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Führung/Mitarbeiter

Metamodelle der Führung – Folge 3: Zweck der Führung (2)

In meinem letzten Blogbeitrag hatte ich mich dem ersten von insgesamt drei Zwecken der Führung gewidmet: der Energie. Anhand des Beispiels der ersten Primaten habe ich gezeigt, wie wichtig der Anführer in einer Gruppe ist, da nur er effizient Konflikte reduzieren kann, um das wahre Potenzial der Gruppe, und damit ihre Energie, freizusetzen. Der zweite Zweck der Führung ist die logische Fortsetzung dieses Gedankens. Es handelt sich dabei um den Beitrag, also die tatsächlichen Ergebnisse, die von einer Gruppe erbracht werden. Gute Ergebnisse werden nämlich erst durch Führung ermöglicht. Auch hier werfen wir wieder einen Blick in die Vergangenheit und auf die Führungsstruktur der ersten Menschen.

Nehmen wir die Mammutjagd als Beispiel. Wann erreiche ich als Gruppe hier ein befriedigendes Ergebnis? Zum einen muss die Gruppe natürlich eine gewisse Größe haben, damit überhaupt genug Mitglieder im jagdfähigen Alter vorhanden sind. Aber selbst, wenn ich zum Beispiel 40 Jäger in meiner Gruppe habe, wer garantiert mir, dass die alle auch mit auf die Jagd gehen? Und ziehen auch alle an einem Strang, oder kocht jeder hier sein eigenes Süppchen und ignoriert gemeinsame Strategien? Falls hier zwei Mal die Antwort nein ist, dann ist bei der Jagd schnell das Mammut hinter den Menschen her – und nicht umgekehrt.

Was wir also brauchen ist ein Individuum, das nicht nur in der Lage ist, alle zur Teilnahme an der Jagd zu bringen, sondern das auch dafür sorgt, dass die Kräfte der Einzelnen clever miteinander gebündelt werden. Ein Anführer, der entscheidet wie das Mammut in eine Falle gelockt wird und wie die Energie aller gemeinsam auf dieses Ziel hin ausgerichtet wird. Keine leichte Mission, denn sicherlich wird mancher Jäger eine Aufgabe zugewiesen bekommen, die sein Leib und Leben gefährdet. Unser Anführer muss also in der Lage sein, Dinge durchzusetzen, die andere Individuen eigentlich lieber vermeiden würden. Nur so gibt es am Ende auch das erhoffte Fleisch und das dringend benötigte Fell.

Neben der Jagd war aber auch die Verteidigung der Gruppe früher von entscheidender Bedeutung für das Überleben. Man stelle sich folgende Situation vor: Eine Gruppe ist gerade beim Pilze sammeln, als auf einmal ein Säbelzahntiger aus dem Gebüsch springt. Der eine Teil der Gruppe entscheidet sich Reißaus zu nehmen, die anderen fangen an sich zu verteidigen. Der lachende dritte ist da natürlich der Säbelzahntiger, denn ohne einheitliche Strategie hat er ein deutlich leichteres Spiel. Wenn sich jetzt aber jemand in der Gruppe findet, der die Führung in die Hand nimmt, sieht die Sache schon anders aus. Der Führer legt eine Strategie für alle fest, ob nun gemeinsamer Kampf oder gemeinsame Flucht, und steigert so die Überlebenschancen der Gruppe erheblich.

Ob Angriff oder Verteidigung, eine Gruppe braucht also einen klaren Anführer, um richtig erfolgreich zu sein. Da unterscheiden sich die Primaten nicht vom Unternehmer. Auch im Unternehmen muss ich dafür sorgen, dass alle an einem Strang ziehen. Nur eine gemeinsame Strategie wird zum Erfolg führen und hier ist dann eben der Unternehmer gefragt. Nur durch gute Führung können die Mitarbeiter einen wirklichen Beitrag leisten – und genau das ist der zweite Zweck der Führung. Ein letzter Zweck fehlt aber noch, und um den geht es dann in meinem nächsten Blogbeitrag.

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