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Stefans persönlicher Bücherschrank

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Gelesen und rezensiert von
Stefan Merath
| 09.12.2009 |
Zielsicher Entscheiden

Zielsicher entscheiden

Kategorie(n)
Team und Führung
Autor
Forchhammer Lorenz, Lorenz Elke, Stoll Marco
Preis

--

ISBN
3472077115

Als Unternehmer stehe ich den meisten kollektiven Entscheidungen mit großen Vorbehalten gegenüber. Das liegt nicht am theoretischen Potenzial, das kollektive Entscheidungen haben, sondern an der erlebten Wirklichkeit, die meist zu faulen Kompromissen, endlosen Debatten und unrealistisch komplexen Ergebnissen führt, die sich nicht mehr umsetzen lassen.

Zugleich sind mir die Risiken einsamer Entscheidungen wohl bewusst: Sie werden vorhandener Komplexität nicht gerecht und werden oft nicht mit getragen. Die drei Autoren haben mit ihrem Buch ein Konzept vorgelegt, mit dem komplexe Entscheidungsprozesse effektiv gesteuert werden können.

Komplexe Entscheidungen sind dabei solche von hoher inhaltlicher und sozialer Komplexität. Und zwar solche, die nicht mehr alleine geplant und umgesetzt werden können. Sobald ein Unternehmen etwas größer ist, betrifft dies sehr viele Entscheidungen im Unternehmen. Besonderes Augenmerk richten die Autoren dabei auf die soziale Komplexität. Denn oftmals scheitern genau daran sozial komplexe Entscheidungen: Frustrierte Mitspieler geben sich nicht mit Almosen ab, sondern lassen das Spiel platzen.

Und oftmals liegt gerade hier die größte Unfähigkeit oder Unwissenheit von Entscheidern: Wie ist mit großer sozialer Komplexität umzugehen? An der Schule haben wir es ja nie gelernt. Auch im Studium nicht. Und bei der Erfüllung irgendwelcher fachlicher Tätigkeiten in den ersten Jahren in einem Unternehmen auch nicht. Und genau hier bietet das Buch der drei Autoren eine effektive und praxistaugliche Methodik.

Das Buch ist dabei unglaublich dicht. Damit hebt es sich angenehm von amerikanischen Büchern mit nur einer einzigen These, die dann auf 300 Seiten durch Geschichten ausgewalzt und gestützt wird, ab. Es ist differenziert. Die Autoren sagen nicht einfach wie so viele anderen je nach persönlicher Meinung, dass intuitive Entscheidungen gut oder schlecht seien, basisdemokratische Entscheidungen toll oder nicht toll wären etc. Sie zeigen stattdessen sowohl die Potenziale als auch die Grenzen auf. So dass klar wird, wann zum Beispiel intuitive Entscheidungen ihre Berechtigung haben und wann nicht. Dabei werden auch neueste Forschungsergebnisse aus den Neurowissenschaften berücksichtigt.

Zugleich räumt das Buch mit den üblichen, verbreiteten Plattitüden auf, wie z.B. dass Entscheidungen nur von allen getragen würden, wenn auch alle an der Entscheidung beteiligt waren. In manchen Fällen ist dies durchaus anders.
Und nicht zuletzt ist das Buch durch umfangreiche Beispiele und einen exzellenten Methodenteil unglaublich praxisbezogen. Natürlich reicht es nicht, das Buch einfach nur zu lesen. Man muss, wie in allen Bereichen, in denen man zur Meisterschaft gelangen will, die Methoden trainieren oder sich einen erfahrenen Leiter von Entscheidungsprozessen dazu holen.

Ganz entscheidend für diese Art des Entscheidungsprozesses ist die Fähigkeit der Achtsamkeit bei den Führenden. Achtsamkeit führt zu echter Souveränität.

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