Sprungnavigation Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen Zur Fußzeile springen
buecherschrank von stefan merath mit buechern fuer unternehmer_hell3_2400x1200px

Stefans persönlicher Bücherschrank

GELESEN, DURCHDACHT UND REZENSIERT:

Meine Buchtipps

Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 22.09.2012 |
Warum Menschen fliegen können müssen

Warum Menschen fliegen können müssen

Kategorie(n)
Unternehmer sein
Autor
Schweizer Jochen
Preis

--

ISBN
3000436693

Vielleicht bin ich bei meiner Rezension nicht mehr ganz objektiv, aber Jochen Schweizer hat mich schon am Anfang seines Buches gepackt. Dort schildert er seine Afrikareise mit dem Motorrad Ende der 70er Jahre. Damit holt er nicht nur mich als Leser ab. 1983 bin ich selbst mit dem Rucksack und meinem Daumen durch Nordafrika gereist. An vielen Orten, die Jochen Schweizer beschrieben hat, war ich auch und habe Ähnliches empfunden.

Zum Beispiel am ziemlich absurden Grenzübergang Quida zwischen Algerien und Marokko (den ich von Algerien kommend in die andere Richtung passierte). Damals befanden sich die beiden Länder im Krieg und man durfte nicht nach Marokko einreisen, wenn man ein algerisches Visum hatte. So nahm man zwei Pässe – mit dem einen reiste man aus, dann erklärte man den Marokkanern, dass man nicht aus Algerien gekommen sei *hüstel* und zeigte ihnen den anderen Pass ohne das Visum zum Beweis 😉

So schildert das Buch den oft atemlosen Wechsel zwischen den persönlichen Abenteuern und der unternehmerischen Entwicklung von Jochen Schweizer. Letztere war immer stark von Bauchgefühl, von enormer Intensität und Konsequenz geprägt und ich glaube, das zeichnet diesen ganz besonderen Unternehmer aus. Als das Bungee-Jumping eigentlich zu ihm kommt und er es in Deutschland populär macht, wächst sein Unternehmen und seine Bekanntheit auch. Und eigentlich hätte das wunderbar so weiter gehen können, wenn nicht der 20. Juli 2003 gewesen wäre, an dem ein Kunde beim Bungee-Sprung in Dortmund auf tragische Weise ums Leben kommt. Eine menschliche Tragödie, die man hautnah mitempfindet, wenn Jochen Schweizer schreibt, wie er innerlich damit kämpfte, der Familie des Verunglückten einen Brief zu schreiben. Aber auch eine unternehmerische Tragödie, denn sein Unternehmen klappt praktisch über Nacht in sich zusammen.

Der Leser erlebt einen praktisch aussichtslosen Kampf und wie der Unternehmer alles, auch sein Haus, ins Unternehmen wirft – und zuletzt damit Erfolg hat!

Aber auch die anderen, die privaten Seiten des Unternehmers, bleiben nicht verborgen. Die Zerrissenheit mit der Familie, die Tochter, die er nicht mehr sieht, die Beziehung, die in die Brüche geht. Ein spannendes und authentisches Buch von einem schillernden Abenteurer und Unternehmer unserer Zeit.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.

Mehr vom Autor

Ähnliche Bücher