Sprungnavigation Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen Zur Fußzeile springen
buecherschrank von stefan merath mit buechern fuer unternehmer_hell3_2400x1200px

Stefans persönlicher Bücherschrank

GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:

Meine Buchtipps

Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 13.12.2009 |
Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit

Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit

Kategorie(n)
Finanzen
Autor
Gracián Baltasar
Preis

5,75 €

ISBN
3257065302

Das Buch mit dem heute doch recht merkwürdig anmutenden Titel ist so was wie ein früher Erfolgsratgeber des 17. Jahrhunderts. Das Buch ist klein und besteht aus 300 durchnummerierten, getrennten Absätzen. Jeder zu einem eigenen Thema und lässt sich getrennt lesen. Zum Beispiel „Keine Selbstzufriedenheit zeigen“ oder „Die Erwartung rege erhalten“. So dürfte auch der erste Teil des Titels zustande gekommen sein: Hand-Orakel. Man kann das Büchlein mit sich rum tragen und in jeder beliebigen Situation an irgendeiner Stelle aufschlagen. Und mit etwas Glück passt das Gesagte oder gibt einem neue Anregungen.

Das war die Intention. Ich glaube jedoch nicht, dass das heute noch funktioniert. Zwar sind manche Abschnitte sehr modern und bedenkenswert, die meisten wirken jedoch eher merkwürdig. Erschwerend kommt noch die sehr abstrakte Sprache hinzu, die den Zugang für alle, die nicht gerade Philosophie oder Literaturwissenschaften studiert haben, deutlich erschweren dürfte. Die einzigen Bilder sind oft einfach Hinweise auf Namen aus der griechischen Antike – wer die nicht kennt und weiß, was der Autor damit verbindet, wird sich sehr quälen. Hübsche Sätze wie „Viele verlieren den Verstand nur deshalb nicht, weil sie keinen haben“, sind eher die Ausnahme 😉

Interessant finde ich, dass auch damals schon viele der heute gepriesenen Weisheiten aktuell waren. Wie z.B. „Seine vorherrschenden Fähigkeiten kennen“, „sich an die Glücklichen halten“, „seinem Herzen glauben“, „Zu schätzen wissen“ oder „Nicht auf immer lieben noch hassen“.

Dabei sind die Vorschläge nach unseren heutigen Vorstellungen nicht immer ganz moralisch einwandfrei. Z.B. „Das Schlimme anderen aufzubürden verstehen“, „Was Gunst erwirbt, selbst verrichten, was Ungunst, durch andere.“ Manche davon erklären sich vor allem durch den historischen Hintergrund – Baltasar Gracián war auch kurze Zeit am intriganten Madrider Königshof. Insofern: Wer sich in den intriganten Umfeldern der meisten Großunternehmen oder der Politik wohl fühlt, kann vielleicht auch von diesen Abschnitten etwas lernen 😉

1 Kommentare

  • Nikolas - 19.01.2010
    Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit

    Besonders schwierig finde ich die Sprache des Handorakels nicht. Sicherlich gibt es einige kompliziertere Stellen, doch insgesamt, lesen sich die dichten, aphorismenartigen Sätze doch sehr gut.

    Wer einmal reinschauen möchte, kann dies unter http://www.handorakel.de tun.

  • Schreibe einen Kommentar

    Pflichtfelder sind mit * markiert.

    Ähnliche Bücher