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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 30.03.2009 |
John D. Rockefeller. Die Karriere des Wirtschaftstitanen

John D. Rockefeller. Die Karriere des Wirtschaftstitanen.

Kategorie(n)
Sonstiges
Autor
Chernow Ron
Preis

--

ISBN
3930851636

Auch wenn ich den Titel schon etwas schräg fand – ein Unternehmer macht keine „Karriere“ (=Aufstieg in einem Unternehmen) – das Buch ist gut. Einfühlsam und auf Basis neuer, bislang nicht zugänglicher Dokumente beschreibt Ron Chernow die Biographie Rockefellers.

Dabei fallen ihm auch so kleine Besonderheiten auf, wie z.B. dass John D. von seiner Kindheit nur die angenehmen Seiten erinnert – die starke Mutter oder Großmutter zum Beispiel – während der trinkende Großvater oder sein Vater (ein Wundermittel-Hausierer) einfach ausgeblendet werden. Vom Typ war er in seiner Kindheit eher still und ruhig. Und die meisten seiner Klassenkameraden erinnerten sich Jahre später als er weltberühmt wurde, nicht einmal an ihn. Rechnen und Hartnäckigkeit waren aber schon da seine Stärken.

Bereits in seiner Jugend wurde ihm beigebracht, so viel wie möglich zu arbeiten, zu sparen und zu spenden. Letzteres tat er denn auch ab dem Alter von 14 Jahren. 10 Prozent seines Einkommens auch zu Zeiten, als er noch nichts besaß. Nebenbei lernt man auch, dass die Empfehlung von Bodo Schäfer, immer einen 1000-Mark-Schein bei sich zu haben, hier ihren Ursprung hat. John D. Rockefeller (und sein Vater) hatten immer einen 100-Dollar-Schein bei sich.

Als er einen ersten Job suchte, betrachtete er dies als Arbeit: „Ich arbeitete jeden Tag in meinem Job – mein Job war es, nach Arbeit zu suchen. Darauf habe ich jeden Tag meine gesamte Zeit verwendet.“ Vergleicht man dies mit den knapp 5 Stunden pro Woche, die ein durchschnittlicher Arbeitssuchender bei uns für Arbeitssuche plus(!) Weiterbildung aufbringt, dann wird klar, dass die Rockefeller-Strategie wohl eine größere Erfolgswahrscheinlichkeit haben dürfte.

Neben diesen tiefgreifenden Einblick in die Jugend und in die Glaubenssätze von John D. Rockefeller wird natürlich auch in aller Breite die Entwicklung von Standard Oil und sein Aufstieg zum reichsten jemals lebenden Unternehmer (nach heutigen Werten 300 Mia. US$) geschildert. Dass auf diesem Weg der Schumpeterschen kreativen Zerstörung auch viele Wettbewerber mit damals unfeinen und heute undenkbaren Methoden zerstört wurden, wird nicht verschwiegen. Allerdings, rückblickend betrachtet, viele der „Zerstörten“ beharrten auf alter Technologie. Auf den Transport der Ölfässer mit Ochsenkarren, auf feste Löhne für Tranport-Unternehmer usw. Rockefeller war eben derjenige, der durch die Nutzung von Eisenbahn und später Pipelines eine Lösung der Zukunft brachte.

Insofern zeichnet das Buch ein wirklich spannendes und differenziertes Bild. Empfehlenswert!

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