Sprungnavigation Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen Zur Fußzeile springen
buecherschrank von stefan merath mit buechern fuer unternehmer_hell3_2400x1200px

Stefans persönlicher Bücherschrank

GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:

Meine Buchtipps

Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 16.10.2017 |
Mut. Lebe wild und gefährlich: Lebe wild und gefährlich | Sprich nicht von Unsicherheit, nenne es Freiheit

Mut. Lebe wild und gefährlich

Kategorie(n)
Persönlichkeit
Autor
Osho und Pratito Inge Kieffer
Preis

10,30 €

ISBN
3548741134

Nun ja, Unternehmer brauchen Mut. Immer wieder. Und so gab ich bei Amazon „Mut“ ein und das erste Buch war das von Osho (früher Bhagwan). OK, dachte ich mir, ich hätte jetzt eher ein Buch von einem Stuntman, einem Abenteurer, einem Elitesoldaten oder einem Unternehmer erwartet, aber nun gut, lass uns mal schauen, was ein Sektenführer wie Osho zum Thema zu sagen hat.
 
Das Buch begann mit Sätzen, die so absolut zu unterschreiben sind: „Mut heißt, trotz aller Ängste ins Unbekannte zu gehen. Mut heißt nicht, keine Angst zu haben.“ „Dich ins Unbekannte zu wagen, bringt Spannung in Dein Leben.“ „Ein Mensch, der lebendig ist, durch und durch lebendig und vital, geht immer ins Unbekannte. Das ist zwar gefährlich, aber dieses Risiko geht er ein.“ So weit so gut. Passt!  Aber je weiter ich las, desto größer wurde mein Unwohlsein. „Wenn Du nicht mehr hinschaust, ändert sich nichts am Leben. Du wirst einfach nur dumm, wirst einfach nur unintelligent. Und in Deiner Unintelligenz fühlst Du Dich sicher – alle Dummköpfe fühlen sich sicher. Tatsächlich fühlen sich nur Dummköpfe sicher. Ein wirklich lebendiger Mensch fühlt sich immer unsicher. Was für eine Sicherheit kann es schon geben?“
 
Das Problem ist nicht der Inhalt bezüglich Sicherheit und Unsicherheit. Das Problem liegt in der Bewertung und Diffamierung. Alle, die nicht hinschauen sind dumm und nicht lebendig. Wer will das aber schon sein? Keiner! Und wer lehrt nun Hinschauen und lebendig sein? Aha! Und wer definiert in letzter Instanz – ohne das explizit zu sagen – was Hinschauen nun eigentlich ist? OK, und wer definiert dann, ob Du dumm oder intelligent oder lebendig bist?  Je weiter ich las, desto klarer wurde mir, dass ich den Text eines (geschickten und erfolgreichen) Demagogen vor mir hatte, dessen Angelpunkt die Bewertung der Identität seiner Zuhörer ist. Ganz bewusst darauf geachtet: Es gibt nahezu keinen Satz, der nicht eine Bewertung enthält. Das ist ein wenig krass, wenn man sich vergegenwärtigt, dass alte Meditationen wie z.B. Vipassana gerade darauf abzielen, alles ohne Bewertung wahrzunehmen. Kurz und gut: Wer sich für Sprachmuster und Methoden eines Demagogen interessiert, hat hier ein gutes Studienobjekt gefunden. Wer aber was über Mut erfahren will, sollte sich ein anderes Buch suchen.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.

Ähnliche Bücher