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kompass mit roter nadel zeigt auf corona-virus © Robert Kneschke – stock.adobe.com
COVID-19

Ein persönliches Wort von Stefan Merath zur aktuellen Situation

Liebe Unternehmerin, lieber Unternehmer,

laut BBC haben 60% aller KMU in China maximal 2 Monate finanzieller Reichweite. Gleichzeitig sorgen sie für 60% der Wirtschaftsleistung und 80% der Jobs. Viele davon stehen jetzt seit über einem Monat still und manche können die Gehälter bereits nicht mehr bezahlen. Der Pekinger Ökonom Hu Xingdou geht davon aus, dass bis zum Ende des Jahres ein Drittel(!) aller kleinen und mittleren Unternehmen in China bankrottgehen werden.

Dies betrifft bereits jetzt auch einige kleinere Unternehmen in Deutschland. Zum Beispiel Amazon-Händler, die Ware in China kaufen, diese auch schon bezahlt haben, aber aufgrund des Stillstands in China keine Lieferung bekommen. Oder Dienstleister, die für Konzerne arbeiten, deren Lieferketten unterbrochen sind oder demnächst unterbrochen werden. Oder Reisebüros usw. Schwappt der Corona-Virus aus Italien nach Deutschland über (und da fragen sich führende Virologen nicht ob, sondern wann das passiert), dann werden sich die Probleme auch bei uns deutlich verschärfen. Da die finanzielle Reichweite der meisten kleinen und mittleren Unternehmen auch in Deutschland unter 2 Monaten liegt, wird das für viele kleine und mittlere Unternehmen richtig hart!

Unser Anliegen als Unternehmercoach, mein persönliches Anliegen als Stefan Merath (Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer, 20. Auflage) ist, dir als Unternehmer zu helfen, möglichst unbeschadet durch diese Krise zu kommen. Dazu werden wir in den nächsten Tagen und Wochen hier wichtige Tipps für kleine und mittlere Unternehmen veröffentlichen. Zum Beispiel: Wo gibt es Überbrückungskredite? Wie beantragt man Kurzarbeit? Gibt es Versicherungen? Was sind die Sofortmaßnahmen? Wie kommuniziere ich als Unternehmer gegenüber meinen Mitarbeitern und Kunden? Was kann ich noch kurzfristig auf der finanziellen Seite tun?

Wir bitten dich darum, unsere Beiträge ggf. mit Kommentaren zu ergänzen – angesichts der Geschwindigkeit der Entwicklung wird es uns kaum möglich sein, alles immer vollständig und korrekt zu recherchieren (obwohl wir uns natürlich Mühe geben). Falls du weitere Tipps zu einem Thema hast, poste oder schicke uns diese bitte auch: andere Unternehmer werden es dir danken! Falls deine wichtigsten Fragen bislang nicht beantwortet sind, dann schick uns diese bitte. Wir versuchen, dafür Antworten zu finden. Unser Anliegen ist, nicht Panik zu verbreiten, sondern uns der Situation zu stellen und Lösungen zu bieten.

Liebe Grüße,

Stefan

6 Kommentare

  • Stefan Merath - 02.03.2020
    Panikmache oder Vorbereitung?

    Lieber Klaus,

    Natürlich gebe ich dir insofern recht, dass es nicht darum geht, Panik zu schüren. Aus diesem Grund versuchen wir hier im Blog – soweit es geht – positive Lösungen zu bieten. Aber in einigen anderen Punkten muss ich dir entschieden widersprechen. Erstens kannst du nicht von den Balinesen ausgehend von „den“ Asiaten sprechen. Die Leute in Japan, China, Südkorea oder Singapur gehen anders damit um. Und dafür gibt es Gründe. Zweitens ist nach derzeitigen Zahlen faktisch falsch, dass Grippe sich viel schneller verbreiten würde. Bei der Grippe haben wir pro Erkranktem 1,3 Infizierte, beim Coronavirus nach Zahlen der WHO 2-3 Infizierte. Nach 10 Infizierten in der Kette sind das bei der Grippe 1,3 hoch 10=13,7 Erkrankte. Bei Corona (wenn man 2,5 Folgeinfizierte zugrunde legt) hingegen 9536 Erkrankte. Zudem kommt die größere Todesrate von 1-2% bei Corona gegenüber 0,1% bei der Grippe hinzu. Das bedeutet nach 10 Infizierten in der Kette haben wir 0,01 Tote bei der Grippe und 100-200 Tote bei Corona. Das ist nicht Panikmache, sondern Mathematik. Der Zinseszins-Effekt ist nicht immer positiv…

    Dann finde ich deine Argumentation, wenn man sich vorbereitet, verursacht man das Problem nur, problematisch. Natürlich gibt es Rückkopplungseffekte. Aber die Ursache ist nicht die Panik der Leute. Die Ursache liegt in einem neuartigen Virus und der völligen Unfähigkeit der Politik und der darauffolgenden Verunsicherung. Und ja, da gebe ich dir Recht: Aufgabe von uns Unternehmern ist, ruhig zu bleiben und die Menschen zu führen. Ruhig bleiben, heißt aber nicht, wenn eine Büffelherde auf dich zukommt, weil der Löwe hinter ihnen her ist, stehen zu bleiben und den Büffeln ihre Panik vorzuwerfen.

  • Klaus Forster - 28.02.2020
    Wie kann man sich vor dem Abwärtsstrudel schützen?

