Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Einführung in das systemische Coaching
16,95 €
Wer in zwei Stunden das Wesentliche über systemisches Coaching erfahren will, ist mit diesem kleinen Büchlein gut bedient. Er findet alles zu Idee, Coachingformaten und vor allem eigener Grundhaltung. Vor allem Letzteres ist entscheidend, da im Wesentlichen auch die innere Haltung des Coachs darüber bestimmt, welches Ergebnis im Coaching möglich ist.
Gut finde ich die Zukunfts- statt Problem-Orientierung. Auch wenn mir manches zu einfach erscheint und neurowissenschaftliche Erkenntnisse der letzten 20 Jahre eher nicht zur Kenntnis genommen werden. Vor allem zwei Aspekte daraus: erstens die entscheidende Bedeutung von Emotionen, zweitens die Entwicklung von Gewohnheiten.
Konkret? Sonja Radatz schreibt: „Wir treten also beim Selbstcoaching aus unserer gedanklichen Tretmühle und fragen uns: ‚Mag ich noch das, wo ich bin bzw. wie ich mich verhalte?‘ Und dann entscheiden wir uns, unser bisheriges Verhalten beizubehalten – aber bewusst und überlegt beizubehalten – oder ein neues Verhalten zu wählen. Und dieses Verhalten realisieren wir dann.“ Sorry, aber so funktionieren wir Menschen nicht! Schon mal versucht, ein anderes Fitness- oder Ess-Verhalten an den Tag zu legen? Klar funktionieren solche Entscheidungen hin und wieder – aber nur, wenn es emotional extrem tiefgehende Entscheidungen sind. So tiefgehend, dass die Emotionen stärker sind als die bisherigen Gewohnheiten. Aber zu diesem Thema finde ich im Buch nichts…
Persönlich halte ich von NLP und den Erweiterungen von Tony Robbins deutlich mehr, aber letztlich sind alle Coaching-Methoden nur Werkzeuge. Und je nach Problemstellung sind eben unterschiedliche Werkzeuge auch unterschiedlich gut geeignet. Deshalb ist das systemische Coaching eine vernünftige Ergänzung.
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