Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Führen unter neuen Bedingungen – Sichere Strategien für unsichere Zeiten
19,20 €
Die meisten Führungsbücher sind mega-komplex. Man muss schon ein wahrer Superheld sein, um all die Anforderungen umsetzen zu können. Unter diesem Gesichtspunkt ist das Buch von Stephen Covey vergleichbar einfach.
Letztlich basiert sein Führungskonzept auf 4 Kernfaktoren: Strategieumsetzung, Vertrauen schaffen, mehr mit weniger erreichen und Ängste reduzieren.
Unter Strategie-Umsetzung gehören lang-, mittel- und kurzfristige Ziele sowie eine regelmäßige Erfolgskontrolle. Zum Vertrauen gibt es eine einfache Überlegung: je geringer das Vertrauen im Unternehmen ist, desto schlechter fließen die Informationen und desto schlechter klappt die Zusammenarbeit. Dadurch entstehen unnötige Kosten in ziemlicher Größenordnung, die in Krisenzeiten ein Unternehmen zum Kippen bringen.
Mehr mit weniger erreichen. Klingt logisch. Aber mehr wovon? Die Antwort von Covey: mehr von dem, was dem Kunden wichtig ist. Ganz offensichtlich gibt es nicht nur Shareholder Value Fans in den USA 🙂 Und zugleich verzichten die gut geführten Unternehmen auch radikal alles, worauf die Kunden sowieso nur wenig Wert legen.
Zum Schluss geht es darum, ganz gezielt Ängste bei den eigenen Mitarbeitern zu reduzieren. Ängste sorgen immer für Handlungen zum Abbau derselben – das ist aber selten das, was auch gut für das Unternehmen ist. Das ist eigentlich der Punkt, an dem sich Covey am weitesten von klassischer BWL entfernt.
Das klingt alles sehr einleuchtend, ist einfach beschrieben und wird mit brauchbaren Tipps für die Praxis ergänzt. Nur ein klitzekleines Problem bleibt: Das Konzept beginnt zu spät. Ich kann ein Führungskonzept nicht mit der Strategie-Umsetzung beginnen. Schlicht und ergreifend, weil 85-90 Prozent aller Unternehmen keine Strategie und keine Ziele haben, die den Namen auch verdienen. (den Umsatz um 5% zu steigern ist keine Strategie und kein sinnvolles Ziel). Ist man sich dieses Mangels bewusst, dann kann man mit dem Rest aber durchaus arbeiten.
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