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COVID-19

Nicht fragen, sondern tun! So überwinden Unternehmer den kommenden Wirtschaftsabschwung

Zurzeit ist die Einschätzung der Lage zweigeteilt. Eine große Menge an Unternehmern sieht die Probleme, einige sehen die Chancen. Der Bundesverband Deutsche Startups sagt nach einer Befragung: 90% aller Startups sehen aktuell eine Beeinträchtigung ihrer Geschäftstätigkeit, 80% sehen sich sogar in ihrer Existenz gefährdet. Bei länger bestehenden Unternehmen sind die Einschätzungen je nach Branche unterschiedlich: im Hotel-, Gaststätten- und Veranstaltungsbereich ist ebenfalls ein Massaker zu erwarten, einige andere Branchen merken bislang noch wenig oder haben sogar Zuwächse wie im Lebensmitteleinzelhandel. Auch bei den Hilfszahlungen ist es ähnlich: Manche Unternehmer bekamen das Geld praktisch sofort oder wurden sogar aktiv von ihrem Banker drauf angesprochen. Viele andere Unternehmen haben bislang keine Chance, weil die Banken bei ihnen nicht ins Risiko gehen wollen.

Selbst wenn wir vom Best Case ausgehen, dass nach dem 20. April alles wieder hochgefahren wird und nur wenige Unternehmen Insolvenz anmelden müssen, werden wir eine Menge zombifizierte Unternehmen bekommen. Das sind die, die schon vor Corona nur 14 Tage finanzielle Reichweite hatten und nun mit Krediten über Wasser gehalten werden. Würde man ihnen dann irgendwann den Kredit wegnehmen, lägen sie bei minus 2 Monaten. Zwar sind die Zinsen niedrig und die Regularien werden gedehnt werden, aber trotzdem haben diese Unternehmen keinen Spielraum mehr. Sie sind eigentlich schon tot und tun nur noch so, als ob sie leben würden.

Das Problem dabei: Diese Unternehmen haben bei anderen – eigentlich gesunden – Unternehmen Zahlungsrückstände und werden diese irgendwann mit in den Abgrund ziehen. Das bedeutet, dass gesunde Unternehmen bereits jetzt entsprechende Rückstellungen für Zahlungsausfälle bilden müssen. Nie war finanzielle Reichweite – mindestens 6 Monate – wichtiger als heute!

Aus diesem Grund: wenn du dir Kredite holst, dann richtig! Dann hast du wenigstens Spielraum! Und genau den werden wir in ein paar Monaten alle brauchen!

Gehen wir einmal von einem schlechteren Szenario von 20% BIP-Einbruch aus (Worst Case des ifo-Instituts) – dann haben wir danach einen Bedarf an buchstäblich allem. Zum Vergleich: zwischen 1940 und 1945 fiel das BIP in Deutschland um insgesamt 22%, also durchschnittlich pro Jahr um 4%. 20% BIP-Einbruch ist wie einmal Krieg! Zumindest wirtschaftlich gesehen!

Was es dann braucht, ist die Haltung wieder alles aufzubauen. Ärmel hochkrempeln, anpacken! Chancen ergreifen! Den Menschen helfen! Und es wird auch nicht nach dem Aufwand gefragt, sondern nur nach Lösungen! Selbst wenn es nicht so hart kommt wie im Worst Case-Szenario des ifo-Instituts, danach wird sich vieles ändern. Nicht fragen, sondern tun! Und das ist normalerweise die Grundhaltung von uns Unternehmern. Und aus diesem Grund ist es von zentraler Bedeutung, dass wir möglichst schnell zu dieser Grundhaltung zurückkehren. Auch dann, wenn wir mit unserem jetzigen Unternehmen scheitern sollten.

Falls du dir aktuell jeden Tag die Frage stellst: „Wie soll das gut gehen?“ oder „Wie lange wird das jetzt noch gehen?“, dann ändere diese Frage! Sie führt dich nur in Angst, Unsicherheit und Ohnmacht. Stell dir stattdessen jeden Tag die Fragen: Wo sind die Chancen? Wo muss angepackt werden? Wer braucht meine Unterstützung? Wem kann ich helfen? Und dann pack an, nutze die Chancen und hilf!

Genau solche Fragen diskutieren wir beim UNTERNEHMERTHON® vom 03.-05. April.

1 Kommentare

  • Yannic - 02.04.2020
    Wo sind die Chancen?

    Hallo Stefan,

    seitdem Du die Frage in deinem ersten Webinar vorgestellt hast, sprudeln Ideen aus mir, wie noch nie zuvor. Und das nur mit der kleinen mächtigen Frage: „Welche Chance hatte ich heute?“.

    Vielen Dank dafür. Ich glaube, ich kann mir selbst, und vielen anderen jetzt helfen 🙂

    PS: Du befindest Dich auch immer häufiger in meinem Dankbarkeits-Journal;)

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