Manuela Brinkmann stellt in Ihrem Buch eine Übertragung der logischen Ebenen von Dilts (NLP) auf die Unternehmensstrategie vor. Dabei werden in einer Unternehmenspyramide die 9 Ebenen: Umgebung, Tätigkeiten, Fähigkeiten, operative Ziele, strategische Ziele, Glaubenssätze, Werte, Identität und Vision dargestellt.

Das Konzept selbst umfasst noch nicht mal 40 Seiten – ist also recht einfach. Der Rest des Buches wird mit Praxisbeispielen, Anleitungen zur Durchführung von Strategieworkshops und Checklisten gefüllt. Ich glaube, das beschriebene Tool ist recht gut geeignet, um eine Bestandsaufnahme zu machen. Vor allem, da es auch unternehmenskulturelle Aspekte berücksichtigt und so die Gründe für das häufige Scheitern von Strategien aufdeckt.

Der Haken an dem Modell ist meiner Meinung nach, dass es zwar eine gewisse Form bietet, aber keinerlei inhaltliche Ausrichtung. Es bietet einem also Unterstützung bei der Frage, die Dinge richtig zu tun, aber nicht bei der Frage, die richtigen Dinge zu tun. Blöd nur, dass es bei der Frage nach der richtigen Strategie eigentlich genau darum gehen sollte.

Mit anderen Worten: Themen wie Zielgruppen, brennende Probleme, Beziehungen zur Zielgruppe, Identität der Zielgruppe, Segmentierung, Positionierung in den Köpfen, Zweck einer Strategie etc. sucht man in dem Buch vergebens.

Meiner Meinung nach liegt das sicher daran, dass Manuela Brinkmann gar keine kleinen und mittleren Unternehmen vor Augen hat. Die Beispiele sind wieder Unternehmen mit 2000 Mitarbeitern oder öffentliche Verwaltungen usw. Für diese Großunternehmen (nach der EU-Definition ab 250 Mitarbeiter!!!) oder Bürokratien gelten einfach andere Regeln und Gesetze.

Fazit: Gutes Tool zur Bestandsaufnahme oder auch zur Beschreibung der Strategie nach der Entwicklung selbiger mit anderen Methoden. Aber kein Tool zur Strategieentwicklung für kleine und mittlere Unternehmen.