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liquiditaetsplanung als zahnraeder, die ineinander greifen
COVID-19

Sofortmassnahmen zur Liquiditätsverbesserung

Der Fördermittelpapst Kai Schimmelfelder zählt folgende Sofortmaßnahmen zur Liquiditätsverbesserung auf:

  • Teilzahlungen mit Lieferanten vereinbaren, und zwar auf Grundlage einer angepassten Liquiditätsplanung, die das Ende der vorrübergehenden Liquiditätsschwierigkeiten transparent darstellt (Maßnahmen, Lösungen, Fakten)
  • Desinvestieren: Was kann „sofort“ im Unternehmen zu Geld (Liquidität, Geldzufluss) gemacht werden. Wirkung hiermit wäre auch eine Bilanzverkürzung und mögliche Verbesserung der Kennzahlen
  • „alle“ Forderungen „sofort“ hereinholen und „notfalls“ ein Inkassodienst einschalten, weil damit die Kennzahl der Liquidität direkt beeinflusst wird, was bessere Aussagen zur Ausfallwahrscheinlichkeit bewirkt
  • Kommunikation mit der „Hausbank“ auf Grundlage von Liquiditätsplanung, Unternehmenskonzept bzw. Businessplan, Maßnahmen zur Behebung der „einmaligen“ Liquiditätsstörung. Hier zählen die beweisbaren Fakten und keine „hätte, müsste, könnte“- Aussagen. Ziel kann die zeitlich befristete Ausweitung des Betriebsmittelkredites.
  • Produktverkauf bzw. Dienstleistungsverkauf intensivieren, wesentlich mehr Intensität in der Akquise von Aufträgen und Nachakquise von ausgesendeten Angeboten
  • Sicherheiten/ Bürgschaften die an Dritte vergeben wurden „in Geld wandeln“ und auf Grundlage einer Planung argumentieren
  • Gesellschafter fordern und nach „frischem“ Kapital fragen (Planung nutzen)
  • Hinzunahme neuer (stiller) Gesellschafter
  • Verschiebung oder Aussetzung von Investitionen bzw. Anschaffungen Quelle: Kai Schimmelfelder

4 Kommentare

  • Florian Herrmann - 21.03.2023
    Factoring als Alternative?

    Hallo Herr Merath,
    Ich habe mich selbst zuletzt um kurzfristige Liquidität kümmern müssen und bin im Zuge meiner Recherche auf Factoring, also den Verkauf von Forderungen, gestoßen (https://www.bibbyfinancialservices.de/wissenszentrum/artikel/2022/forderungsverkauf).
    Jetzt lese ich Ihren Artikel und finde den Begriff des Factorings gar nicht, sehen Sie dieses nicht als gute Möglichkeit, um kurzfristig Liquidität zu gewinnen?

    Beste Grüße
    Florian

    1. Merath Stefan - 03.04.2023
      Lieber Florian, natürlich ...

      Lieber Florian,

      natürlich hätte Kai Schimmelfelder in der Liste Factoring als Möglichkeit ergänzen können. Das Problem bei Factoring ist, dass es ziemlich teuer ist, insbesondere in Krisenzeiten und wenn die eigene Zielgruppe Krisenopfer ist. Dann kann Factoring schnell mal die Hälfte des Gewinns auffressen. Natürlich gibt es auch Branchen und Zeiten und Einsatzmöglichkeiten, wo das sinnvoll ist. Und klar, um kurzfristig schnell Liquidität zu sichern, ist das eine gute Möglichkeit – allerdings kommst du dann auch kaum mehr raus. Nicht wegen deren Verträgen, sondern weil du bei der Beendigung des Factoring denselben Liquiditäts“abfluss“ hast, wie du beim Start einen Liquiditätszufluss hast. Mit anderen Worten: du musst dir ein Polster aufbauen, um überhaupt die Chance zu haben, aus der Nummer wieder raus zu kommen – und das ist, wenn dir im Extremfall die Hälfte des Gewinns fehlt, schwierig…

      Liebe Grüße,
      Stefan

  • Thomas Schumann - 28.02.2020
    Darlehen von Mitarbeitern

    Hallo,
    ich habe in meinem Unternehmen erfolgreich Darlehen von Mitarbeitern eingesammelt. Auf dem Sparbuch gibt es ja keine Zinsen. Laufzeit war jeweils ein Jahr bei 6% Verzinsung und einem Mindestbetrag von 10 T€. Ich denke, dass in einer besonderen Krise hier auch was gehen könnte. Wichtig war mir dabei, dass immer nur ein kleiner Teil der eigenen Ersparnisse an das Unternehmen verliehen werden um im Verlustfall keine Katastrophe auszulösen.

    Viele Grüße
    Thomas Schumann
    schumann@wlp-systems.de

  • Thomas Schumann - 28.02.2020
    Liquidität mit Wechselgeschäften strecken

    Hallo,
    vor 30 Jahren konnte ich in meinem Produktionsbetrieb einem Liquiditätsengpass durch Wechselgeschäfte entschärfen. Nachdem die Lieferanten bereits eine Mahnung geschickt hatten habe ich angerufen und angeboten, dass ich 50% des gemahnten Betrages sofort bezahle und 50% über einen Wechsel 90 Tage finanziert wird. Das hat mit professionellen Lieferanten immer funktioniert. Aber Achtung: Nach 90 Tagen muss der Wechsel am Stichtag bedient werden, sonst kann der Lieferant sofort Insolvenz für das Unternehmen beantragen. Das Instrument ist etwas aus der Mode gekommen, vielleicht aber gerade jetzt ein guter Zeitpunkt zur Wiederbelebung.

    Viele Grüße
    Thomas Schumann
    schumann@wlp-systems.de

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