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Ein Papierschiff irrt ziellos mit anderen Schiffchen umher © peterschreiber.media – stock.adobe.com
Allgemein

Warum Ziele klar und offen sein sollten…

Seit Scholz Ende Februar plötzlich einen singulären Führungsanfall hatte und die „Zeitenwende“ ausrief, merkelt er wieder vor sich hin. Das Ausland ist gerade am Überlegen, ob man die deutschen Begriffe „Zaudern“ und „Zögern“ auch im Englischen nutzen sollte – so wie die „German Angst“. Von einem irgendwie gearteten europäischen Führungsanspruch kann sich Deutschland wohl nach diesem Verhalten die nächsten 10-20 Jahre verabschieden.

Warum ist das so? Die Antwort ist vergleichsweise einfach: Die Ziele sind unterschiedlich. Die Ukraine, die osteuropäischen Länder, England und die USA wollen, dass die Ukraine siegt, also sowohl Donbass als auch Krim Teil der Ukraine bleiben. Scholz und abgeschwächt Macron wollen, dass die Ukraine nicht verliert und Russland nicht gewinnt. Das ist was völlig anderes, weil es auch erlauben würde, dass die zum Zeitpunkt des Friedensvertrags von Russland besetzten Gebiete auch Russland zugeschlagen werden. Mit anderen Worten, Scholz steht nicht hinter unseren Werten wie z.B. der Unversehrbarkeit von Grenzen – und damit auch nicht hinter der Ukraine und ihrem Freiheitskampf auch für uns.

Wer hier mit nein antwortet…

Die Vorstellung mag sein, dass man dann bald wieder billiges Öl und Gas aus Russland kaufen kann oder was auch immer. Vielleicht glaubt Scholz auch sein eigenes Geschwurbel mit einem möglichen Atomschlag. Der Punkt: weder die USA noch Russland haben in Vietnam, Afghanistan oder wo sie noch überall verloren haben, Atomwaffen eingesetzt. Würde Russland dies tun, wäre Russland nicht nur im Westen ein Paria-Staat, sondern auch für Indien, China und fast alle anderen. Vielleicht bis auf Nordkorea. Und dann hätten sie in Russland echt ein Problem…

Der Haken aus Scholz Perspektive ist nur, dass er nicht offen sagen kann, dass er nicht zu 100% hinter den westlichen Werten und damit der Ukraine steht. Und deswegen werden Flugabwehrpanzer versprochen, bei denen schon vorher klar war, dass es keine Munition gibt. Und andere Lieferanfragen vergammeln immer noch im Kanzleramt. Die Kommunikation ist komplett unklar und Führung fehlt. Das Ganze wird dann mit irgendwelchem Geblubber überdeckt, dass alle Konflikte durch Verhandlungen beendet werden und je schneller das passieren würde, desto besser. Fakt ist: Vietnam, erster und zweiter Weltkrieg, napoleonische Kriege und die meisten anderen Kriege wurden auf dem Schlachtfeld entschieden. „Verhandlungen“ schrieben dann hinterher nur noch die Fakten fest.

Dabei ist die Frage sehr einfach: Stehen wir zu unseren Werten von Freiheit, Demokratie und Unverletzlichkeit von Grenzen und sind wir bereit, diese zu unterstützen? Ja oder nein? Wer ja sagt, unterstützt die Ukraine, bis die Grenzen von vor 2014 wieder hergestellt sind – und zwar mit allen Mitteln. Wer hier mit Nein antwortet, muss eben schwurbeln…

Was kann man daraus als Unternehmer lernen?

Ganz einfach: Unsere Ziele müssen in Übereinstimmung mit unseren Werten und Grundprinzipien stehen. Wenn man zum Beispiel sagt, dass die Menschen das Wichtigste im Unternehmen sind und letztlich doch nur Profit machen will, muss man eben wachsweich rumlabern. Oder wenn man Selbstverantwortung für extrem wichtig hält und doch immer nur anderen die Schuld an Problemen gibt. Oder wenn man dauernd von Sinn und Vision redet und dann doch nur die nächste Teilrechnung des aktuellen Projekts im Blick hat.

Und diese Widersprüche wiederum rauben einem zwingend den Führungsstatus. Wer führen will, braucht also eine klare Haltung. Und muss bereit sein, auch mal andere Dinge für diese Haltung hintenanzustellen und den notwendigen Preis zu bezahlen. Und dann folgen einem auch die Menschen, weil sie nur solchen Führenden glauben und vertrauen.

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