Klasse, dass es mittlerweile ein paar mehr Bücher zu geben scheint, die den Unternehmer ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Immerhin gibt es in Deutschland fast so viele Selbständige und Unternehmer wie Manager, aber 99% aller Bücher beschäftigen sich mit letzteren. Natürlich hat das seinen Grund: Die meisten dieser Bücher werden von Beratern geschrieben. Und es ist vertrieblich viel einfacher an einen Konzern hundert Beratertage zu verkaufen als an fünfzig Unternehmer je zwei. Insofern großes Lob an Stéphane Etrillard.

In seinem Buch bringt er viele Methoden, von den eigenen Werten über die Stärken, die engpasskonzentrierte Strategie bis hin zu New Work ist so ziemlich alles abgedeckt. Und die meisten Leser werden sicher auf eine Menge neuer Impulse stoßen – ich bin da wahrscheinlich nicht so der Maßstab: Ich beschäftige mich seit nunmehr 14 Jahren intensiv mit dem Unternehmersein und habe nicht viel Neues für mich entdecken können. Aber das heißt wie gesagt nichts.

Was mir jedoch mehr fehlt, ist ein klarer Fokus und ein gangbarer Weg für den Leser. So habe ich das Gefühl, dass man am Ende einige Impulse haben dürfte, aber kaum Klarheit. Dennoch: In vielen Fällen reichen Impulse erst mal, um los zu legen.