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Führung/Mitarbeiter

Metamodelle der Führung – Folge 15: Die sieben Handlungsfelder (4)

Wenn ich gute Führung wirklich in die Tat umsetzen möchte, muss ich meine Handlungsoptionen kennen. Mit den sieben Handlungsfeldern der Führung habe ich ein Tool entwickelt, welches genau dieses leistet. Die ersten drei Felder (Teamzusammensetzungoperative Führung und Prozesse und Systeme) haben wir hier bereits unter die Lupe genommen, nun ist es an der Zeit für Handlungsfeld Nummer vier: strategisch-visionäre Führung.

Um ehrlich zu sein, in gewisser Hinsicht handelt es sich dabei um zwei unterschiedliche Felder, die ich zu einem zusammengefasst habe. Auf der einen Seite steht die strategische, auf der anderen die visionäre Führung. Warum ich diese zu einem Bereich vereint habe? Dazu später mehr. Erst einmal möchte ich die Unterschiede zwischen den beiden Feldern erläutern.

Die Strategie des Unternehmens sollte sich ganz eng an den Bedürfnissen seiner Kunden orientieren. 

Der Kunde gibt die Strategie vor

Bei der strategischen Führung geht es vor allem um die Frage, wer denn eigentlich die Zielgruppe des Unternehmens ist. Dies muss allen im Unternehmen klar sein, angefangen mit dem Vertrieb. Wenn schon dort keine klare Zielgruppe definiert ist, schleppt der Vertriebler nämlich Kunden an, die zwar Geld bringen aber gar nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehören. Hier muss ich als Unternehmer also für Klarheit sorgen – aber natürlich nicht nur im Vertrieb. Dazu muss sich meine Strategie auch immer eng am Bedürfnis des Kunden orientieren. Strategische Führung bedeutet also, dass ich die Bedürfnisse der Kunden herausfinde und genau die Lösungen entwickle, welche diese Bedürfnisse befriedigen. Im Umkehrschluss kann man also sagen, dass es im Wesentlichen der Kunde ist, der die Strategie vorgibt, nicht der Unternehmer.

Die Vision des Unternehmers

Bei der visionären Führung sieht es dagegen genau andersherum aus. Hier geht es wirklich darum, was mir selbst als Unternehmer wichtig ist. Welchen Beitrag will ich für die Welt leisten? Welchen Sinn sehe ich für mich und welchen Sinn kann ich meinen Mitarbeitern bieten. Hier ist der Ausgangspunkt also der Unternehmer selbst. Er definiert die Mission und den Sinn des Unternehmens. Im Idealfall laufen strategische und visionäre Führung Hand in Hand. Es gibt aber leider auch zu oft Fälle, da laufen sie genau entgegengesetzt voneinander. In dem Fall hat die strategische Führung immer Priorität – schließlich ist es der Kunde, der nachher die Rechnung zahlt. Wenn ich seine Bedürfnisse nicht berücksichtige, werde ich mein Missionsziel nie erreichen können. Der Kunde geht also erst einmal vor – die Vision kann ich später immer noch mit draufpacken.

Strategie und Vision müssen Hand in hand gehen – ansonsten droht der Unternehmer unterzugehen.

Es ist natürlich nicht immer leicht, Strategie und Vision aneinander zu koppeln. Aber wenn man sich wirklich viele Gedanken macht, gelingt dies am Ende 80 bis 90 Prozent aller Unternehmer auch. Die restlichen 10 bis 20 Prozent haben aber ein Problem, da ohne persönliche Vision die Motivation natürlich zu sinken beginnt. Der Unternehmer droht in eine Abwärtsspirale zu geraten und meist hilft es dann nur noch die Reißleine zu ziehen. So kann er den Laden schließen, verkaufen oder sich nach einer neuen Zielgruppe umschauen, mit der seine Vision besser zu vereinbaren ist.

Es gibt also ein gehöriges Problem, wenn strategische und visionäre Führung nicht Hand in Hand gehen und genau das ist der Grund, warum sie von mir in ein Feld zusammengefasst wurden. Sehr oft werden Strategie und Vision deswegen ja auch gemeinsam diskutiert. Es ist aber eben wichtig zu wissen, dass es sich eigentlich um zwei unterschiedliche Ansätze handelt: Kundenbefriedigung auf der einen und Sinngefühl auf der anderen Seite. Das Führung aber auch eine kulturelle Sache sein kann, das erfahren wir beim nächsten Mal.

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