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Stefans persönlicher Bücherschrank

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Meine Buchtipps

Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 23.04.2014 |
Handbuch Resilienztraining: Widerstandskraft und Flexibilität für Unternehmen und Mitarbeiter

Handbuch Resilienz-Training. Widerstandskraft und Flexibilität für Unternehmen und Mitarbeiter.

Kategorie(n)
Persönlichkeit
Autor
Wellensiek Sylivia
Preis

--

ISBN
3407366442

Resilienz ist ein hochspannendes Thema. Erste Untersuchungen wurden in einer Längsschnittuntersuchung auf Hawaii gemacht. Eine Vielzahl von Kindern wurde 40 Jahre lang begleitet. Davon kamen über 200 aus sozial stark benachteiligten Familien. Aber ein Drittel dieser Kinder führte ein glückliches, erfülltes und erfolgreiches Leben. Wie kommt es, dass diese Kinder sich nicht von ihrem Umfeld anstecken ließen? Die Antwort ist Resilienz. Die Fähigkeit auch angesichts widriger Umstände die Ruhe zu bewahren, seine Richtung zu finden und zu halten und ein erfülltes Leben zu führen.

Widrige Umstände haben wir heute nun auch immer mal wieder als Unternehmer. Wie kommt es, dass die einen daran wachsen und die anderen baden gehen? Deshalb ist die Frage für Unternehmer spannend. Dasselbe gilt natürlich für die Mitarbeiter, die wir führen – auch da gibt es die, die wachsen und die, die baden gehen. Ist Resilienz lernbar? Gibt es vielleicht auch resiliente Organisationen?

Dann bekam ich dieses Buch in die Hand und lese erst mal 50 Seiten irgendwelches ideologische Zeug über unser Gesundheitssystem und dass die psychosoziale Gesundheit der nächste große Kondratieff-Engpass der gesellschaftlichen Entwicklung sei (was ich schon bei Händeler kritisiert habe). Dazu gibt es jede Menge Zahlen, dass immer mehr Menschen aus psychischen Gründen krank geschrieben werden und dass dies an der zunehmenden Belastung in der Arbeit läge. Nun haben erstens die Krankschreibungszahlen nichts mit der tatsächlichen Zahl der Krankheiten zu tun, sondern vielmehr mit einer verstärkten Wahrnehmung derselben und zweitens ist die These mit der zunehmenden Belastung ziemlich gewagt: da hätte es im 19. Jahrhundert bei 14-16 Stunden im Durchschnitt vor psychisch Kranken nur so wimmeln müssen. Ach ja, und drittens spielen da auch noch jede Menge unerkannter Randeffekte rein (z.B. hat ein wachsender Teil der Bevölkerung unerkannte Krankheiten wie Borreliose o.ä., die eben auch zu Depressionen führen können). Die Kausalkette: Mehr Arbeit –> Mehr Stress –> Mehr psychische Erkrankungen –> Gesamtgesellschaftlicher Engpass ist also Bullshit.

OK, danach geht’s dann um die eigene Resilienz und die von Organisationen. Da finden sich dann Themen wie Achtsamkeits-Meditation, andauernde persönliche Weiterentwicklung usw. Nichts davon ist wirklich neu, was aber auch die Autorin zugibt. So wäre wenigstens zu hoffen gewesen, dass sich durch die Anordnung des Bekannten in einem neuen Zusammenhang ein zusätzlicher Erkenntnisgewinn ergibt. Auch das muss ich leider verneinen.

Schließlich hatte ich noch die Hoffnung auf ein spannendes Lesevergnügen. Aber die Sprache ist ganz klar eher die klassische Coach-/Berater- und Personaler-Sprache. OK, da die Zielgruppe der Autorin vor allem im Bereich der Personaler von großen Mittelständlern und Konzernen liegen dürfte, passt das für diese Zielgruppe. Aber für Unternehmer von kleinen und mittleren Unternehmen, die nicht gerade aus dem Sozial- oder Gesundheits- oder Personal-Bereich kommen, klingt das fremd und wenig hilfreich.

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