt erinnert der Roman vom ganzen Aufbau an die faszinierenden Romans von James Clavell (v.a. Noble House Hongkong und evtl. noch Tai Pan). Allerdings war in den Romanen von James Clavell „die Welt noch in Ordnung“: Der Unternehmer ist fast mit James Bond vergleichbar und gewinnt; oben und unten sind deutlich und stabil sortiert.

Gerade in der Gegenüberstellung superspannend. Aber ich glaube, ein heutiger Unternehmerroman würde, nur 12 Jahre nach Tom Wolfe, ganz anders geschrieben werden müssen.