Stefans persönlicher Bücherschrank
GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:
Kaizen
Schritt für Schritt zu einem erfüllten Leben mit der japanischen Erfolgsformel
18,00 €
Die Idee der Autorin kurz zusammen gefasst: Das japanische Kaizen-Modell auf das eigene Leben zu übertragen. Genaugenommen ist Kaizen ja gar nicht originär japanisch, sondern war ein Modell von Edward Deming, das im zweiten Weltkrieg in den USA entwickelt und danach von der japanischen Wirtschaft adaptiert wurde. Letztlich geht es um die Idee der schrittweisen kleinen Verbesserungen.
Toyota brachte das Modell zur Blüte und danach wurde es wieder in den Westen reimportiert. Vor allem in der Autoindustrie. Und genau das zeigt sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Systems. Vergleicht man heutige Autos mit denen aus den 80ern, dann sieht man die Macht der kleinen inkrementellen Veränderungen. Und genau aus diesem Grund überträgt die Autorin dieses Konzept auch in den Bereich des persönlichen Lebens: neue Gewohnheiten lassen sich durch kleine, inkrementelle Änderungen viel leichter entwickeln als mit dem einen großen Sprung.
Aber zugleich hat dieses Modell auch seine Schwächen: das Elektroauto wurde nicht von der bestehenden Autoindustrie als inkrementelle Verbesserung entwickelt, sondern von einem Außenseiter, der einen großen Sprung machte. Dasselbe gilt im persönlichen Leben auch. Manchmal braucht es einen großen Sprung. Man wird nicht inkrementell vom Angestellten zum Selbständigen und Unternehmer. Man zieht als Programmierer nicht inkrementell ins Silicon Valley. DAs ist nun auch die Schwäche des Buches. Manchmal braucht es klare Entscheidungen.
Die Stärke dieses Buches: Klare Entscheidungen, die zu harten Schnitten führen, sind nicht so häufig, wie man annimmt. Und dann werden die vielen kleinen Schritte wichtiger. Die Autorin übertragt das gut in die Bereiche Gesundheit, Arbeit, Geld, Zuhause oder Beziehungen. Ich denke, vieles davon funktioniert auch. Nur leider eins schaffte die Autorin nicht: mich abzuholen und bei der Stange zu halten…
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