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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 02.08.2012 |
Unverkäuflich!: Schulabbrecher, Fußballprofi, Weltunternehmer - die völlig verrückte Geschichte von Bobby Dekeyser

Unverkäuflich! Schulabbrecher, Fussballprofi, Unternehmer. Die völlig verrückte Geschichte von Bobby Dekeyser

Kategorie(n)
Unternehmer sein
Autor
Dekeyser Bobby,, Krücken Stefan
Preis

--

ISBN
3940138215

Bislang glaubte ich, dass es nur ganz wenige Ausnahmeunternehmer weltweit gibt, die nicht nur erfolgreich sind, sondern sich aktiv für eine bessere Welt einsetzen und zugleich auch eine coole Ausstrahlung und eine hohe Bekanntheit haben. Also Unternehmer wie Richard Branson beispielsweise. Und ich glaubte, dass wir in Deutschland leider gar keinen solchen Unternehmer haben. Wie so oft mit Glaubenssätzen: irgendwann entpuppen sie sich als falsch 😉 Bobby Dekeyser ist ein solcher Unternehmer!

Und er erzählt in seinem Buch seine Geschichte. Dabei geht es nicht um „ich bin so toll und habe einen riesigen Erfolg“, sondern es geht um eine Lebensweise. Um eine Art mit den Ereignissen umzugehen. Und diese Ereignisse waren letztlich dieselben wie bei vielen anderen auch: Kein Anschluss in der Schule, Verletzungen im Sport, Fehlschläge im Business, schließlich der Tod seiner Frau. Der Unterschied liegt nicht in den Ereignissen. Der Unterschied liegt in der Art, damit umzugehen.

Beispiele? In der Schule kam er nie klar (was angesichts unserer Schulen eher ein Qualitätsmerkmal als ein Makel ist). Mit 15 stand er mitten im Unterricht auf, verkündete, dass er jetzt Profi-Fussballer würde und ging. Und kam nicht wieder. Wenn etwas nicht mehr passt, die Konsequenzen ziehen, auch wenn man die Kosten noch nicht übersehen kann…

In jungen Jahren war er Torwart, unter anderem bei Bayern München. Aber er war nur zweiter Torwart und saß eben auf der Bank. Da ihn dies nicht befriedigte, verließ er den Verein. Und zugleich das Traumgehalt, das Dienstauto und die anderen Nettigkeiten. Später war er bei 1860 München Torwart, verletzte sich, kam ins Krankenhaus und beschloß dort, Unternehmer zu werden. 1860 wollte ihn später wieder haben und natürlich wäre es sinnvoll gewesen, noch einige Zeit Profi-Torwart zu sein, um mit etwas mehr Startkapital Unternehmer zu werden, aber es passte nicht und deswegen verfolgte er konsequent seinen neuen Traum.

Der begann so: Er kaufte 1.000 Paar Skier, wovon er 68 verkaufte und von denen 50 zurück kamen, weil die Qualität doch eher bescheiden war. Aber er machte trotzdem weiter, eben mit etwas anderem, Möbeln. Daraus wurde Dedon.

Die wundervollste Szene im Buch ist aber folgende: Dedon kam im Zuge der Wirtschaftskrise 2008 auch in die Krise, Bobby Dekeyser beschloss, obwohl er nicht mehr operativ tätig war und finanziell ausgesorgt hatte, zurück zu kehren. Aus Verantwortung um die Menschen. Er nahm Kredite auf, um die Private Equity Gesellschaft heraus zu kaufen und übernahm wieder die Führung des Unternehmens. Kurze Zeit später bekam er einen Brief der Bank, dass sie ein Meeting mit 18 Bankern und ihm machen wollten und ihn mehr oder weniger zur Schlachtbank führen wollten. Nun lernte er gerade in dieser Zeit einen Arzt und reichen Erben kennen und morgens um sieben Uhr saßen sie gemeinsam im Bademantel am See und beschlossen per Handschlag, die Banken raus zu werfen.

Das Meeting ging dann wie folgt (17 Banker und 1 Bankerin): Dekeyser: „Ziehen Sie bitte ihre Krawatten aus? Krawatten hindern einen doch nur am Luft holen. Danke. Und nun wissen wir ja gar nicht, mit wem wir es zu tun haben. Aber sie wissen alles von uns. Stellen Sie sich also bitte der Reihe nach vor.“ – alleine diese Szene muss schon göttlich gewesen sein: Das passte sicher nicht zum Drehbuch der Banker… Und nach dieser Vorstellung fuhr er fort: „Meine Damen und Herren, Sie haben nun die Firma gesehen. Sie erwarten sicherlich, dass wir positiv nach vorne sehen, dass wir die nächsten Ziele angehen und alle ganz positiv sind. Doch wir haben ein Problem: Sie trauen uns nicht. Warum sollten Sie auch? Wir und Sie – das passt einfach nicht. Wir sind Freunde, Träumer, Fantasten. Sie hingegen verwalten Geld, das ihnen gar nicht gehört. Sie verwalten fremdes Geld. Sie können uns gar nicht verstehen. Für mich macht diese Zusammenarbeit überhaupt keinen Sinn.“ Genial! Sich selbst treu sein…

Wichtig ist, Bobby Dekeyser geht es nicht um Geld und Statussymbole – der Aston Martin stellte sich nach wenigen Tagen als Fehlkauf heraus, der ihm keinen Spaß machte. Es geht ihm um Spaß, um Herausforderungen, um Werte, um Freundschaften, um Fantasterein. Es geht darum, sich selbst treu zu sein und dann so den Konsequenzen zu stehen. Und es geht darum, diese Welt zum Positiven (z.B. mit seiner Stiftung) zu verändern. Solche Menschen braucht dieses Land. Und nicht nur im stillen Kämmerlein – da gibt es einige dieser Leute, sondern im hellen Licht der Öffentlichkeit. Danke für dieses Buch!

3 Kommentare

  • Markus - 31.08.2012
    verstehe

    Hallo Stefan,

    danke für die Info, kann ich nachvollziehen 🙂

    Ich freu mich schon auf Dein nächstes Buch und auf Buchtips von Büchern, die man gelesen haben muss.
    Weil die will ich natürlich nicht versäumen.

    Herzliche Grüße

    Markus

  • Stefan Merath - 30.08.2012
    Punktzahlen bei Büchern

    Hallo Markus,

    die volle Punktzahl gebe ich nur bei Büchern, die man gelesen haben muss: Das ist das Buch von Michael Gerber und das von Kerstin Friedrich. Dass mein Buch auch 15 Punkte hat, hat den einfachen Grund, dass man in das System immer eine Punktzahl eingeben muss – eigentlich hätte ich mein eigenes Buch sonst gar nicht bewertet. Aber wenn ich es schon bewerten muss, dann denke ich auch dass man es gelesen haben muss 😉

    Und 14 Punkte sind ja immer noch eine glatte 1 🙂

    Liebe Grüße

  • Markus - 30.08.2012
    Unverkäuflich! Schulabbrecher, Fußballprofi, Unternehmer. Die völlig verrückte Geschichte von Bobby Dekeyser.

    Hallo Herr Merath,
    wenn das so ein wertvolles Buch ist: warum geben Sie nicht die volle Punktzahl?
    Nur Ihre Bücher, die ich ja wirklich auch superklasse finde, erhalten die volle Punktzahl. Auf mich wirkt das verkopft und auch ein bisschen lächerlich.
    Das erinnert mich an Lehrer aus der Schulzeit, bei denen die Bestnote, die sie vergeben haben, eine 2 war.
    Liebe Grüße
    Markus

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