    Die Panikmache ist doch völlig übertrieben! Das dumme ist nur, dass sie von so vielen geglaubt wird, dass es dadurch wirklich bergab geht! Wenn aber jetzt alle gemeinsam auf die Bremse treten geht es nur noch schneller bergab …
    Die Infektionsrate ist im Vergleich zu einer normalen Grippe verschwindend. Selbst wenn die Sterblichkeitsrate höher ist, ist die zu befürchtende Zahl der Opfer minimal. Klar, jedes Opfer ist zu viel. Aber die Berichterstattung ist doch unseriös:
    https://www.welt.de/vermischtes/article206136215/Coronavirus-Deutschland-35-Faelle-in-Heinsberg-Engpaesse-in-Supermaerkten.html
    Die Jungs im Bild des Berichts sehen doch aus, als ob uns eine Supermacht einen atomaren Erstschlag angekündigt hätte. Und das wegen 35 erkrankten in NRW. Da haben die gewiss nicht das Bundesland mit der niedrigsten Infektionsrate rausgesucht.
    Anstatt Hamsterkauf und Prüfung des Versicherungsschutzes frage ich mich eher, wie man sich vor der Dummheit der Masse und der Folge von Panikreaktionen schützt?

    Aus der Ferne betrachtet: Ihr werdet gar nicht glauben, wie ruhig die Balinesen in Indonesien sind, wenn es über dem Krater vom Agung, dem aktivsten Vulkan Balis, etwas raucht. Gleichzeitig stornieren 70% der Besucher ihre Flüge nach Bali. Ich denke, die Balinesen sind aufgrund ihres Dankbarkeitsrituals und ihres Glaubens an Karma so ruhig. Davon ist leider noch nicht viel in Deutschland und der westlichen Welt angekommen.
    Indonesien hat schon reagiert. Chinesische Besucher können ihr Visum kostenlos verlängern und brauchen nicht in Endemiegebiet zurück fliegen.

    Ein derartiger konstruktiver Umgang mit der Sache ist wünschenswert.

  • Sven Künzel - 28.02.2020
    Corona Virus

    Lieber Stefan, vielen Dank für deinen Newsletter zum Corona Virus. Mit der finanziellen Reichweite da liegst du sicher richtig, da werden viele Firmen zu kämpfen haben. Aber ist es nicht auch so, dass der völlig überzogenen Handel und die Außlagerung von Know-how in sog. „Billigländer“ damit vielleicht auch ein wenig beschränkt wird? Und ist das nicht auch gut so? Wenn ich sehe, wieviele kleinere gute Firmen schon von Großßhändlern,Billiganbietern mit Chinaware verdrängt worden sind, und wie sich das auf Preis und Qualität ausgewirkt hat, so ist das auch eine Chance das nun besser zu regulieren.
    Viele Grüße Sven

  • Bruno Seger - 28.02.2020
    Gefährlichkeit vom Virus

    War bis jetzt relativ gelassen. Wenn aber jetzt die BZ schreibt, dass das Risiko 10 mal höher als bei einer normalen Grippe ist, diese nicht zu überleben (so habe ich dies zumindest interpretiert) so gibt mir dies schwer zu denken und macht mir bezgl. der Verantwortung meiner Mitarbeiter und Kunden Große Sorgen.

    1. Stefan Merath - 28.02.2020

      Die Risikofaktoren werden hier https://www.n-tv.de/panorama/Warum-Covid-19-fuer-Maenner-gefaehrlicher-ist-article21605267.html dargestellt. Bitte dabei berücksichtigen, dass diese Zahlen im Wesentlichen auf den Daten aus China basieren, die tendenziell nicht zu 100% korrekt sind. Aber sie dürften zumindest eine Tendenz darstellen.

  • Achim Mülheims - 28.02.2020
    Coronavirus - Unternehmerverantwortung

    Lieber Stefan,
    gut, dass Du das Thema ansprichst! Ich gehe gerade mit allen meinen Kunden Ihre Geschäftsmodelle (GM) durch . Wir schauen, wie sich das GM unter Pandemie-Verhältnissen weiter betreiben lässt und welche Veränderungen jetzt sofort erforderlich sind. Zum Glück haben wir bereits im Zuge der Überlegungen zur Skalierungsfähigkeit der GM schon gute Vorarbeiten dazu geleistet. Jetzt geht es darum diesen Prozess zu beschleunigen und bisherige Vorbehalte gegen die damit verbundene Digitalisierung aufzugeben. Bei jedem einzelnen Geschäftsprozess muss entschieden werden, wie er ggf. digitalisiert werden kann. Meetings und Mitarbeitergespräche werden z.B. ebenso per Zoom Videokonferenz durchgeführt, wie Lieferanten-, Kunden- und Akquise Gespräche. Restaurants stellen auf Lieferservice um. Der Einzelhandel berät per Telefon/Zoom und liefert, oder lässt abholen, etc. Wichtig ist, diese Maßnahmen sofort umzusetzen und nicht zu warten. Wer kann, lässt alle Mitarbeiter, bei denen die Arbeit von Zuhause möglich ist, ab sofort von Zuhause aus arbeiten. Zeigt, dass Ihr Unternehmer seid und unternehmt sofort etwas! Wartet nicht, bis Ihr dazu gezwungen werdet und dann ggf. keine Plan habt.

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