Sprungnavigation Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen Zur Fußzeile springen
fuehrung als kompass dargestellt mit ukraine-flagge im hintergrund
Allgemein Führung/Mitarbeiter Neu

Warum die Ukraine gewinnen wird…

Ich weiß, das ist eine steile These. Wieder einmal liegt der Grund dafür in der Führung. Wenn wir mal Putin und Selenskyj (bzw. die Klitschkos) vergleichen:

Der Angreifer arbeitet nach Führungsstil 1

Und das ist reiner Zwang. Ob das nun die Desinformation im eigenen Land und die drakonischen Strafen fürs Wahrheit aussprechen sind oder die Befehle an die eigenen Soldaten sind, die nicht mal wussten, dass sie in den Krieg ziehen und Geheimdienstmitarbeiter, die Analysen erstellen sollten, ohne genau zu wissen für was oder Strafen bei Desertion ist recht egal. Daneben gibt es noch ein bisschen Führungsstil 3: Es wurde ein Blitzkriegziel samt entsprechender Pläne und Maßnahmen formuliert. Nun sagte schon Clausewitz in seinem Buch über militärische Strategie vor 200 Jahren: Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt. Das wissen die russischen Militärs sehr wohl auch, also haben sie, da keinerlei Kritik an Bloodimir Putin möglich zu sein scheint, mit diesem Wissen hinter dem Berg gehalten. Deswegen gibt es keinerlei Plan B.

Da keinerlei Kritik an Putin möglich ist, konnte er im Vorfeld nicht zu einer realistischen Lageeinschätzung kommen. Vermutlich auch jetzt nicht. Vielleicht geht es ihm gerade wie einem chinesischen Kaiser im 17. Jhd. Dieser hielt sich wie immer in der verbotenen Stadt auf, als einer der ranghöchsten Mandarine zu ihm kam: „Wir haben da ein kleines Problem mit Barbaren“. Kaiser: „Ja, aber das macht doch nichts, da wir ja die chinesische Mauer haben.“ Mandarin: „Ja, das kleine Problem besteht darin, dass die Barbaren schon auf unserer Seite der Mauer sind.“ Kaiser: „Dann schicken wir unsere Armee.“ Mandarin: „Äh, das geht nicht…“ Kaiser: „Warum denn nicht?“ Mandarin: „Wir haben keine Armee mehr.“ Kaiser: „Ja, dann müssen wir fliehen!“ Mandarin: „Das wird wohl auch nicht gehen: die Barbaren stehen direkt vor der verbotenen Stadt.“

Wenn mit Angst geführt wird…

Das ist das Resultat, wenn mit Angst geführt wird: der Führende erhält keinerlei relevante Informationen mehr und kann deshalb gar nicht richtig entscheiden. Und im konkreten Fall: die Ausführenden wussten auch nicht, dass sie einen Krieg vorbereiten und konnten deshalb auch nicht richtig planen. Dies führt zu folgenden 2 Fehleinschätzungen:

  1. Putin glaubte, die Ukrainer würden ihn mit offenen Armen empfangen. Aus diesem Grund wurde eine viel zu kleine und logistisch schlecht vorbereitete und mit veraltetem Gerät ausgerüstete Armee zusammengezogen. Dass die russische Armee überlegen sei, stimmt nur in Bezug auf die gesamte Armee. Aber es wurden „nur“ 150.000 an die Grenze verlegt, um anzugreifen. Die Ukraine hat über 200.000 Soldaten plus Nationalgardisten plus (Stand heute) 70.000 Freiwillige, die in die Ukraine zurück kam plus bewaffnete Teile der Bevölkerung plus Fremdlegion… Die prinzipiell angenommene technische Überlegenheit der russischen Armee kann so, wenn man den Berichten glauben darf, auch nicht richtig sein: es sind Panzer teils aus den 70er Jahren…
  2. Die Angstkultur muss dazu führen, dass Putin nicht die Wahrheit über die Situation erfährt. Mal im Ernst: wäre ich der General, der das operativ vorbereitet hätte, ich würde so was von meine Schnauze halten, um nicht umgebracht zu werden… Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb groß, dass Putin andere Informationen selbst für westliche Propaganda hält. Und das führt dazu, dass die Generäle versuchen, doch noch erfolgreich zu sein, aber ohne den Verdacht zu erwecken, dass das bislang gescheitert ist… Und deswegen können sie keine essenziellen Truppen nachschicken – das würde auffallen…

Nehmen wir die Führenden auf der ukrainischen Seite: Sie haben eine Vision. Sie haben damit die Herzen der Menschen erreicht und das ukrainische Volk geeint. Sie entwickeln eine Strahlkraft, die tausende Menschen aus dem Ausland anzieht, ihr Leben zu riskieren. Ihnen gelingt es mit dieser Vision den Westen zu einen und sich endlich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. Sie selbst setzen ihr Leben für diese Vision aufs Spiel. Obwohl die Situation wahrlich beschissen ist, sind sie positiv, kommunizieren klar und danken allen für jeden nützlichen Schritt. Kritik hört man vergleichsweise selten. Natürlich will Putin alle umbringen – ich glaube, dafür ist es zu spät. Dann hat er als Gegner keine Anführer mehr, sondern Märtyrer und das ist noch schlimmer: ein Märtyrer ist nicht mehr klein zu kriegen…

Gewinnen ist für Russland unmöglich

Über den sonstigen Führungsstil kann man in den Medien wenig lesen. Aber klar ist: es gibt einen großen Anteil an Selbstorganisation. Ob das die Soldaten auf der Schlangeninsel waren, die dem haushoch überlegenen russischen Kriegsschiff entgegenfunkten: „Russisches Kriegsschiff, fick dich!“ oder die unbewaffneten Zivilisten in Melitopol, die russische Soldaten trotz Warnschüssen zurück drängen und dabei ihr Leben einsetzen. Das ganze Volk macht das, was es kann und ist hinter einem Ziel vereint.

Natürlich braucht die Ukraine jede Art von Unterstützung, die sie bekommen kann – solange die NATO nicht direkt in den Krieg gezogen wird. Deshalb unterstützt Unternehmercoach auch durch Spenden.
Aber angesichts der obigen Überlegungen kann Russland nicht gewinnen. Natürlich kann Russland nuklear eskalieren. Dann verlieren alle. Aber gewinnen ist für Russland unmöglich.

Ich weiß, dass das angesichts der Toten etwas schräg anmutet, aber trotzdem, frag dich: wie führst du in deinem Unternehmen. Wenn da auch nur ein bisschen Angst herrscht, wirst du nicht die Wahrheit erfahren. Wenn du starre Detailpläne machst, wirst du an der Realität scheitern. Und wenn du nicht die Herzen der Menschen mit einer Vision gewinnst, wird nie ein geeintes Team entstehen.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.

Personen, die diesen Beitrag gelesen haben, interessierten sich auch für