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Wie kann ich in meinem Unternehmen meine Seele zum Ausdruck bringen? Interview mit Stefan Muhlack

Wie kann ich in meinem Unternehmen meine Seele zum Ausdruck bringen? Auf der Suche nach einer Antwort reiste Stefan Muhlack mit 20 anderen Unternehmern zum Selbstführungs-Seminar an den Grand Canyon 2022. Ein Interview.

Stefan, hattest du eine Idee, was dich bei diesem Selbstführungs-Seminar erwartet?

Nein, nicht wirklich. Ich habe diese Reise in eurem Newsletter entdeckt, kurz mit meiner Frau gesprochen und dann auf „buchen“ geklickt.

Was hat diesen Impuls ausgelöst?

Mein spontaner Gedanke war, die Reise zum Canyon zu nutzen, um mich in der Stille dieser monumentalen Natur zu erden für den nächsten Schritt in meiner persönlichen Entwicklung: Was ist die Seele und wie kann ich sie in meinem unternehmerischen Alltag zum Ausdruck bringen? Auf einem von Stefans Seminaren habe ich ein Buch entdeckt, es heißt „Der Löwe“. Darin heißt es: Willst du etwas ändern, dann ändere dich selbst.

Wie hast du dich auf dieses Seminar vorbereitet?

Ich habe gemacht, was ich in solchen Situationen eigentlich immer mache: Meine Erwartungen geringhalten und neugierig sein auf alles, was kommt. Wie einige andere Teilnehmer war ich zur Einstimmung auf das Seminar schon eher in Las Vegas. Ganz bewusst habe ich die Tage allein verbracht, mir die Stadt angesehen und versucht, schon mal ein bisschen runterzukommen.

Es folgten drei Offline-Wochen am Stück – eine Herausforderung für dich?

Null! Ich habe meine Firma so aufgestellt, dass sie ohne mich läuft, und die asynchrone Kommunikation via Handy unterbrochen. Ich melde mich bei meinen Mitarbeitern nur, wenn es etwas zu besprechen gibt. Sie wissen außerdem, dass ich nicht zurückrufe, sobald ich dazu komme – sondern erst dann, wann ich es will. Das geht natürlich nur, wenn man gute Mitarbeiter hat und immer besser einstellt, Mitarbeiter, die sich immer mehr zutrauen und Selbstwirksamkeit leben. Schwierig war für mich tatsächlich der 13. Juli. Das ist der Geburtstag meiner Frau, ich hätte sie gerne angerufen.

Wie anstrengend ist Rafting auf dem Grand Canyon?

Auf dem Video sah das sehr wild aus mit den Wellen, dazu 8 Grad kaltes Wasser, ich hatte mir schon Gedanken gemacht, wie ich damit zurechtkommen würde… Aber in diesem Jahr war der Fluss sehr überschaubar. Nur alle paar Meilen mal eine Stromschnelle, dazwischen viele ganz ruhige Abschnitte. Oft haben wir uns im warmen Wasser einfach treiben lassen. Das war schon fast wie Badeurlaub.

Also kein Adrenalin-Trip?

Es gab schon Situationen, in denen wir richtig was abbekommen haben. Aber das habe ich nicht als Herausforderung empfunden, sondern als spaßig! Weil die Schlauchboote durch das Wasser immer nach oben gedrückt werden, schwimmen sie von allein. Damit kannst du auch richtig hohe Wellen nehmen, ohne dass gleich dein Leben bedroht ist. Unser Kapitän hat immer die optimale Linie gesucht und wir sind dann auf den Wellen nach oben gefahren. Unser Rekord lag bei 34 Fuß, das sind 11 Meter!

Wie findet man zu sich selbst, wenn man 12 Tage ununterbrochen in Gesellschaft ist?

Menschen sind für mich wie Spiegel. Oft bemängle ich an ihnen Dinge, die ich an mir selbst nicht schätze. Wenn 20 Unternehmer beieinander sind, entstehen witzige Konstrukte. Unternehmer sind Alphatiere, es bilden sich Grüppchen, das ist spannend zu beobachten. In den ersten Tagen war da sehr viel Gefühl. Dann habe ich begonnen, achtsam zu sein und mich auf den Weg zu mir selbst zu machen.

Geht man diesen Weg leichter in der Wildnis des Canyons?

Ich habe emotionale Momente erlebt auf den Ausflügen, die wir rechts und links des Ufers gemacht haben. Da konnte man Sedimente berühren, die 1,5 Milliarden Jahre alt sind, wir haben eine Oase besucht, Wandmalereien und einige beindruckende Panoramen gesehen. Aber eigentlich waren es eher die kleinen Momente, die mich berührt haben: Schwingungen bei einer Meditation, die dumpfe Energie einer Höhle.

Nach 12 Tagen kam der Heli. Wie fühlte sich der Abschied vom Canyon an?

Ganz klar nach Wehmut! So eine Reise macht man vielleicht nur einmal im Leben, vielleicht komme ich aber auch mit meinem Sohn nochmal wieder. Ich wäre jedenfalls gerne noch eine Weile in dieser Stille geblieben. Der Canyon hat mir viel gegeben.

Was hat dir die Unternehmercoach-Community gegeben?

Was ist die Seele und wie kann man sie in seinem Unternehmen zum Ausdruck bringen? Ich habe mich mit einigen Unternehmern trefflich über diese Frage unterhalten. Wir haben auch über Commitment diskutiert und darüber, wie sich neue Gewohnheiten im Alltag etablieren lassen. Und wir haben viel gelacht, zum Beispiel am Abend, wenn Andreas mit einer zur Wünschelrute umfunktionierten Fliegenklatsche die Schlafplätze „ausgependelt“ hat. Nach und nach war das ein sehr begehrter Service und keine Liege wurde einfach so platziert. Nun sind wir wieder in alle Richtungen verstreut, aber ich bin mir sicher: Jeder denkt gerne an jeden einzelnen zurück und an die gemeinsame Zeit. 

Zurück in der Zivilisation: Dusche oder Bett?

Dusche! Es ist ein großer Unterschied, ob man sich mit klarem oder mit braunem Wasser wäscht.

Nach dem Canyon ging es noch eine Woche auf eine Ranch, um das Thema Selbstführung zu vertiefen. Was hast du aus diesen Tagen für dich mitgenommen?

Mit Unterstützung von Stefan und Andreas habe ich mir einen Zugang zu meiner Seele erarbeitet. Welche Menschen, welche Dinge sind mir wichtig und wie will ich in Zukunft mit ihnen umgehen? Alle, die auf diesem Seminar mit dabei waren, haben sich weiterentwickelt – in welche Richtung, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin viel ruhiger geworden, viel mehr bei mir. Es fühlt sich an, als hätte ich mich gefunden, fast schon, als wäre ich am Ziel angekommen. Nun geht es darum, diese Veränderung ins Unternehmen zu bringen.

Die Investition hat sich also gelohnt?

Gegenfrage: Was ist dir das Wert, wenn du besser wirst? Nach diesem Seminar fühle ich mich besser und ich merke, dass ich auch in meinem Umfeld besser wirken kann. Ich bin sehr dankbar für diese Reise und sage danke an alle, die ihren Teil dazu beigetragen haben.

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